Gebundene Ausgabe: 155 Seiten
Verlag: Piper
Kurzbeschreibung:
»Papa flüstert mir zu: Du bist ein Kolibri. Der kleine Kolibri kreist um die Blume, um das Blatt, und schnell verschwindet er wieder. Mit einem Flügelschlag durchmißt er den Raum zwischen den Kaffeesträuchern, den Bananenstauden, er fliegt über die Hügel und die Berggipfel. Du bist wie er. Dich kann man nicht einfangen, stimmt's? Du bist scheu.« Alvaro ist scheu, er ist fünf Jahre alt und lebt in seiner eigenen Welt, in einem Dorf in den Anden, in einem Haus mit vielen Zimmern und einem nach Orangen duftenden Patio. Er wartet auf den Besuch des Großvaters, der ihm das Sternbild seines Lebens erklärt, er belauscht die Tante, wie sie seinen Schwestern das Geheimnis der Wörter nahebringt, er gruselt sich vor der Erzählung der Tränenfrau. Alvaro ist weise wie nur Kinder es sein können. Und als die Cordillera grollend erwacht, hat er eine schreckliche Vorahnung vom Verlust der ihm vertrauten Welt ...
Über den Autor:
Seit 20 Jahren lebt der im kolumbianischen Hochland geborene Alvaro Escobar-Molina in Paris. Er lehrt Psychologie an der Universität von Amiens und arbeitet darüber hinaus als Kliniktherapeut vor allem mit Häftlingen und Künstlern. Die werden ihm mit der Zeit so manches erzählt haben. Und so hat er sich wohl gedacht, jetzt sei es an der Zeit und er an der Reihe, von sich und seiner Welt, das heißt der Welt seiner Kindheit zu erzählen. Und so heißt denn auch der kleine Held und Icherzähler in dem Roman-Debüt Der schlafende Berg wie der Autor: Alvaro.
Mein Eindruck:
Ein Roman, der die Sprache in seiner ganzen Intensität in den Vordergrund stellt. Ein Prosa, die lyrisch angehaucht ist.
Der kleine Alvaro wächst in einem abgelegenen Bergdorf auf. Mit seinen 5 Jahren nimmt er schon viel auf: Die Natur und die Tiere, die Geschichten seiner Familie und vieles mehr.
Da ist zum Beispiel seine Tante, die die Schule der Wörter führt. Auch die Beziehung zu seinen Eltern und Großeltern sind äußerst liebevoll.
Alvaro hütet die Elemente seiner Heimat wie Schätze.
Als Leser ahnt man bald, dass dieses Paradies vergänglich ist. Kriege werden die Familie vertreiben.
Deshalb sind die Erinnerungen Alvaro so wertvoll, denn sie sind alles, was geblieben ist.
Der Roman ist kurz, eigentlich nur ein kleiner Happen.
Für mich war der Stil zu idyllisch und zu gestelzt, als das ich das ganze wirklich genießen konnte. Der kolumbianische Autor begibt sich in die Nähe eines Paulo Coelho. Daher nur 6 Punkte von mir.