"Ostseesühne" von Eva Almstädt

  • Im Feuerlöschteich auf einem Bauernhof entdeckt ein Postbote eine halb verweste männliche Leiche. Von den Bewohnern des Hofes, einem Ehepaar und seinem 16-jährigen als zurückgeblieben geltenden Sohn, fehlt jede Spur. Pia Korittki übernimmt die Ermittlungen - und findet heraus, dass vor Jahren ein merkwürdiges Gerücht im Dorf kursierte, dem jedoch nie jemand nachgegangen ist: Auf dem Hof soll damals ein Mädchen gefangen gehalten worden sein ...


    Wie ich erst hinterher gesehen habe, gehört dieses Buch zu einer Serie um die Lübecker Kommissarin Pia Korittki. Allerdings war das nicht schlimm, ich fand ohne Probleme in die Geschichte rein, denn der Fall an sich ist abgeschlossen. Auch die Vorstellung von Pia, ihrem Privatleben und ihren Kollegen erfolgt so, dass man keine Vorkenntnisse braucht. Schon mal ein Pluspunkt. Die Figuren sind lebhaft und nicht farblos, auch die Nebenfiguren. Ich konnte gut nachvollziehen, wie schwierig der Spagat für Pia sein muss zwischen einer guten Polizistin und einer liebevollen Mutter für ihre zweijährigen Sohn Felix.
    Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte ist durchweg spannend erzählt.
    Bis zum Schluss tappt man im Dunkeln, wer der Täter ist. Zum Ende hin steigt die Spannung durch kürzere Kapitel und schnellen Wechsel der Erzählperspektiven noch mal an.


    Fazit: Ein fesselnder, regionaler Krimi aus Schleswig-Holstein mit einer sympathischen Hauptfigur, die ihren Job mit Leib und Seele machen will, aber auch für ihren kleinen Sohn da sein muss. Was nicht immer einfach ist.

  • Der Kriminalroman ist eine Reihe rund um die Ermittlerin Pia Korittke.
    Dies ist ihr 9.Fall.
    Eine Leiche wird gefunden und dann noch eine.
    Alles deutet auf ein dunkles Familiengeheimnis hin.
    Aber wo ist die Familie und ist es wirklich so einfach?
    Die Spannung baut sich nur langsam auf.
    Man hat das Gefühl, es geht anfangs alles etwas zu schnell.
    Die Autorin legt plötzlich sämtliche Spuren die in verschiedene Richtungen laufen.
    Nun liegt es an uns in welche Richtung wir gehen.
    Die Spannung bis zum letzten Drittel hält sich konstant. Dennoch muss ich sagen, es ist eine unterschwellige Spannung die spürbar ist.
    Das letzte Drittel baut dann massiv an Spannung auf und man wird ständig in andere Richtungen gelockt .
    Der Showdown ist der Autorin sehr gut gelungen, allerdings war mir das Ende etwas zu konstruiert und zu schlüssig dargestellt. Ich hätte noch die ein oder andere Frage zu dem Tathergang gehabt.
    Auch das Privatleben der Ermittlerin hielt sich im angemessenen Rahmen, es wurde nicht zu stark dargestellt, aber dennoch so, das es bei uns ein Kopfkino entstehen lässt.
    Das macht die Ermittlerin sympathisch und lässt das ganze menschlicher und realer erscheinen.
    Die Sichtweise der Protagonisten ändert immer wieder, aber wird so gut durchdacht dargestellt, daß man da auch keine Vermutung des Täters anstellen kann.


    Meine Meinung:
    Das ist mein 1.Buch der Autorin. Und ich bin doch nachhaltig erstaunt, wie gut mir dieses Buch gefallen hat.
    Es war jetzt nicht so, daß ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Denn die Spannung gewann nur langsam an Fahrt.
    Jedoch steigerte es sich zum Ende hin ins unermessliche.
    Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich war vom Ende überascht und hab das so nicht vermutet.
    Auch das Privatleben der Ermittlerin hat mir gut gefallen. Es war genau das richtige Maß.
    Das einzig negative, was ich über das Buch sagen muss.
    Mir war zuviel ins letzte Drittel reingepackt. Und es gab hier und da was, was mir nicht ausreichend erklärt wurde.

