Arthur Slade: Dust
(1st ed. Harper Collins 2001)
Verlag: Laurel Leaf 2004. 192 Seiten
ISBN-13: 978-0440229766.
Kindle edition, 435 KB. ASIN: B004M8SSBO
vom Verlag empfohlen ab 10 Jahre
Verlagstext
Seven-Year-old-Matthew disappears one day on a walk into Horshoe, a dust bowl farm town in Depression-era Saskatchewan. Other children go missing just as a strange man named Abram Harsich appears in town. He dazzles the townspeople with the promises of a rainmaking machine. Only Matthew’s older brother Robert seems to be able to resist Abram’s spell, and to discover what happened to Matthew and the others.
Der Autor
Arthur Slade was raised in the Cypress Hills of southwest Saskatchewan and began writing at an early age. He received an English Honours degree from the University of Saskatchewan, spent several years writing advertising and now writes fiction full time. He is the author of the "Canadian Chills" series of books, "Dust" (which won the Governor General's award), "Tribes," and "Jolted." He currently lives in Saskatoon.
Inhalt
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, predigen Roberts Eltern ihren Söhnen. Kino, Radio, Bücher, alles unnötiger Luxus, finden die Steelgates. Wichtig ist allein, dass die Ernte eingebracht und genug zu Essen auf den Familientisch gebracht wird. Die gottesfürchtige Farmerfamilie ist kurz nach dem ersten Weltkrieg durch eine langanhaltende Dürre von der Pleite bedroht. Robert kann sich nicht erinnern, dass es je zuvor so heiß und trocken gewesen ist. Sein Onkel Alden wirkt in der ländlichen Umgebung wie ein Paradiesvogel, wenn er Robert erinnert, seine Phantasie sollte mit Geschichten wie ein Muskel ständig trainiert werden. Aldens Abenteuerbücher muss Robert an der Mutter vorbei ins Farmhaus schmuggeln. Vor dem Lesevergnügen kommt die heimliche Beschaffung einer Kerze. Als Onkel Alden den elfjährigen Robert mit ins Kino nimmt, ist Mutter Steelgate entsetzt über seine Leichtfertigkeit. Sie droht, Aldens Besuch wäre wegen seines schlechten Einflusses auf den Jungen in Zukunft nur noch zu Ostern und zu Weihnachten erwünscht.
Eines Tages verschwindet Roberts jüngerer Bruder Matthew. Eine Suchaktion bleibt erfolglos. Der ermittelnde Polizeisergeant der RCMP spürt, dass Robert besondere Fähigkeiten hat und damit der ideale Zeuge für einen Ermittler ist. Mitten in der wirtschaftlichen und emotionalen Nachkriegs-Depression, die den Ort lähmte, war ein Fremder aufgetaucht, der sich den Farmern als Regenmacher vorstellte. Robert verschlägt es die Sprache, als sein arbeitsamer Vater nun die Farmarbeit Arbeit sein lässt und sich dem zugewanderten Abram als freiwilliger Helfer für den Bau einer „Regenmühle“ zur Verfügung stellt. Der arbeitsame Vater tut, was er stets entschieden abgelehnt hat. Er fährt plötzlich zu seinem leichtfertigen Vergnügen in die Stadt und kauft seiner Frau eine Lakritzstange. Schlimmer noch, über den vermissten Matthew wird kein Wort mehr verloren. Die Eltern beharren drauf, dass Matthew noch am Leben sein muss und man sich über ihn keine Sorgen machen sollte. Das fromme Ehepaar Steelgate ist nicht wiederzuerkennen. Wie einem modernen Rattenfänger folgen sie Abram Harsich und seinem sonderbaren Projekt. Onkel Alden dagegen, der in den Augen der Eltern viel zu viel Wert auf sein Vergnügen legt, hält den Regenmacher für einen Scharlatan. Als weitere Kinder aus dem Ort verschwinden, nimmt Robert die Nachforschungen in die Hand. Wenn die Eltern wieder zu Kindern werden, müssen Kinder wie Erwachsene handeln.
Fazit
Die Atmosphäre im ländlichen Kanada der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts und die Sicht eines Elfjährigen hat Arthur Slade wunderbar getroffen. Ob man das Buch als magischen Realismus, Fantasy oder religiöse Schullektüre einordnen möchte, bleibt jedem überlassen. Slades im Umfang überschaubare Kindergeschichte fesselt auch erwachsene Leser.
8 von 10 Punkten