x Autor: David Wong
x Übersetzerin: Marion Hertle
x Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker
x Originaltitel: This Book Is Full Of Spiders
x Genre: Horror/Humor
x Erscheinungsdatum: 17. Februar 2014
x bei Metrolit
x 416 Seiten
x ISBN: 3849300765
x Erste Sätze: Prolog. Kennen Sie auch das Gefühl, wenn man gerade einschläft und plötzlich zuckt – als würde man fallen und dann fängt man sich in letzter Sekunde ab? Nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssten, normalerweise ist es nur der Parasit, der Besitz von Ihnen ergriffen hat und sich nun festbeißt. Das muss ich wohl genauer erklären, aber das wird etwas dauern. Und versprechen Sie mir bitte, dass Sie deswegen nicht gleich ausrasten.
Klappentext:
Also, wenn Sie wissen wollen, wie krank diese Stadt wirklich ist: In -Ungenannt- spazieren drei Freunde in eine dunkle Gasse, und nur zwei kommen am anderen Ende wieder raus. Diese beiden werden sich nicht mehr an den Dritten erinnern. Letztes Jahr kam ein fünfjähriger Junge ins Krankenhaus. Ihm sollte ein Gehirntumor entfernt werden. Und wenn die Gerüchte stimmen, entnahm der Chirurg seinem Schädel keinen “Tumor”, sondern einen Ball mit peitschenden Tentakeln. Dieser stürzte sich zuerst auf den Chirurgen und vergrub sich in dessen Augenhöhle. Zwei Minuten später lag der Arzt zusammen mit zwei Schwestern tot im OP, ihre Schädel waren von innen blitzblank ausgeräumt. Und es ist nur deshalb ein “Gerücht”, weil im selben Augenblick zwei Männer in Anzügen erschienen, ihre offiziell aussehenden Ausweise zückten und die Leichen mitnahmen. In der Zeitung hieß es am nächsten Tag, alle seien an einer Sauerflaschenexplosion gestorben.*
*Aber John und ich kennen die Wahrheit. Wir waren nämlich dort. Das sind wir meistens.
Rezension:
“Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker” von David Wong zu lesen, war für mich ein Experiment. Zwar finde ich Horror und auch humorvolle Literatur toll, doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Mischung selten gut zusammenpasst – wie auch in diesem Fall.
Das Prinzip ist nicht schlecht – die Aufmachung des Buches löst oft ein Schmunzeln aus und der ‘Warnsatz’ auf einer der ersten Seiten “Achtung! Dieses Buch enthält drastische Beschreibungen von Monstern und männlichen Geschlechtsorganen!” traf genau meine Art von Humor. Außerdem fand ich die Anmerkungen, die ‘handschriftlich’ an den Rand des Textes gesetzt wurden ziemlich witzig – doch jetzt kommt das Aber:
Für die knapp 400 Seiten brauchte ich unendlich lange. Während ich die Gags am Anfang noch gut fand, wurden diese irgendwann immer flacher und ich musste mich immer wieder zwingen, weiterzulesen, da ich mich jedes Mal neu in den Text und den Schreibstil einfinden musste – so machte mir von Seite zu Seite weniger Spaß, dieses abstruse Stück Literatur zu lesen.
Es geht darum, dass Spinnen eine kleine Stadt, deren Name sehr auffällig nicht genannt wird, überrennen, sich in ihre Opfer einnisten und deren Gehirn übernehmen. Das Problem ist, dass nur der Protagonist, David Wong (ja richtig, der, der auch als Autor genannt wird) die Biester sehen kann und ihm natürlich niemand glaubt – mal abgesehen von seinem chaotischen Kumpel John. Der Buchverlauf handelt grob gesagt davon, dass die beiden die Stadt (und sich selbst) retten müssen.
Anfangs fand ich dieses Prinzip richtig gut – die Protagonisten erinnerten mich sehr an die Protagonisten der Simon Pegg-Filme (z.B. Shaun of the dead). Aber je weiter die Story fortschreitet, umso absurder wird die Handlung und … ja – wie gesagt, ich habe mich nur noch durchgeschleppt.
Ich bin mir nicht sicher, wem ich das Buch empfehlen soll – es gibt wohl durchaus Leute, die das Buch zum Schreien komisch finden (der Mann lachte z.B. immer wieder verzückt und hysterisch auf), aber ich gehöre definitiv nicht dazu und bleibe mit einem “Hm.. aja.” zurück.
Fazit:
Was bei anderen ein ‘lachend auf dem Boden rollen’ auslöst, lässt mich nur mit einem verständnislosen Fragezeichen über dem Kopf zurück – … aber kultige Buchaufmachung.
Bewertung:
4 von 10 Sternen