Titel: Unter der Wasserlinie
OT: Waterline
Autor: Ross Raisin
Übersetzt aus dem Englischen von: Arnd Kösling
Verlag: Karl Blessing Verlag
Erschienen: April 2014
Seitenzahl: 367
ISBN-10: 3896674773
ISBN-13: 978-3896674777
Preis: 19.99 EUR
Das sagt der Klappentext:
Mick Little ist jahrelang Werftarbeiter in Glasgow, doch als man ihn wegrationalisiert, muss er andere Wege finden, um seine Familie zu ernähren. Als auch noch seine Frau Cathy nach langer Krankheit stirbt, zieht es ihm den Boden unter den Füßen weg. Von Trauer und Scham überwältigt und ohne seinen Söhnen Bescheid zu sagen, verlässt er das gemeinsame Haus und Glasgow, um in London neu anzufangen. Er findet einen Job in der Küche eines Flughafenhotels, wo er in Zwölf-Stunden-Schichten arbeitet und schließlich entlassen wird, als er zusammen mit anderen Angestellten einen Streik organisieren will. Mick landet auf der Straße und muss zusehen, dass er sich irgendwie durchschlagen kann. Erst als er Beans kennenlernt, einen anderen Obdachlosen, gewinnt er langsam wieder an Halt.
Der Autor:
Ross Raisin wurde 1979 in West Yorkshire geboren. Er studierte Englische Literatur und Creative Writing, und arbeitete als Kellner. Er hat halb Europa bereist und lebt jetzt mit seiner Frau in London.
Meine Meinung:
Dieser Roman ist engagiert, er ist politisch und er schafft es Stimmungen und Atmosphärisches zum Leser zu transportieren. Ross Raisin ist ein Autor der realistisch erzählt, der nichts beschönigt und der mit nichts auf seine Leser Rücksicht nimmt. Er erzählt so wie die Dinge nun einmal sind. Es geht um einen Mann der durch den Tod seiner Frau in ein Loch fällt und der zudem auch noch in eine soziale Abwärtsspirale gerät. Eine Geschichte also, die auf der Welt täglich unter Garantie unzählige Male passiert. Eine Geschichte an der nichts zu beschönigen oder romantisch verklärt werden kann. Eine Geschichte die die Wirklichkeit so schildet wie sie eben ist.
Ross Raison ist ein gute Beobachter und Berichterstatter. Er beschreibt, er wertet und verurteilt dabei aber nicht.
Seine handelnden Personem wirken in ihrem Tun und Handeln, in ihrer Sprechweise sehr glaubwürdig. Nichts wirkt aufgesetzt. Ganz und gar nicht. Die Menschen in diesem Buch handeln so, wie Menschen im realen Leben auch handeln.
Ein stimmungsvoller, ein teilweise beklemmender Roman – der aber auch einen kleinen Hoffnungsschimmer vermittelt.
Sehr lesenswert – 8 Eulenpunkte.