'Als wir unsterblich waren' - Seiten 001 - 085

  • Nicht nur ein neuer Name, sondern auch ein Buch von Charlie, das in der Fastgegenwart spielt!
    Das Cover gefällt mir sehr gut und erinnert mich, obwohl ich nicht sagen kann, warum, irgendwie an das von Titus Müllers "Nachtauge".
    Und - um die Sache mit den Fremderinnerungen gleich mal fürs Erste abhaken zu können -: Ich musste ab und an an Hans Falladas "Ein Mann will nach oben" denken, wahrscheinlich zum Großteil wegen der feuchten Wohnungen, die von Falladas Familie Busch "trocken gewohnt" werden mussten.
    Die Berlin-Fotos von damals und fastjetzt vorn und hinten passen sehr gut, warum der total identische "Charlie-Text" nun aber sowohl auf der ersten Vorblattrückseite als auch der hinteren Klappe steht, ist mir schleierhaft.
    Ein Glossar, eine Danksagung und eine mich neugierig machende Widmung (mein Kopfkino produziert zB sofort Vorschläge, was es mit den 4 Berliner Kindern auf sich haben könnte - Nichten und Neffen von heute oder im sog. Dritten Reich Umgekommene? Aber das geht mich schliesslich ü-ber-haupt nichts an! *g*) .
    Kein Personenregister. Von so etwas bin ich ja Fan, hab es hier aber an keiner Stelle vermisst.
    Wir erleben den Mauerfall. Die weibliche Hauptperson aus der Jetztzeit, Alexandra, bleibt für mich noch etwas unkonturiert, die Großmutter
    - hier war ich echt immer wieder am Rechnen, die muss doch 1896 geboren worden sein, und dann 1989 so eine junge Enkelin? Aber warten wir mal ab! -
    wird "Momi" genannt und reagiert sehr ungewöhnlich auf den jungen Westler, Oliver Schramm, dem ihre Enkelin in der Nacht des Mauerfalls begegnete.
    Licht in die Erklärung dieser Reaktion wird sicher der zweite Erzählstrang, welcher "Momi", damals Paula, als Hauptperson hervorhebt, bringen.
    Paula ist für mich eine typische Charlieheldin, eine Mischung aus Magda, Amica, Dottie und Sarah.
    Ihr Angebeteter endet jedenfalls am Ende des ersten Abschnittes erst einmal im Knast.
    Fazit: Charlie "kann" auch (Fast)Gegenwart! (Wieso auch nicht? *g* War für mich halt nur etwas ungewohnt an Anfang!)

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Fasziniert war ich von der bei Alexandra nicht vorhandenen Aufbruchstimmung am Tag des Mauerfalls, die bei Paula, Manfred & Co. im Sommer 1912 dafür umso mehr zu spüren ist. Das war beim Lesen dieser ersten Kapitel fast greifbar.


    Das Interessante daran ist ja, dass ich mich, wie sicher einige hier, an die Euphorie am Tag der Grenzöffnung erinnern kann, egal, ob man nun vor Ort oder direkt betroffen war oder auch nicht.
    Im Gegensatz dazu lernt man im Geschichtsunterricht oder auch aus Erzählungen meist wenig bis gar nichts von einer solchen Stimmung kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges. Denn diese düsteren Jahrzehnte stehen immer darüber.


    Dieser Gegensatz sofort am Anfang, hat bei mir dafür gesorgt, dass ich unbedingt wissen musste, wie die Geschichte dieser beiden Frauen zusammenhängt. Es hat mich, mal wieder, voll gepackt, dieses Buch, Charlie. :-)

  • Mich hat dieses buch und die Figuren von der ersten Zeile an in seinen Bann geschlagen.
    Alex, die etwas ungewöhnlich stille Heldin trifft im Taumel der Grenzöffnung ihren Traum vom Leben trifft. Dass man da erstmal alles andere vergisst kann ich gut nachvollziehen. Warum aber die Großmutter fast der Schlag trifft als sie ihn dann mitbringt und vorstellt liegt noch im Dunkeln.
    Allerdings war schon die Reaktion der Tante auf den Namen "Liebermann" bei dem ich wieder an Max Liebermann denken musste, ob der da was mit zu tun hat??? etwas seltsam und gab mir zu denken.
    Nun auch die Großmama.
    Weiter geht es mit Paula die in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg um ihre Liebe zu Clemens kämpft und die junge SPD versucht den Wahn aufzuhalten.
    Alles in allem mal wieder ein Buch, das man nur verschlingen kann.

