@ Wendy: stimmt, nachdem ich gesehen habe, dass es dazu eine Buchbewertung gibt, dachte ich, muss es auch eine Rezi oder ähnliches geben.
Welche Rezensionen wünscht ihr euch?
- Angelcurse
- Geschlossen
-
-
Zitat
Original von Kalypso
Hallo Pixie,
ich habe das Buch letztens gelesen und es hat mir sehr gut
gefallen. Eine Rezi dazu habe ich mir gespart, da ich dachte,
dass das hier sowieso keinen interessiert.
Wenn ich Zeit habe, stelle ich es dann eben doch hier rein.Viele Grüße
KalypsoHallo Kalypso,
warum sollte die Rezi hier keinen interessieren?
Mich auf alle Fälle und ich denke mal viele andere Eulen auch. In jeder Buchhandlung, an der ich vorbeikomme, lacht mir das Buch entgegen ... die ersten paar Seiten habe ich schon gelesen und dachte mir, das könnte etwas für mich sein. Habe mich aber dann doch nicht getraut, es zu kaufen ohne mehr darüber zu wissen.
Also sobald du mal Zeit hast ... ich freue mich schon auf deine Rezilg,
pixie -
Das liegt schon ewig auf meinem SUB - ich trau mich aber nicht so richtig ran.
Also wenn es jemand gelesen hat..... Rezi wäre toll. -
Hat jemand "Vollidioten" von Eckhard Henscheid gelesen? Und/oder den Nachfolger, "Geht in Ordnung ... sowieso ... genau"?
-
Tom
Ich habe bisher nur Die Vollidioten gelesen,aber das ist schon ziemlich lange her.
Ich fand es sehr witzig,gerade wegen des Sprachstils,obwohl der etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Da ich die Trilogie habe,werde ich jetzt,wo du mich dran erinnert hast,das Buch mal aus dem Regal holen und auf den SUB legen. -
-
-
-
@ TOM
Carlos María Domínguez
Das Papierhaus
Erzählung
Eichborn 2004
96 Seiten, gebunden
18,5 x 12 cm
€ 12,90 [D] / sFr 23,90 / € 13,30 [A]
ISBN 3-8218-5730-7Extra für Tom eine Leseprobe :
Im Frühjahr 1998 kaufte Bluma Lennon in einer Buchhandlung von Soho eine alte Ausgabe der Gedichte von Ernily Dickinson und wurde an der ersten Straßenecke, als sie gerade beim zweiten Gedicht angelangt war, von einem Auto überfahren. Bücher verändern das Schicksal der Menschen. So mancher hat Der Tiger von Malaysia gelesen und ist an einer fernen Universität Dozent für Literatur geworden. Demian hat Zehntausendejugendliche zum Hinduismus geführt, Hemingway hat sie zu Sportlern gemacht, Dumas hat das Leben Tausender Frauen auf den Kopf gestellt und nicht wenige sind durch ein Kochbuch vor dem Selbstmord bewahrt worden. Bluma war ihr Opfer.
Aber nicht nur sie. Der Professor für klassische Philologie, Leonard Wood, wurde auf seine alten Tage halbseitig gelähmt, weil in seiner Bibliothek fünf Bände der Encyclopedia Britannica ihren Platz verließen und ihm auf den Kopf fielen; mein Freund Richard hat sich das Bein gebrochen, als er versuchte, Absalom, Absalom von William Faulkner aus einer Ecke zu angeln, wo es so ungünstig stand, daß er von der Leiter fiel. Ein anderer Freund aus Buenos Aires hat sich in den Kellern eines öffentlichen Archivs die Tuberkulose geholt und ich habe mal einen chilenischen Hund gekannt, der sich an den Brüdern Karamasow den Magen verdarb und gestorben ist, nachdem er es an einem wütenden Nachmittag komplett verschlungen hat.
Jedes Mal, wenn meine Großmutter mich beim Lesen im Bett erwischte, ermahnte sie mich: "Das solltest du lassen, weißt du denn nicht, wie gefährlich Bücher sind?" Ich habe viele Jahre an ihre Unwissenheit geglaubt, aber die Zeit hat der Vernunft meiner deutschen Großmutter doch Recht gegeben.
Blumas Beerdigung versammelte zahlreiche Größen der Universität Cambridge. Der Universitätsdozent Robert Laurel hielt im Trauergottesdienst eine gloriose Abschiedsrede, die wegen Blumas akademischer Verdienste anschließend als Faszikel publiziert wurde. Darin betonte er ihre brillante Universitätslaufbahn, ihre fünfundvierzig Lebensjahre voller Sensibilität und Intelligenz und ihren maßgeblichen Beitrag zur Erforschung der angelsächsischen Spuren in der lateinamerikanischen Literatur. Seine Ansprache gipfelte indes in dem umstrittenen Satz: "Bluma hat ihr Leben der Literatur geweiht, ohne sich vorzustellen, daß sie durch diese ums Leben kommen würde."
