Broschiert: 512 Seiten
Goldmann Verlag
erschienen am 17. März 2014
über die Autorin: (Quelle Random House)
Helen Fielding wurde in Yorkshire geboren, studierte Englische Literaturwissenschaft in Oxford und begann 1979, als Reporterin für die BBC zu arbeiten. Später war sie als Journalistin und Kolumnistin für verschiedene Zeitungen tätig, darunter auch für den Independent, wo ihre Kolumnen mit den originellen und urkomischen Tagebucheintragungen einer gewissen Bridget Jones schon bald die Leserinnen begeisterten. 1997 erschien der Roman “Schokolade zum Frühstück”, der sich rasch zu einem weltweiten Bestseller entwickelte. Nie zuvor hatte jemand mit so viel Witz und Selbstironie die alltäglichen Nöte und Sorgen eines Singles beschrieben. Auch mit der Fortsetzung des Kultbuchs, "Bridget Jones: Am Rande des Wahnsinns", sowie den Romanverfilmungen hat die Autorin ein Millionenpublikum erobert. Helen Fielding lebt mit ihren beiden Kindern in London und manchmal in Los Angeles.
Kurzbeschreibung bei Amazon:
Bridget is back!
78 kg; verputzte Protein-Schokoriegel: 28; verputzte Protein-Schokopuddings: 37; durch Protein-Schokoriegel bzw. -puddings ersetzte Mahlzeiten: 0; abgenommene Pfund: 0; zugelegte Pfund: 4,5. War gerade bei Gewichtskontrolle. „Bridget, Sie sollten die Proteinprodukte statt Ihrer normalen Mahlzeiten zu sich nehmen, nicht zusätzlich.“ Schöne Pleite.
Bridget Jones ist wieder da! Und das Leben scheint es gut mit ihr zu meinen: Sie hat einen aufregenden Job, sie kümmert sich hingebungsvoll um ihre kleine Familie – und sie ist frisch verliebt. Leider gibt es ein paar Kleinigkeiten, die ihr Glück trüben. Ihr Job als Drehbuchautorin ist nicht nur aufregend, er bringt sie auch mit sehr seltsamen Menschen in Kontakt. Ihren Kindern fehlt der Vater. Und der Mann, an den Bridget ihr Herz verloren hat, ist über zwanzig Jahre jünger als sie ...
meine Meinung:
Vorfreude über dritten Band mit Bridget als Hauptfigur in Tagen: 102; gelesene Seiten bis zum ersten Stirnrunzeln: 45; Geschmunzelt über wirklich witzigen Alltag der Protagonistin: 19 mal (zu selten); laut gelacht: 0 (sehr schlecht); nachgeguckt, ob dieses Buch tatsächlich von Helen Fielding ist: 82 mal; Kalorienzufuhr durch Frust: 4968 (Gahh! Ging aber nicht anders).
Am Ende vom zweiten Buch Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns wähnten wir Bridget endlich in den Händen ihres Traummannes. Mark Darcy und Bridget schritten unter Glockengeläut der untergehenden Sonne entgegen. So enden Märchen, eigentlich. Aber Bridget ist anders. Das zeigt sie uns in diesem dritten Band ihrer Tagebuchaufzeichnungen. 20 Jahre nach ihrer erfolgreichen Suche nach dem Richtigen ist sie plötzlich Witwe und fühlt sich trotz ihrer zwei kleinen Kinder allein. Durch einen traurigen Vorfall ist Mark bei seiner Tätigkeit als Menschenrechtsanwalt durch eine Bombenexplosion ums Leben gekommen. Vier Jahre ist das nun her, in denen Bridget sich ihrer Trauer hingegeben hat. Ihre Freunde überreden sie nun dazu, sich wieder mit Männern zu treffen. In der heutigen Zeit sei das per Internet überhaupt kein Problem mehr. So lernt Bridget den 21 Jahre jüngeren Roxster kennen und mit ihm den Zwang, neben ihm ihr wahres Alter zu kaschieren.
Helen Fielding setzt nach über zehn Jahren die Tagebücher von Bridget Jones fort. Märchen enden meist mit den Worten „und wenn sie nicht gestorben sind ...“. Genau das ist hier passiert. Der perfekte Mark lebt nicht mehr und kann seiner Frau mit seiner stoischen Gelassenheit nicht mehr aus allen Fettnäpfchen heraus helfen. Da Bridget zwar älter aber nicht reifer geworden ist, bleiben noch genügend peinliche Situationen übrig. In diesem Punkt ist die Autorin ihren Figuren absolut treu geblieben. Was aber mit 32 Jahren noch als liebevolle Charaktereigenschaft gilt, wirkt im Alter von 51 deplatziert. Wie ein Teenager, der mit hormonellen Höhenflügen umgehen muss, ist es Bridget am wichtigsten, ob der Toyboy ihr eine SMS schickt oder wieviele Twitter-Follower sie hat. Jedes Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihren Kindern vermissend bringt sie sich und selbige immer wieder in fragwürdige Situationen. Die peinlichsten Momente werden dann natürlich vom attraktiven Lehrer ihres Sohnes bemerkt und kommentiert.
In diesem Buch gibt es ein Wiedersehen mit allen Figuren aus den vorangegangenen Büchern. Sogar Daniel Cleaver darf den Job eines Babysitters nach seinem Dafürhalten interpretieren. Die Weiterführung aller Fäden ist Fielding gelungen. Leider blieb hierdurch der Witz auf der Strecke. Zwar haben sich alle irgendwie durchs Leben geschlagen, aber eine authentische Reife haben sie nicht erlangt. Das führt zu erzwungener Comic und gestellten Situationen. Schade eigentlich. Die Idee, dass die Generation der 90-er mit denselben Problemen wie die heutige zu kämpfen hatte, diese aber unter anderen Bedingungen lösen musste, ist reizvoll und lässt eine sehr menschliche, liebenswerte und eben auch chaotische Seite von Bridget entstehen. Bei manchen Märchen will man besser nicht wissen, wie sie ausgehen.