'Als wir unsterblich waren' - Seiten 001 - 085

  • Den ersten Abschnitt habe ich gestern schon ausgelesen. Alex und Meike scheinen gegensätzlicher nicht sein zu können. Doch ist es Alex die am 9.11.89 erst nach 3 Tagen sich wieder bei ihrer Momi meldet. Sie wollte doch eigentlich nicht aus dem Haus.
    Die Geschichte von Paula scheint eine schwierige zu werden. Und ihr Ensetzten als sie Oliver sieht scheint mit einer alten Geschichte zusammen zu hängen nehme ich. Sieht er einem alten Liebhaber ähnlich der sieht hat sitzen lassen? Wir werden es wohl noch erfahren.
    Die Spitznamen Momi uns Süppchen finde ich toll. Besonders die Erklärung für das Süppchen. Momi ist ja selbst erklärend da Alex bei der Oma aufwächst.


    Nun schnell den 2. Abschnitt beenden.

  • Zitat

    Original von Findus


    Vor allem ist es doch ein sehr perönlicher Kosename und nciht so alltäglich wie Mausi, Schnucki oder sowas.


    Das gefällt mir auch gut. 08/15-Kosenamen kann doch jeder. ;-) Aber hinter "Schwämmchen" und "Süppchen" steht eine Bedeutung, da hat sich jemand Gedanken gemacht, das find ich toll.

  • Ja, das ist sicher Geschmackssache.
    Aber selbst Alex ist ja von dem Spitznamen nicht begeistert und die Erklärung "Suppe, die mir eingebrockt wurde" ( oder so ähnlich ) beinhaltet ja eher keinen positiven Gedanken.
    Ansonsten bin ich jetzt am Ende des "Alex-Abschnittes" und finde die Liebe-auf-den-ersten-Blick-Story beeindruckend erzählt.
    Nun bin ich gespannt, an was/wen Momi beim ersten Treffen mit Oliver erinnert wurde.

  • Zitat

    Original von Charlie
    Na ja ... aber die ist ja eine Berlinerin, die Momi. Wir sind halt die, deren Humor grundsaetzlich im Fettnapf badet.


    Ich finde die Frau sehr schlagfertig und das Süppchen passt perfekt zu ihrer Art Humor. In ihrem Alter noch ein Kind gross ziehen, ist ja auch schon eine ziemliche "Suppe" :-)


    Der Anfang ist schon mal genial: Dadurch, dass das Buch 1989 anfängt, kann dieser Teil der Geschichte erzählt werden, gleichzeitig baut es Spannung auf und reisst einen richtig in die Geschichte hinein.
    Dieser Moment in der Weltgeschichte rührt mich jedes Mal, wenn ich darüber lese. Es hätte so viel schief gehen können und es verlief alles friedlich.


    Ich kann den Vater verstehen. Er kann höchstens eine Ausbildung bezahlen, da wäre es in der Zeit ein Fehler gewesen, Manfred von der Schule zu nehmen und Paula studieren zu lassen. Wahrscheinlich hätte er genauso gehandelt, wenn Paula ein Junge wäre.


    Clemens ist mir sehr sympatisch, wie er sich nicht zu schade ist zu kämpfen und sich für seine Mitmenschen einsetzt. Aber ich denke nicht, dass Paula seine grosse Liebe ist.

  • Zitat

    Original von Charlie
    Na ja ... aber die ist ja eine Berlinerin, die Momi. Wir sind halt die, deren Humor grundsaetzlich im Fettnapf badet.


    die berühmte Berliner Schnauze eben :grin

  • Um noch einmal auf den Titel zurückzukommen: ich habe und hätte damit beim ersten Lesen überhaupt keine Liebesgeschichte assoziiert, sondern eher vom Gefühl her mit "Alles, was wir geben mussten" verglichen (nicht, was die Geschichte angeht).


    Auch an den Film "Across the Universe" muss ich jetzt beim Lesen oft denken, da gab es auch diese gewisse Athmosphäre, die ich auch hier im Buch immer wieder spüre...

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von xania
    Clemens ist mir sehr sympatisch, wie er sich nicht zu schade ist zu kämpfen und sich für seine Mitmenschen einsetzt. Aber ich denke nicht, dass Paula seine grosse Liebe ist.