  • Ich lese hier erstmal leise mit und freue mich, Euch beim Lesen zuschauen zu duerfen, was wieder viel Spass macht.
    Spannend finde ich, dass Maikaefer 1989 als Fast-Gegenwart bezeichnet. Fuer meine Kinder (26, 23, 11) ist das in etwa so weit weg wie Henry VIII, wovon ich mich etwas gepraegt fuehle (diese Halb-Berliner, fuer die Mondfluege, Computer und weltweiter Handyempfang voellig selbstverstaendlich sind, reagieren auf meine Mauer-Geschichten grundsaetzlich, als wuerde ich Maerchen aus Tausendundeiner Nacht erzaehlen, und "Club Cola und Torte Moskau" sind eine Art Treppenwitz dieses Hauses). Aber im Grunde gehoere ich ja auch zu der Generation, fuer die das eigentlich gestern war ...


    Wir sind nur ueber Nacht 'n bisschen grau geworden, gell?


    Vielen Dank fuer Eure Kommentare.
    Charlie

  • Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich habe auch gestern schon begonnen.


    Schon die ersten Seiten haben mich eigentlich überzeugt und teilweise hatte ich wirklich Tränen in den Augen. Zwar war ich zum Zeitpunkt der Maueröffnung erst 10 Jahre alt, aber ich kann mich trotzdem sehr gut an die Stimmung erinnern. Fernsehbilder tun natürlich auch ihren Teil dazu.
    Vor allem im Arbeitsleben habe ich einige Menschen, teilweise sehr nahe, kennengelernt, die damals direkt am Geschehen beteiligt waren und weiß um ihre Gefühle. Ehemalige Volkspolizisten sowie vor 1988 bereits Geflohene, aber auch ganz "normale" Leute; alle haben sich später in der ein oder anderen Firma als Kollegen wiedergetroffen. Das war nicht immer ganz einfach...


    Die Reaktion der Großmutter auf Alexandras Freund fand ich etwas theatralisch, aber ich kenne ja noch nicht die ganze Geschichte.
    Rein vom Denken her hätte ich gedacht dass "Momi" Paula ist, aber vom rechnerischen her passt das nicht.
    Bin also gespannt, wie die beiden Geschichten zusammenhängen.


    Jedenfalls lässt sich das Buch sehr gut lesen und ich will immer zu ihm zurück. Da passt es sich ja ausnahmsweise mal ganz gut, dass die Kinder beide krank sind und wir sowieso zu Hause bleiben müssen. :/

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

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  • Zitat

    Original von maikaefer
    um die Sache mit den Fremderinnerungen gleich mal fürs Erste abhaken zu können -: Ich musste ab und an an Hans Falladas "Ein Mann will nach oben" denken,


    Den Vergleich finde ich natuerlich sehr schmeichelhaft, und das Buch habe ich sehr gemocht. Dass ich's gelesen habe, ist lange her ... ich hoffe, es ist mir nicht unbewusst in meines gerutscht?


    killerbienchen, warum geht das rechnerisch nicht?
    Ich bin zahlenphobisch und kann drei plus drei nicht zusammenrechnen, aber eigentlich habe ich eine supergruendliche Lektorin, die sich des Problems bereits bewusst ist (zu ihren Standardsaetzen gehoert: "Und dann streichen wir mal wieder das dritte Kapitel Siebenundvierzig." In diesem Roman gab's ausserdem eine Stelle, in der fuenf Maenner in einen Schuetzengraben stiegen, und sechs wieder rauskommen. Das nennt man dann Verlust-Aufstockung ...) und eigentlich immer nachrechnet.
    Sag nicht, uns ist hier ein Fehler unterlaufen ...

