Schattenhaus - Alex Reichenbach

  • Schattenhaus von Alex Reichenbach
    Verlag rororo, 480 Seiten, €9,99



    Inhalt:
    Mörderkinder sterben früher. In einer frostigen Nacht zerstört ein Eindringling in Frankfurt-Kalbach ein Familienidyll: Vater und Mutter werden grausam hingerichtet, die zwei kleinen Töchter bleiben hilflos bei den Leichen zurück. Als Hauptkommissar Winter aus dem Urlaub zurückkehrt, hat sein Konkurrent Kettler den Fall aufgeklärt. Angeblich. Doch Winter sieht offene Fragen. Er bleibt heimlich dran an dem Fall, unterstützt von Kollegin Hilal Aksoy. Als Monate später in einer Westendvilla erneut eine Frau getötet wird, weiß Winter, dass er sich nicht getäuscht hat...


    Autor:
    Alex Reichenbach studierte Amerikanistik und Politologie und lebt und schreibt in Frankfurt am Main. «Schattenhaus» ist der zweite Band in der Reihe um Hauptkommissar Andreas Winter und seine türkische Kollegin Hilal Aksoy.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch lässt mich echt ratlos zurück! War der erste Band, "Staustufe", schon ziemlich verworren, so setzt "Schattenhaus" noch eins drauf. Zwar hat sich Winter mittlerweile mit seiner türkischen Kollegin Aksoy einigermaßen angefreundet, dafür wird jetzt in der Morkommission von allen Seiten gegen ihn intrigiert, angeführt von dem neuen Kollegen Sven Kettler. Das ganze wirkt auf mich absolut unglaubwürdig - Kettler ist nicht nur neu im Team, sondern auch offensichtlich faul und unfähig, und trotzdem soll es ihm gelingen, Winter in kürzester Zeit auszuhebeln??? Dazu noch Winters Chef, der eher den Eindruck eines verwirrten Rentners macht als den eines kompetenten Vorgesetzten - nein, allein dieses Hickhack wäre schon ein Grund gewesen, das Buch abzubrechen.


    Aber aus Trotz und Neugier habe ich doch bis zum Schluss durchgehalten, denn spannend geschrieben ist das Buch ja eigentlich schon. Es gibt wieder mehrere Handlungsstränge, mehrere Mordfälle, in denen parallel ermittelt wird und die diesmal sogar auch alle miteinander zu tun haben (im Gegensatz zu "Staustufe", wo es auch Nebenkriegsschauplätze gibt, die völlig überflüssig sind). Dass Kettler auf dem Holzweg war, verrät ja schon der Klappentext und ist eigentlich auch von Anfang an klar, denn sonst wäre das Buch ja zu Ende, ehe es überhaupt richtig in Gang kommt. Es gibt viele Spuren, viele Verdächtige und ganz am Schluss kommt die Auflösung - und die ist dermaßen absurd, dass man sich fragt, wie der Autor bloß auf solche Ideen kommt... glaubwürdig und plausibel ist jedenfalls was anderes.


    Fazit:
    Ein verworrener, unglaubwürdiger Fall mit einem intriganten, unglaubwürdigen Ermittlerhaufen - mal abgesehen von Winter und Aksoy, die mir eigentlich ganz sympathisch sind und die definitiv ein anderes Umfeld verdient hätten.
    Im nachhinein habe ich mich fast geärgert, das Buch nicht abgebrochen zu haben, denn gelesen haben muss man es wirklich nicht. Und sollte Herr Reichenbach noch einen dritten Band nachreichen, werde ich mir den bestimmt nicht mehr kaufen.


    Dafür, dass das Buch doch einigermaßen spannend geschrieben ist, gibt es 3 Gnadenpunkte von mir, aber eine Lese-Empfehlung kann ich wirklich nicht aussprechen! :-(


    LG, Bella

  • Ich hatte auch während des Lesens von Band 1 mir gleich Band 2 bestellt. Das sollte man eigentlich nicht machen, sondern erst beenden und nach dem Schluß entscheiden, ob man von dem Autor mit den Figuren noch etwas lesen möchte.


    Winter und die Kollegen verstehen sich mittlerweile sehr gut und die beiden fand ich auch sympathisch. Kettler dagen - einfach ein nogo :-(


    Die Story begann auch durchaus spannend, aber irgendwann war es mir einfach zuviel der Verwirrung und die Auflösung hat mich nicht mehr interessiert. Ich habe es deshalb abgebrochen. Mein SUB beinhaltet noch so viele gute Bücher, da muß ich meine Zeit nicht mit einem unbefriegendem Krimi verbringen :-(