Wer ihm vorwarf, den schönen Text durch einen "plumpen Euphemismus" verdorben zu haben, provozierte die erbitterte Gegenwehr von Laureis Anhängern. Einige Tage später hörte ich zum Beispiel John Bernon im Haus meiner Freundin Anny zu einer Gruppe von Laureis Schülern sagen: "Ein Auto hat sie getötet. Nicht das Gedicht." "Alles eine Frage der Darstellung", argumentierten darauf zwei junge Männer und ein jüdisches Mädchen, das ihre Wortführerin war. "Jeder hat das Recht, die Sache so darzustellen, wie er will." "Und schlechte Literatur zu machen. Na schön", gab der Alte mit einer gespielten Versöhnlichkeit zurück, die ihm auf dem Campus den Ruf eines Zynikers eingebracht hatte, aber ihm war die Aufregung vor den Bewerbungsgesprächen der Postgraduierten anzumerken, bei denen er gegen Laurel antreten würde. "Eine Million Stoßstangen in dieser Stadt beweisen, wozu ein gutes Substantiv imstande ist."
-
Hallo Tanzmaus,
ergänzt du die Leseprobe bitte noch durch die Quellenangabe. -
Zitat
Original von Wolke
Hallo Tanzmaus,
ergänzt du die Leseprobe bitte noch durch die Quellenangabe.hups wo ist die denn hin entschwunden ??
-
Zitat
Original von Tanzmaus
hups wo ist die denn hin entschwunden ??
Jetzt ist sie aber da
-
Danke, Tanzmaus!
Schon bestellt ...
-
Zitat
Original von Tom
Danke, Tanzmaus!Schon bestellt ...
Bitte schön... sagst mir dann, wie Du es fandest ?
-
Das Papierhaus scheint ja richtig gute Literatur zu sein. Ist beim nächsten Buchkauf dabei.
-
Also, ich fand es einfach nur schlecht. (Sorry, Tom, jetzt hast du's schon gekauft ... Vielleicht gefällt es dir ja besser?)
Dauernd dieses Name-Dropping, dieses Brüsten mit den schwierigen Autoren, die man liest - auf jeder Seite schien mir der Verfasser sagen zu wollen, wie gebildet und belesen er ist. Dabei hat er seine Geschichte aus den Augen verloren. Realistisch war es eh nicht, die langen Monologe, die ein Gespräch darstellen sollten, sorry, das kann ich mir nicht vorstellen.
Mir hat nur das Ende gefallen. Das Meer wird gut beschrieben, der Wind und das "Papierhaus".
Titus
-
Titus,
ja und nein.
Es muß auch Geschichten für Insider geben. Manchmal müssen die, die stets und ständig mit den Größen der Literatur zugange sind und sich an ihren hehren Worten ergötzen, auch drüber lachen dürfen. Das Lachen hilft am besten gegen falsch verstandene Bildungsattitüden. Es rettet einen auch selber davor, in eine solche Haltung zu verfallen; die Gefahr ist groß, wie man an der beklagenswert großen Zahl derer sieht, denen es nicht gelingt.
Wäre der Monolog, ja, das ist vielleicht besser als Geschichte, ein bißchen länger ausgefallen, hätte es mich auch genervt. Es ist aber am ehesten als intellektueller Witz zu sehen, der ein bißchen lang geraten ist. 'Sophisticated' würden die EngländerInnen sagen.
Papierhaus! Schon der Titel ist mit einem Augenzwinkern zu lesen.
-
Hallo Magali,
hm, dann habe ich das Buch vielleicht einfach zu ernst genommen? Mit einem Augenzwinkern zu lesen ... Das ist einen Gedanken wert.
Wahrscheinlich bin ich einfach nicht die anvisierte Zielgruppe. Es kann ja nicht jeder über jeden Witz lachen. Ich suche mir die Klassiker und Nobelliteratur-Werke, die ich schmökern möchte, eben sehr nach meinem eigenen Geschmack aus, und kenne deshalb nur einen Bruchteil von dem, was Dominguez erwähnt. Das hat mir oft das Gefühl gegeben, ausgeschlossen zu sein oder nicht gebildet genug für diese Was-sind-wir-doch-für-intelligente-Leute-Geschichte. Hatte das Gefühl, ihr Zweck sei vor allem, die Leser zu bauchpinseln, die sagen können: Ah, das! Ja, ich weiß genau, wovon er redet.
Titus
-
Hallo, Titus.
Ey, willkommen! Schön, Dich hier zu lesen!
Na, ich hab's inzwischen schon und werde es dieser Tage lesen (wenn ich bei all der Schreiberei dazu komme ...). Mal schau'n. Eigentlich mag ich pfiffige Bücher, aber es gibt auch ein Zuviel bei Anspielungen und Rätselhaftigkeiten ...
-
Zitat
Original von Titus Müller
Hatte das Gefühl, ihr Zweck sei vor allem, die Leser zu bauchpinseln, die sagen können: Ah, das! Ja, ich weiß genau, wovon er redet.
TitusTitus,
die Gefahr besteht auf jeden Fall, wenn solche akademischen Witze aus ihrem Umfeld herausgenommen werden. Ich habe ja geschrieben, daß es für mich an der Grenze war.
Und ich suche mir meine Lektüre auch nach meiner persönlichen Lust und Laune aus. Wenn Du zusehen willst, wie ich in die Luft gehe, brauchst Du bloß das Wort 'Weltliteratur' in meiner Nähe zu erwähnen.