    Mir ist Clemens bisher auch sehr sympathisch. Scheint ja auch ein richtiger Frauenschwarm zu sein. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn die beiden kein Paar würden. Männer wie Clemens können meistens nicht lange treu sein. Die Versuchungen sind zu groß :grin

  • Clemens und seine Beweggründe sind für mich noch nicht richtig greifbar. Ich bin sehr auf die weitere Entwicklung gespannt.
    Bei der Kaffee-Szene z.B. ( und viel weiter bin ich noch nicht ) war ich mir nicht sicher, ob er aus Überzeugung so handelt oder ob da eher selbstdarstellerische Gründe eine Rolle gespielt haben.

  • Geht nicht beides?
    Ich denke, so ganz genau weiss er das selber nicht.
    Ich glaub, ich wusste das auch nicht so genau, als ich mit fuenfzehn in Gorleben sass. Ich war auf alle Faelle davon ueberzeugt, die Welt braeuchte niemanden so dringend wie meine Freunde und mich, um veraendert zu werden.

  • Oma Momi nennte ihre Enkelin Süppchen, weil ihr Alexandra eingebrockt worden ist. Das ist eine liebenswerte Idee. ich habe so vierzig, fünfzig Seiten gebraucht, bis ich mit Geschichte und Menschen warm geworden bin.


    Ich mag die Ausgangslage, den Mauerfall, eine neue Beziehung, mitten in Berlin, die offensichtlich an eine gaaanz alte Geschichte anknüpft. Es hat also eine Zeit gegeben, in denen Arbeitnehmerrechte mit Füssen getreten wurden. :grin


    Ich bin sowieso ein Freund ernste Stoffe unterhaltsam zu verpacken. Bin schon gespannt, wie es weitergeht.

  • Ich habe auch endlich ein Buch und bin nun eingestiegen. Da ich mit dem Abschnitt noch nicht durch bin, habe ich die anderen Beiträge bewusst noch nicht gelesen, aber ich muss unbedingt loswerden, wie toll ich Titel und Aufmachung des Buchs finde :-) Und dann noch dieses Thema ... Da geht mir als Historikerin das Herz auf, dass es möglich ist, solche Bücher zu schreiben - und dass sie tatsächlich veröffentlicht werden *sucht den ganz großen Herzsmilie* Ich habe bislang immer erlebt, dass es bei politischen Themen hieß "bloß nicht".
    Ich freue mich sehr auf das Buch, zumal die Geschichte der Sozialdemokratie eines meiner Lieblingsthemen der neueren Geschichte ist.


    Bislang liest es sich auch sehr gut an. Die Szene mit der Pressekonferenz habe ich erst letzte Woche mit meiner Abiturklasse besprochen :-)
    Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.


    :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Heute konnte ich das Buch endlich von der Post abholen und ich habe natürlich gleich mit dem Lesen begonnen und bin ohne große Schwierigkeiten in der Geschichte angekommen.


    Die beiden Handlungsstränge sind beide spannend, wobei ich zugeben muss, dass mein Herz derzeit mehr für Paula schlägt. Allerdings stehe ich auch mehr auf Geschichten, die in der ferneren Vergangenheit spielen, die ich selbst nicht miterlebt habe als die Zeit, in der es mich selbst schon gab.


    Alexandra ist für mich als Charakter erst einmal nicht so recht verständlich. Erst ist sie ein Mauerblümchen, ist verängstigt und traut sich gar nichts und dann tritt Oliver in ihr Leben und alles ist anders, von jetzt auf gleich? Das ist für mich etwas befremdlich und unrealistisch.


    Das Ömchen Momi hat es mit seinen 93 Jahren ja echt in sich, ein richtiger Stinkstiefel, aber wahrscheinlich musste sie sehr viel durchmachen, dass ihr Charakter so ist wie er ist. Aktuell gehe ich ja davon aus, dass Momi unsere Paula aus der Vergangenheit ist, zumindest passt das vom Alter her sehr gut.


    Bei dem Alexandra Part frage ich mich allerdings: Was ist mit ihren Eltern? Leben die nicht mehr oder sind sie in den Westen geflohen und haben ihre Tochter zurück gelassen?


    Paula mochte ich auf Anhieb. Sie strotzt voller Tatendrang und will die Welt verändern, wie das nun mal bei 16 Jährigen der Fall ist. Ihre Schwärmerei für Clemens kann ich voll und ganz verstehen. Wirklich traurig macht mich, dass sie ihr Leben nicht so gestalten kann wie sie möchte, weil einfach kein Geld da ist. Ich hoffe sehr, dass sie Glück hat und Clemens Vorschläge zum Erfolg führen werden. Auch traurig, dass der Vater die Kinder allein großziehen muss, weil die Mutter starb kurz bevor Paula vier Jahre alt wurde.