  • Ach ja, übrigens finde ich das Cover wirklich ansprechend und sehr passend zum Buch.
    Und allein der Titel hat mich dazu verleitet, mich überhaupt zur Leserunde anzumelden.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Der ist toll, oder?
    Wir hatten vorher zwei andere Vorschlaege, die ich auch sehr mochte, plus meinen Arbeitstitel, an dem ich anfangs hing, aber als der Vorschlag kam, war das alles vom Tisch. Es war DER Titel.
    Ich habe mich sehr darueber gefreut, dass der Verlag sich solche Muehe gemacht hat, wirklich einen Titel zu finden, der zur Geschichte passt und einen Zauber hat. Dieses ist daher auch mein einziges Buch, das ich nicht bei irgendwelchen komischen Beinamen nenne ...

  • Auch ich habe gestern Abend schon angefangen und hätte ganz gerne die Nacht durchgelesen. Aber leider ist heute kein Wochenende!
    meine beiden älteren Kinder (25 und 23) können dann später mal sagen wir sind zu diesem Ereignis geboren. Das 3. Kind (14) kann damit auch nichts anfangen. Aber Geschichte ist Geschichte. Ich habe mich immer auf den Baumkuchen gefreut den meine Oma aus der "Zone" geschickt bekommen hat als Dank für diverses was sie geschickt hat. :-)
    Freu mich schon darauf heute Nachmittag 1 Stunde mit Lesen im Auto verbringen zu können da ich auf meinen Sohn warten muss und das hin und her fahren sich nicht lohnt :-].

  • Ich hab auch immer solche Auf-Sohn-warte-Lesezeiten, Bauerngarten!
    Und ein Maueroeffnungs-Kind habe ich auch, gezeugt in der Nacht des 9. November. Waer' sie keine Lilly, waer' sie ein Egon geworden.


    Ich freu mich, dass du das Buch bisher gern liest!

  • Zitat

    Original von Charlie
    ...
    Spannend finde ich, dass Maikaefer 1989 als Fast-Gegenwart bezeichnet. Fuer meine Kinder (26, 23, 11) ist das in etwa so weit weg wie Henry VIII, wovon ich mich etwas gepraegt fuehle (diese Halb-Berliner, fuer die Mondfluege, Computer und weltweiter Handyempfang voellig selbstverstaendlich sind, reagieren auf meine Mauer-Geschichten grundsaetzlich, als wuerde ich Maerchen aus Tausendundeiner Nacht erzaehlen, und "Club Cola und Torte Moskau" sind eine Art Treppenwitz dieses Hauses). Aber im Grunde gehoere ich ja auch zu der Generation, fuer die das eigentlich gestern war ...
    Charlie


    Für mich ist "Gegenwart" meist in etwa das, wofür ich persönlich noch lebende Zeitzeugen kenne.
    Moskautorte kannte ich bis zu diesem Buch nicht, muss ich gleich mal ergooglen

    Zitat

    Original von Charlie


    Den Vergleich finde ich natuerlich sehr schmeichelhaft, und das Buch habe ich sehr gemocht. Dass ich's gelesen habe, ist lange her ... ich hoffe, es ist mir nicht unbewusst in meines gerutscht?


    Nein, ist es nicht. Ich kam bereits beim Glossar zu "Kalkmörtel" drauf.


    Apropos Glossar (Lese ich meist mit zuerst): Kann es sein, dass ich den Humpelrock als Trippelrock kenne?


    Und: Die Melodie zum Hertha-Lied... ist das die von "O Donna Klara, ich hab dich tanzen gesehen?" (Die spielt bei mir jetzt Ohrwurm!!*g*)


    (Vorerst*g*) Letzte Frage: Wie lauteten dein Arbeits- und die anderen in Erwägung gezogenen Titel? (Der hier gefällt mir auch sehr gut!)


