OT: The Life List
Über den Autor
Als Lori Nelson Spielman in einer kleinen, alten Zedernholzschachtel aus ihrer Schulzeit eine längst in Vergessenheit geratene Liste mit ihren Lebenszielen fand, hielt sie die Idee für diesen wunderbaren Roman in den Händen. Wie anders ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie all diese (ehrgeizigen, trivialen, ehrenhaften, unmöglichen oder auch peinlichen) Ziele erreicht hätte? Wäre es besser, schlechter oder nur anders geworden?
Lori Nelson Spielman lebt mit ihrem Mann in East Lansing, Michigan. Sie liebt es zu reisen, zu lesen und zu schreiben – ihre wahre Leidenschaft. Derzeit arbeitet sie als Hauslehrerin – eines der Ziele ihrer Liste, das sie bisher erreicht hat…
Kurzbeschreibung
Als Brett 14 Jahre alt war, hatte sie noch große Pläne für ihr Leben, festgehalten auf einer Liste mit Lebenszielen. Heute, mit 34 Jahren, ist die Liste vergessen und Brett mit dem zufrieden, was sie hat: einen Freund, einen Job, eine schicke Wohnung.
Doch als ihre Mutter Elizabeth stirbt, taucht die Liste wieder auf: Aus dem Mülleimer gefischt, hat ihre Mutter die Liste aufgehoben, und deren Erfüllung zur Bedingung gemacht, damit Brett ihr Erbe erhält – und zwar innerhalb von 12 Monaten.
Aber Brett ist nicht mehr das Mädchen von damals. Ein Baby bekommen? Das hat sie schon lange ad acta gelegt. Ein Pferd kaufen? In ihrer Wohnung sind nicht mal Haustiere erlaubt. Eine gute Beziehung zu ihrem Vater aufbauen? Ha – der ist seit sieben Jahren tot. Sich verlieben? Die einzig wahre, große Liebe gibt es doch nur im Film.
Um sie bei der Erfüllung ihrer Ziele zu unterstützen, hat ihre Mutter Brett mehrere Briefe hinterlassen. Wütend, enttäuscht und verletzt liest Brett den ersten Brief – und ist überwältigt von der liebevollen und fürsorglichen Nachricht ihrer Mutter, die gespürt hat, dass Brett in ihrem Leben nicht glücklich ist. Die Briefe ihrer Mutter rufen Brett dazu auf, ihre Träume nicht aufzugeben und ihr Leben in die Hand zu nehmen – denn nur sie selbst kann es ändern …
Kann Elizabeth ihrer Tochter dabei helfen, sich selbst wiederzufinden?
Meine Rezension
Bretts Mutter Elizabeth stirbt an Krebs. Brett rechnet ganz fest damit, daß sie ihre Nachfolgerin als Leiterin des Familienunternehmens - einer Kosmetikfirma - wird, doch ihre Schwägerin Caroline, Miss Perfect, wird im Testament bedacht. Auch ihre beiden Brüder bekommen Geld etc., so daß sie theoretisch ausgesorgt hätten.
Nur sie geht vermeintlich leer aus. Ihre Mutter hat einen „Lebensplan“ aufgehoben, den Brett vor vielen Jahren einmal verfasst hat und fordert sie auf, die noch offenen Punkte „abzuarbeiten“, da diese viel besser zu ihr passen würden als der Posten in der Firma.
Brett ist bestürzt, hat aber keine andere Wahl, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen und bemüht sich zunächst widerwillig darum, die Liste abzuarbeiten.
Schnell merkt der Leser, daß ihr Freund Andrew nicht der Richtige für sie ist (wenn es denn Brett auch schon wesentlich früher merken würde … *seufz*): das merkt man schon daran, wie lange sie Andrew im Glauben läßt, sie wäre die neue Chefin im Unternehmen. Nervig, wie er sie ständig als Frau Direktorin tituliert, als gäbe es so kurz nach dem Tod der Mutter nichts Wichtigeres.
Doch die Liste zeigt ihre Wirkung und langsam nimmt das Leben Bretts eine Wendung, mit der sie nie gerechnet hätte…
Die Idee, das Erbe an die Erfüllung einer Liste zu koppeln, finde ich eigentlich ganz nett. Die Geschichte läßt sich auch sehr fluffig wegschmökern, wobei mir Brett manchmal schon ein wenig mit ihrer Hilflosigkeit und vor allem ihrer Blindheit in Männerdingen ein wenig auf den Keks ging. Aber glücklicherweise hielt sich das noch in einem Rahmen, der meinen Lesespaß nicht geschmälert hat.
Was mich allerdings doch angestrengt und ein wenig genervt hat, waren die Briefe, die Elizabeth noch vor dem Tod verfasst hat und die Brett bei Erfüllung der einzelnen Punkte überreicht bekam. Diese wirkten auf mich richtig oberlehrerhaft („Siehst Du, ich habe Dir doch gleicht gesagt, daß …“) und diese Passagen haben mir auch nicht gefallen. Ich habe hin und her überlegt und mir hätte es, denke ich, tatsächlich besser gefallen, wenn diese Briefe entweder komplett weggelassen worden wären oder z.B. ganz am Ende nur ein einzelner, langer erklärender Brief gestanden hätte.
Letztlich erzählt dieser Roman aber eine schöne Geschichte, die auf einer netten Grundidee basiert und sich sehr angenehm wegschmökern läßt. Trotz meiner Kritikpunkte würde ich immerhin noch solide 8 von 10 Eulenpunkten dafür vergeben, daß mich das Buch auf leichte Art (trotz des eher ernsten Hintergrundthemas) gut unterhalten hat.