So, dann folgt mal mein erste Buchtipp, gleich inclusive Rezension.
Kennt jemand von Euch vielleicht schon Robert Rankin? "Warten auf OHO" war mein erstes Buch von ihm und ich bin nach wie vor begeistert davon.
Kurzbeschreibung
Lust auf eine abgedrehte Story? Wie wär's mit dieser: Gott ist tot. Und die Todesumstände sind ziemlich rätselhaft. Er starb bei einem Angelausflug in Norfolk und lässt eine Frau, drei Kinder und 'ne ganze Menge Grundbesitz zurück. Laut Testament vermacht er seinem Sohn Colin den viel geliebten Planeten Erde, doch Colin zeigt einige Interesse und will das Ding an seinen undurchsichtigen Kumpel Lou Cipher verscherbeln. Gottes Frau schöpft Verdacht: Hatte Lou etwa beim Tode ihres Mannes seine Finger im Spiel? Sie schaltet einen Privatdetektiv ein: den großen Lazlo Woodbine. Und Lazlo der Große steht unvermittelt vor dem größten Fall seiner Karriere ...
Die ist das erste Buch in der Geschichte der Bastei-Lübbe-Taschenbücher, das kein Coverbild hat. Es wird mit bunten Abziehbildern ausgeliefert, mit denen jeder Leser sich sein eigenes Cover schaffen kann.
Soviel zum Inhalt und jetzt folgt meine Rei zu dem Buch.
Aaaaaaaaagh, das Buch ist ja wohl das bizarrste und abgedrehteste was ich je gelesen habe.
Wer meint das Pratchett krank ist, hat mit Sicherheit noch nichts von Rankin gelesen, denn der übertrifft Pratchett IMO ganz locker und das geradezu um längen.
Das ist nun aber auf keinen Fall abwertend gegen den guten Terry gemeint, denn seine Bücher finde ich auch absolut toll und mega unterhaltsam, aber da wo Pratchett endet, mit seinen kuriosen Geschichten, kommt Rankin erst so richtig in Fahrt.
Eigentlich ist die Story (ich gehe nicht weiter auf die Handlung ein, denn in der Buchbeschreibung steht all das was man wissen muss), ja so richtig ketzerisch und teilweise makaber aber da ich überzeugter Atheist bin, stört mich das natürlich kein bisschen.
Trotz aller Absurdität ist die Handlung des Buches absolut verständlich und nachvollziehbar, denn das absurde beschränkt sich einzig auf den Schreibstil und die zeitweise fast grotesk wirkende Wortwahl von Rankin. Was ohne den ganzen Schnickschnack drumherum übrig bleibt, ist eigentlich so eine Art Fantasy bzw Sci Fi Krimi.
Beim schreiben desselben greift er allerlei, jedem nur zu gut bekannte Klischees auf und durch seinen skurrilen Stil werden diese noch derartig verstärkt, das man aus dem lachen gar nicht mehr herauskommt.
Absolut genial finde ich den Running Gag mit der Smith and Wesson von Laz! :]
Für Lacher, oder wahlweise fragendes Stirnrunzeln, sorgen auch die Fußnoten auf diversen Seiten.
Eigentlich dafür erdacht dem Leser etwas verständlich zu machen, Dinge zu erklären, dienen sie bei Rankin einzig dazu, den Leser noch mehr zu verwirren. Und wenn Rankin eines wirklich gut kann, dann das.
Die meiste Zeit beim lesen schmunzelt man vor sich hin (zumindest ging es mir so ) und von Zeit zu Zeit kann man auch richtig schön ablachen, angesichts der verrückten Einfälle von Rankin.
Irgendwann denkt man... noch abgedrehter geht es wirklich nicht mehr und wird dann prompt ein oder zwei Seiten später eines besseren belehrt (manchmal auch schon ein paar Zeilen später ;)).
Im Buch gibt es jede Menge irrwitziger Alliterationen (die im Original wahrscheinlich noch besser kommen), Figuren tauchen immer wieder auf und auch verschiedene Redewendungen werden mit schöner Regelmäßigkeit wiederholt.
Das hört sich jetzt vielleicht ziemlich Einfallslos, oder langweilig an, aber spätestens bei der dritten Wiederholung von „O wie haben wir gelacht“ lacht man einfach mit. (Naja, vielleicht nicht jeder, ich aber schon).
Hier mal eine Passage bei der ich auch so richtig lachen musste: Gott schenkt seiner Frau zum Geburtstag die frisch gebastelte Erde, Terra. Dort gibt es Bäume, Adam, Kaninchen und natürlich, logischerweise... was auch sonst...? einen Ford Fiesta.
[...]Gottes Frau blickte auf Terra hinunter: „Nun“ sagte sie „Schätze es ist eine Verbesserung im Vergleich zu diesem blöden schwarzen Loch vom letzten mal. Aber es braucht noch ein wenig Pepp. Es braucht die Hand einer Frau. Der Ford Fiesta kann beispielsweise gleich weg. Und was dich angeht...“
Gottes Frau spähte hinunter auf den grinsenden Menschen.
„Du brauchst auf jeden Fall eine Frau.“
Der grinsende Mann hörte auf zu grinsen. „Ich würde lieber den Fiesta behalten“, sagte er.
Man kann auch eine Menge lernen beim lesen, zB das es lautlosen Sprengstoff gibt der beim explodieren nur "!!!" macht.
Fazit:
Rankin ist mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack, aber wer auf Monty Python steht, wird mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auch Rankin mögen.
Ich werde mir auf jeden Fall noch ein paar Bücher von dem zulegen und mich mal wieder maßlos ärgern, dass es dummerweise nur Paperbacks sind.