x Autorin: Valentina D’Urbano
x Übersetzerin: Constanze Neumann
x Titel: Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung
x Originaltitel: Il rumore dei tuoi passi
x Genre: Roman/Liebe
x Erscheinungsdatum: 01. Februar 2014
x bei dtv
x 280 Seiten
x ISBN: 3423249994
x Erste Sätze: 24. Juni 1987. Für sie waren wir die Zwillinge. Sie sagten, wir würden gleich aussehen, auch wenn wir uns überhaupt nicht ähnelten. Sie sagten, weil wir immer zusammen waren, würden wir uns gleichen wie ein Ei dem anderen. Ich ging über den Platz vor der Kirche.
Klappentext:
“Scherbenpark” trifft “Die Einsamkeit der Primzahlen”.
Wenn es im Sommer abends sehr heiß ist in der ‘Festung’, deckt Beatrices Mutter den Tisch auf dem Balkon, zündet Kerzen gegen die Mücken an, und der Vater lächelt und sagt: “Nächstes Jahr fahren wir ans Meer.” Im Stockwerk darüber jedoch wird Alfredo von seinem besoffenen Vater mal wieder halb tot geprügelt.
Die Geschichte einer bitteren Liebe.
Rezension:
Allein der Titel von Valentina D’Urbanos Debüt “Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung” und das melancholische Cover machten mich neugierig auf dieses Buch. Der Klappentext tat dann sein Übriges und so wollte ich diese Geschichte unbedingt lesen.
Das Buch beginnt im Sommer 1987. Die Protagonistin Beatrice, kurz Bea, verbringt ihren letzten Tag in La Fortezza (= Die Festung), einem Viertel einer italienischen Stadt, das nicht einmal die Polizei freiwillig betritt. Es ist der Tag, an dem Beas ‘Zwilling’ beerdigt wird – allerdings waren Alfredo und Bea nicht wirklich Zwillinge, sondern beste Freunde.
An diesem Tag erinnert sich Bea an ihr Leben in La Fortezza zurück und erzählt so ihre und Alfredos Geschichte, welche mich wirklich tief berührt und gefesselt hat. Das Viertel in dem sich der Großteil der Story abspielt wurde von seinen Bewohnern komplett besetzt – man kann es nicht anders sagen: es ist ein Viertel, das von Asozialen bewohnt wird. Die Kinder und Jugendlichen haben keine Perspektive und es regiert das ‘Gesetz der Straße’.
Man merkt deutlich, dass auch die Autorin in einem ähnlichen Viertel in Rom aufgewachsen ist, denn Beas Beschreibung und auch die etwas derbe Art zu erzählen sind absolut glaubwürdig. Man fühlt sich während des Lesens, als wäre man selbst dort gewesen und auch die Beziehung die Bea und Alfredo zueinander haben, erklärt sich einem nach und nach aus den äußeren Umständen.
Zuerst nur Nachbarn, hält sich der Junge immer mehr bei Beas Familie auf, da sein Vater ihn und seine beiden Brüder immer im Suff verprügelt. Obwohl sich die beiden Kinder nicht wirklich leiden können, bauen sie etwas auf, das ich persönlich eine ‘Hass-Liebe’ nennen würde und werden später ein Paar, das sich in einer Art Co-Abhängigkeit befindet. Und wie man anhand der ersten Seite schon feststellt: Die Geschichte geht tragisch aus.
Leser, die sich für berührende wie erschütternde Geschichten aus den untersten Schichten der Gesellschaft interessieren, werden dieses Buch ebenso wenig aus der Hand legen können wie ich, sobald mit dem Lesen angefangen wurde.
Fazit:
Eine berührende und erschütternde Geschichte über eine schmerzhafte Liebe aus der ganz untersten Schicht der Gesellschaft.
Bewertung:
10 von 10 Sternen