    Merci vielmals! :wave


    EDIT sagt: Soeben wurde der Ohrwurm durch Charlies letztes posting abgelöst von:


    Ach, Egon, Egon, Egon, Eeeegon,
    ich bin doch nur aus Liebe zu dir ... so tief gesunken


    EDIT 2 verbesserte den Liedertext


    :lache :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Maikaefer, ich kannte das Lied tatsaechlich nur als "Blauweisse Hertha, ich hab dich siegen geseh'n" und habe das Original erst durch die Recherche kennengelernt. Es ist genau dieses - meine gesamte Kindheit hindurch habe ich gedacht, das sei eigens fuer die Hertha erfunden worden ...


    Mein Arbeitstitel hiess "Und weil der Mensch ein Mensch ist" (der Alternativvorschlag waere "Vorwaerts und nicht vergessen" gewesen).
    Die Alternativvorschlaege vor dem, der's schliesslich wurde waren
    "Tanz auf dem Vulkan"
    und
    "Die Liebenden vom Leopoldplatz".


    Trippelrock kenne ich leider nicht.


    Herzlich,
    Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie


    killerbienchen, warum geht das rechnerisch nicht?
    Ich bin zahlenphobisch und kann drei plus drei nicht zusammenrechnen, aber eigentlich habe ich eine supergruendliche Lektorin, die sich des Problems bereits bewusst ist (zu ihren Standardsaetzen gehoert: "Und dann streichen wir mal wieder das dritte Kapitel Siebenundvierzig." In diesem Roman gab's ausserdem eine Stelle, in der fuenf Maenner in einen Schuetzengraben stiegen, und sechs wieder rauskommen. Das nennt man dann Verlust-Aufstockung ...) und eigentlich immer nachrechnet.
    Sag nicht, uns ist hier ein Fehler unterlaufen ...


    Doch es passt rechnerisch absolut.
    1989 ist Momi 93 Jahre alt, d. h. sie ist 1896 geboren, Paula wird 1912 16 Jahre alt. :-)

  • @ Saiya: Zumindest bei mir war das von dir angesprochene Rechenexempel kein Problem. Eher schon die Überlegung, dass Momi nur die Omi (und nicht Ur-Omi) von Alexandra ist. Aber auch das "kommt hin".


    @ Charlie: Danke für die Fragenbeantwortung :-]


    EDIT macht aus Momo eine Momi und meckert, ich solle doch schon vor Betätigung des Sendebuttons genauer hinschauen :grin


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von Saiya


    Doch es passt rechnerisch absolut.
    1989 ist Momi 93 Jahre alt, d. h. sie ist 1896 geboren, Paula wird 1912 16 Jahre alt. :-)


    Ach Mist, ja, ich hab immer mit 1914 gerechnet, weiß auch nicht wieso...
    na, dann passt´s ja, danke :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Die ersten Seiten sind gelesen, das Cover gefällt mir gut, die Geschichte ist interessant und ich freue mich schon aufs Weiterlesen.
    Ich kann mich noch gut an diese Zeit erinnern, die Berichte im Fernsehen waren einfach unglaublich - wie von einem anderen Stern.


    Das einzige, was mich bis jetzt gestört hat, ist der Spitzname "Süppchen". ;-)

  • Sooo, auch ich habe heute morgen im Zug den ersten Leseabschnitt beendet. Es ist mein erstes Buch von Charlie, daher bin ich ganz unbefangen :lache


    Mauerfall, au weia, da war ich süße 3 Jahre alt *hust* Ich habe also keinerlei Erinnerungen, wie es damals war. Dennoch fand ich es verwunderlich, dass Alex regelrecht Angst vor der großen, weiten Welt hat und Momi sie darin auch noch bestärkt. Sowieso ist mir die alte Dame ein Rätsel. Mal haut sie geniale Sätze raus, nur um dann wieder komisch (nicht im Sinne von lustig) zu werden.
    Alex und Oliver sind wohl eine Sache für sich. Für mich sind die beiden im ersten Abschnitt too much. Alex ist erst so ängstlich, dass sie nicht mal mit Maike an die Mauer fahren will, bleibt dann aber bei einem wildfremden Wessi tagelang?
    Dafür war mir Maike direkt herrlich unsympathisch. Ich glaube, jeder von uns kennt mindestens eine Frau, die genau so drauf ist.


    Die Kapitel über Paula und die Zeit vor dem 1. Weltkrieg haben mir besser gefallen. Dort ist Enthusiasmus und Freude zu spüren, aber auch der Wille etwas zu verändern.


