Über den Autor und das Buch
Thomas Feibel ist ein Mann und kocht für sich und seine Mitarbeiter im Büro. Ein Umstand, der außergewöhnlich sein dürfte. Die meisten Arbeitnehmer essen in einer Kantine -- so weit vorhanden. Die anderen irren in der Mittagspause umher, um schnell an der Würstchenbude billig oder im Restaurant teuer zu essen. In der büroeigenen Küche wird lediglich Kaffee gekocht, ansonsten ist sie verwaist. Dabei lassen sich dort ohne viel Aufwand gesunde und feine Mahlzeiten zubereiten.
Der Chef muss keine Mikrowelle anschaffen. Utensilien wie Töpfe, ein Sieb, Sparschäler, Dosenöffner und Multifunktionsreibe genügen neben dem Besteck und den Tellern völlig. Wer kocht, wäscht nicht ab. Zumindest nicht bei Thomas Feibel -- falls keine Geschirrspülmaschine vorhanden sein sollte. Mit witzigen Sprüchen und Bildern liefert Feibel mit seinem Bürokochbuch eine optisch gelungene Rezeptbibliothek von Brotaufstrich bis Pastasaucen.
Wer hätte gedacht, dass aus einer Packung Frischkäse mit Lachs und einer halben Avocado ein leckerer Brotaufstrich wird. Edel wird das Sandwich durch Rucola, Parmaschinken, Parmesan und Tomaten. Der Autor scheint auch ein Faible für ungewöhnliche Suppen und deftige Omeletts zu haben. Die pfiffigen Variationen begeistern sicher auch Hobby-Köche, die außer Dienst noch zum Kochlöffel greifen. Am aufwändigsten sind die Suppen. Aber die sind eben nicht aus der Tüte, sondern selbst gemacht. Karottensuppe mit Ingwer, Petersiliensuppe mit Grießklößchen, bulgarische Olivensuppe oder Basilikumschaumsuppe lassen die Herzen von Suppenfans höher schlagen. Wenn die Arbeit aufgeteilt wird, lässt sich aber auch diese Raffinesse einfach zubereiten.
Die Mengenangaben beziehen sich auf bis zu vier Personen. Für manche Gerichte ist der Gang zum Asia-Shop angesagt. Alles andere gibt es im Supermarkt.
Meine Rezension
Für leckere Bürorezepte bin ich ja eigentlich immer zu haben – auswärtig essen zu gehen ist meist zu üppig für die Mittagspause, dauert zu lange und geht auch ganz schön ins Geld. Ich bin daher immer an Rezepten für die Mittagspause interessiert: leckere Snacks und Salate, oder auch Gerichte, die man zuhause gut vorbereiten kann und die mittags nur noch mal fix in die Mikrowelle müssen.
Das Buch Let’s Cook besticht auch wirklich durch eine leckere Rezeptauswahl, doch leider geht man dort von einer voll ausgerüsteten Büroküche aus, in der man auch mal eben was fix auf den Herd stellen oder in der Pfanne anbraten kann. So gut ist unsere Büroküche leider nicht ausgestattet, außer einer Mikrowelle habe ich hier nichts anzubieten und so kommt es, daß sehr viele der im Buch genannten Rezepte für mich schlicht büro-untauglich sind.
Dafür sind einige der Salate und Brotaufstriche ganz passabel, hier habe ich mir schon einiges markiert. Das Buch ist ganz nett aufgemacht und auch locker-flockig geschrieben, leider ist es nicht durchgehend bebildert, was aber auch daran liegen kann, daß es bereits 2002 erschienen ist.
Im Prinzip finde ich es auch nicht schlecht, nur für meine Zwecke ist es leider nicht so recht geeignet.
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ASIN/ISBN: 3872875078 |
Wie aufwändig ist denn die Zubereitung der Gerichte? Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass eine normale Mittagspause für Kochen und genussvolles Essen ausreicht.