  • Der örtliche Postbote findet eine Leiche im Feuerlöschweiher nahe dem Röperhof, die erst nach einiger Zeit identifiziert werden kann. Es handelt sich um Ulf Nielsen, Lehrer, leidenschaftlicher Fotograf und Autor verschiedener Sachbücher über die Geschichte Schleswig-Holsteins. Die Besitzer des Röperhofs, Armin und Elsa Fuhrmann samt ihrem behinderten Sohn Thilo sind spurlos verschwunden. Die nächsten Nachbarn und auch die Bewohner des Ortes geben Informationen bzw. Gerüchte den Ermittlern nur häppchenweise bekannt und sind daher nicht sehr hilfreich.


    Dann verschwinden zwei Teenies, die auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeit haben, später werden sie beide tot aufgefunden. Stehen die ganzen Vorfälle in einem Zusammenhang und welches Motiv mag dahinterstecken? Diese Fragen müssen Pia Korritki und das Ermittlungsteam beantworten.


    Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang wieder einmal, welche Geheimnisse der Dorfbewohner ans Licht kommen und natürlich wer am Ende hinter allem steckt.



    Wie von der Autorin gewohnt, beginnt die Spannung bereits im Prolog und zieht bis zum endgültigen und durchaus überraschenden Finale stetig an. Als Leser kann man sehr gut mitfiebern und man lässt sich auch immer wieder auf falsche Fährten ein. Sie beschreibt die Atmosphäre trefflich und die Charaktere der Ermittler beschreibt sie so lebendig und authentisch, daß man die Personen bildhaft vor sich hat. Als allein erziehende Mutter eines kleinen Sohnes, ist Pia Korritki sehr realistisch ausgearbeitet, vor allem auch der Spagat zwischen Beruf und Privatleben. Der Cliffhanger erhöht natürlich die Spannung wie es bei ihr wohl weitergehen wird!


    Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

  • Mit "Ostseesühne" ist Eva Almstädt mal wieder ein toller Regionalkrimi gelungen.


    Der Prolog macht neugierig und die Krimihandlung gestaltet sich von Anfang an spannend und temporeich.
    Die Personen und auch die Ermittlungen werden lebensnah und realistisch geschildert.
    Geschickt legt die Autorin falsche Fährten und bis zum Ende wusste ich nicht, wen ich für den Täter halten sollte.
    Auch das Privatleben der Kommissarin Pia Korittki und ihres Kollegen Broders kommt nicht zu kurz. Erfreulicherweise überklatscht es aber nicht die eigentliche Kriminalhandlung.
    Einzig den Showdown am Ende empfand ich als etwas zu actionlastig. Wer die Vorgänger gelesen hat, weiss allerdings, dass dies für die Autorin gang und gäbe ist. Allerdings ist die Auflösung absolut schlüssig.


    Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil, vor allem, da das Buch mit einem Cliffhanger bezüglich Pia Korittkis persönlicher Lebenssituation endet.


    Dieses Buch kann man ohne weiteres lesen, ohne die Vorgänger zu kennen.
    Wer allerdings den direkten Vorgänger"Ostseefluch" auch noch lesen möchte, sollte dies zwingend vor "Ostseesühne" tun, da hier der Täter von damals namentlich genannt wird.


    9 Punkte

  • In einem Rutsch habe ich jetzt alle Krimis von ihr gelesen, bzw. der letzte Korritki und Dornteufel wollen noch gelesen werden. Mir gefallen der Stil und auch die Charaktere sehr gut, was ich ja besonders mag, wenn sich Ermittler in einer Serie weiter entwickeln und man an ihrem Privatleben teilhaben kann.


    Der Fall an sich war auch spannend und hat mich am Ende noch überrascht - also gelungen.


    Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht - manche Personen überrollen einen einfach und man kann sich absolut nicht dagegen wehren, solange andere die Personen auch noch unterstützen. Mal schauen, ob Hinnerk noch die Realität wieder erkennt.


    LG
    Patty