    Alles in allem gefällt mir das Buch bisher, aber Alex und Oliver müssen mir noch zeigen, warum ich sie sympathisch finden soll. Und so ganz nebenher: ich finde den Erzählsstil sehr toll.

  • Ich mache mir bereits allerlei Gedanken über die versteckten Rätsel in diesem Abschnitt. Leicht war die Schlussfolgerung dass Paula Momi sein könnte. War einfach naheliegend.
    DIe Momi in der "Gegenwart" ist ja etwas verbittert, vom Leben gebeutelt, ernüchtert. Irgend so was. Also hoffe ich bald zu erfahren, warum sie so geworden ist.
    Alex ist etwas verhuscht, verschreckt auch von Erlebnissen gezeichnet, die sie wohl als ganz kleines Kind hatte und an die sie sich nicht mehr genau erinnern kann. Momi schein da auch keine Hilfe zu sein. Was ist mit ihren Eltern passiert. Flucht aus der DDR? Oder noch Schlimmeres?
    Und wen erkennt Momi in Oliver wieder. Seinen Großvater? Was hat der Paula damals angetan?
    Außerdem entspinnt sich in der Vergangenheit schon so was wie ein Liebesgeflecht. Harry liebt Paula, Paula liebt Clemens, Clemens liebt??? Hoffentlich nicht die blasse Clivia.


    Zitat

    Das einzige, was mich bis jetzt gestört hat, ist der Spitzname "Süppchen"


    Find ich auch komisch. Schwämmchen kommt auch noch vor. Keine Spitznamen, die ich wählen würde, auch wenn sie logisch erklärt werden.


    Toll finde ich, dass man in beide Zeiten gut eintauchen kann. Ich habe ja 1989 selbst "erlebt" aber nur am Rande, da da gerade mein erster Sohn auf die Welt gekommen war und ich anderweitig mein Hauptaugenmerk hatte. Im Roman ist es für mich aber schon etwas historisches, eher weiter Zurückliegendes. Als Süddeutsche war die Grenze ja auch nicht gleich nebenan und das Gefühl für die Mauer und dann für den Fall derselben war sicherlich für Berliner ein ganz anderes als für Münchner.
    Das heftige Liebesfeuer zwischen Alex und Oliver hat mich etwas überrascht. Auch dass sie so einfach mehrere Tage bei ihm wohnen blieb und die Momi ganz unwichtig wurde, fand ich seltsam. Hätte ich ihr gar nicht zugetraut, nachdem, was man am Anfang von den beiden und ihrer Beziehung und Alex' Schüchternheit erfahren hat. :wow


    Schwer enttäuscht war ich mit Paula, als der Vater ihr eröffnet, dass sie nicht mehr auf die Schule gehen kann und vor allem, dass er sie ungefragt einfach in die Redaktion als Sekretärin setzen will hat mich geärgert. Er hätte sie ja schon vorher fragen können. Er stellt es zwar so hin, als meine er es gut mit ihr, aber eigentlich entscheidet er über ihren Kopf hinweg. Finde ich sehr schade und deshalb hege ich leichten Groll auf ihn. :-(


    Noch gar nicht einschätzen kann ich Clemens. Da muss ich wohl noch ein bisserl mehr erfahren, um seine Motive und Wünsche genauer zu kennen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Die Oma ist ja nun ein bisschen älter, dass sich solche spitznamen oder Kosenamen ergeben und Schwämmchen, nun als Vater für ne tochter die Wissen aufsaugt wie ein Schwamm und dann noch 1912, so schlimm finde ich die nciht.


    Da mit dem Beruf, nun ja Frauen konnten damals ja noch nicht einmal wählen, dass sie studieren durften ist auch noch nicht lange her und wnn man überlegt, dass Frauen in den fünfzigern die Einwilligung des Ehemannes brauchten um arbeiten zu dürfen, wenn kein Geld da ist woher nehmen????


    Dass er doch gleich eine Stelle für sie hat ist für mich ok, sie könnte sich ja immer ncoh ne andere suchen..