Netzgemüse: Aufzucht und Pflege der Generation Internet - Johnny und Tanja Haeusler

  • Netzgemüse: Aufzucht und Pflege der Generation Internet
    Johnny und Tanja Haeusler


    288 Seiten



    Kurzbeschreibung


    Schluss mit Panik und Sorgen, hier kommt das einzige Buch, das Eltern brauchen, um sich bei den Themen Internet, Social Networks, Videospiele, Smartphones und dem ganzen anderen modernen Kram nicht mehr wie digitale Analphabeten zu fühlen.
    Als Eltern zweier Heranwachsender können die Autoren, beide langjährige Internet- und Familienstreit-Fachleute und Grimme-Preis-prämiert in einem der beiden Gebiete, ein Lied vom Leid beim Heranziehen der digitalen Generation singen. Doch sie versprechen: Nach der Lektüre von »Netzgemüse« werden Eltern den Kulturraum Internet mehr lieben, als es ihre Kinder tun. Und sie werden ihnen daher entspannt und mit Spaß auf ihrem Weg durch die allgegenwärtigen Online-Welten zur Seite stehen können.



    Über die Autoren


    Tanja und Johnny Haeusler betreiben gemeinsam das mit dem Grimme-Online-Award ausgezeichnete Weblog „Spreeblick“. Seit 2007 gehört das Paar außerdem zum Gründungs- und Veranstaltungsteam der „re:publica“, einer der wichtigsten europäischen Konferenzen für Online-Medien und die digitale Gesellschaft.


    Johnny Haeusler, geboren 1964 und digital vernetzt seit 1990, schreibt seit über einem Jahrzehnt im Internet und in Printmedien wie Tagesspiegel, SPEX und WIRED über digitale Medien. Er arbeitet zudem als Radiomoderator und Musiker.


    Tanja Haeusler, Jahrgang 1966, entwickelte nach dem Studium der Kunstgeschichte und Arbeit als Theater- und Filmrequisiteurin Ende der Neunziger Jahre ihre Begeisterung für das Internet, ihr Fokus liegt dabei auf lehr- und bildungspolitischen Themen.


    Die Autoren leben mit ihren derzeit zehn- und dreizehnjährigen Söhnen in Berlin.



    Meine Meinung


    "Alles, was es schon gibt, wenn du auf die Welt kommst,
    ist normal und üblich und gehört zum selbstverständlichen
    Funktionieren der Welt dazu.


    Alles, was zwischen deinem 15. und 35. Lebensjahr erfunden wird,
    ist neu, aufregend und revolutionär und kann dir vielleicht
    zu einer beruflichen Laufbahn verhelfen.


    Alles, was nach deinem 35. Lebensjahr erfunden wird,
    richtet sich gegen die natürliche Ordnung der Dinge."



    Mit diesem Zitat von Douglas Adams beginnt das Buch Netzgemüse und es beschreibt treffend das Problem vieler Eltern mit dem Thema moderner Medien. Das Internet, Smartphones und Videospiele sind heutzutage so selbstverständlich wie Telefon und Fernsehen in meiner Kindheit und Jugend. Für unsere Kinder, von den Autoren liebevoll Netzgemüse genannt, ist es ganz normal, damit aufzuwachsen. Doch wie vermittelt man einen normalen Umgang mit den modernen Medien? Besonders, wenn man sich dort selbst eher unsicher fühlt?


    Die Autoren erzählen von ihren eigenen Erfahrungen mit ihren beiden Söhnen und auch von deren Freunden und Mitschülern. Vorallem aber versuchen sie anderen Eltern die Scheu vor dem Internet, sozialen Netzwerken, Videospielen und smartphones zu nehmen. Sie plädieren für einen entspannten Umgang mit den neuen Medien. Denn bekanntlich ist ja auch nichts spannender als das Verbotene. Also zeigen sie Wege auf, wie die Kinder gemeinsam mit den Eltern die ersten Schritte im Internet machen können und dann immer besser alleine zurecht kommen. Hier gab es viele praktische und umsetzbare Anregungen und Ideen. Die Autoren schreiben kurzweilig und treffend, so war dieses eher trockene Thema durchaus unterhaltsam zu lesen.


    Auch technische Aspekte zur Absicherung des Internetzugangs werden ansprochen. Nur in einem allgemeinen Rahmen, der nicht so schnell veraltet. Aber man findet hier die passenden Stichworte, um gezielt weitere Informationen dazu zu finden.


    Eltern, die sich regelmäßig in Foren und sozialen Netzwerken tummeln, ihr Smartphone für alles mögliche nutzen und es nicht mehr missen wollen und vielleicht auch selbst mal das ein oder andere Computerspiel spielen, kennen natürlich vieles, von dem die beiden schreiben. Dennoch ist es interessant zu lesen, wie man Kindern und Jugendlichen den Umgang damit vermitteln kann.


    Besonders empfehlenswert ist das Buch auf jeden Fall für Eltern, die das Internet und Facebook eher als das geheimnisvolle Böse sehen und die modernen Medien selbst wenig bis überhaupt nicht nutzen.


    Sehr angenehm fand ich auch, dass die Autoren keinen typischen Ratgeber geschrieben haben, sondern einen Erfahrungsbericht, aus dem sich jeder, der mag, ein paar Tipps mitnehmen kann.


    Es gibt eine Webseite zum Buch (http://netzgemuese.com). Sie ist allerdings irgendwo im Jahr 2012, dem Erscheinigungsjahr des Buches, stehengeblieben.


    Von mir bekommt das Buch 9 Punkte.