    Besonders gelungen fand ich übrigens die Schilderungen vom Mauerfall, man hat in den Worten förmlich die Umbruchsstimmung gespürt. Ich kann mich an die Zeit zwar kaum erinnern, da ich erst 5 Jahre alt war beim Mauerfall, aber aus Erzählungen meiner Eltern weiß ich, dass das für alle etwas ganz Besonderes war.


    Gespannt lese ich alsbald weiter.

  • Zitat

    Original von logan-lady


    Die Kapitel über Paula und die Zeit vor dem 1. Weltkrieg haben mir besser gefallen. Dort ist Enthusiasmus und Freude zu spüren, aber auch der Wille etwas zu verändern.


    Alles in allem gefällt mir das Buch bisher, aber Alex und Oliver müssen mir noch zeigen, warum ich sie sympathisch finden soll. Und so ganz nebenher: ich finde den Erzählsstil sehr toll.


    Die Kapitel um Paula sprachen mich auch irgendwie mehr an.


    Die Anziehung zwischen Oliver und Alex kam mir etwas zu plötzlich und nicht so ganz nachvollziehbar, aber vielleicht kommt das noch im nächsten Abschnitt.


    Bisher haben beide ja so extrem die rosarote Brille auf, das geht mal gar nicht. :-] Aber so ging es mir auch schon mal, lange ist es her...

  • Zitat

    Original von Eliza08
    Die "Spitznamen/Kosenamen" fand ich auch sehr gewöhnungsbedürftig. Ich möchte weder "Süppchen" noch "Schwämmchen" genannt werden :rolleyes


    Ich fand die Kosenamen eigentlich ganz süß, zumindest Schwämmchen, denn wenn Paula so wissbegierig ist, dann passt das ja auch total zu ihr.


    Süppchen ist eigentlich ein total fieser Spitzname, denn Alex kann ja nichts dafür, dass sie bei ihrer Oma gelandet ist. Wer möchte schon die Suppe sein, die man jemanden einbrockt?


    Ich mag Spitznamen und ich finde auch Momi mit ihren Sprichwörtern toll.


    Bei Momi dachte ich übrigens erst, dass quasi Mummy gemeint ist und nicht die Kombi aus Mama und Omi, daher gut dass da nochmal kurz die Erklärung eingestreut wurde.

  • Mein Lieblingsthema war es auch. Als ich - beim Wein nach der Londoner Messe - zu meinem Agenten gesagt habe: "Ich wuerde gern einen Roman ueber die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie schreiben", hat er sehr geschluckt. Aber er ist einer, dem nichts Menschliches fremd ist... Also hat er mir geholfen, alle verfaenglichen Worte wie "links", "rot", "sozialdemokratisch" aus dem Expose zu entfernen. Das war aber gar nicht noetig. Die Programmleiterin mochte das Thema. Ich glaube, es war mein am schnellsten verkauftes Projekt. Und mein am liebevollsten betreutes. Ich hatte bei diesem Buch vom ersten Moment an das Gefuehl, wir ziehen alle an einem Strang, wir wollen alle dieses Buch in derselben Richtung. Ich mag es so gern, weil es etwas Rundes hat, etwas Fertiges, etwas Richtiges. Wie froh ich darueber bin, dass ich dieses Buch schreiben durfte, kann ich gar nicht sagen.
    Und ein Dreivierteljahr nach Abgabe habe ich derselben Programmleiterin bei einem voellig harmlosen Projekt, das mit voellig harmlosem Expose eingekauft worden war, dann noch ein viel heikleres Thema im Nachhinein aufgedrueckt. Nach dem Motto: "Aehh, mir ist gerade aufgefallen, dass ich das ganze Buch umschmeissen und es total anders schreiben muss, ist das sehr schlimm ..?" Ich habe dazu nie Bedenken gehoert, sondern immer nur das Gefuehl gehabt: Der Verlag traut mir zu, das jetzt so zu machen.
    Das ist ungeheuer befluegelnd.
    Am Ende hat die Programmleiterin bei diesem Buch einen Aenderungsvorschlag gemacht, aber gleich dazu gesagt: Wenn Sie das nicht wollen, dann lassen wir es, wie es ist.
    Ich habe den Vorschlag angenommen, und er hat dem Buch sehr gut getan. Das war Vertrauen umgekehrt: Ich war mir ganz sicher, was mir hier vorgeschlagen wird, ist gut fuers Buch. Da hat sich bei mir keinerlei Schutzreflex geregt, im Gegenteil. Und jetzt, wo das Buch da ist, sehe ich erst richtig, wie gut das fuer es war.
    Wir hatten grosses Glueck, das Buch und ich.


    Herzlich,
    Charlie