Verlag: Goldmann
Rückseite:
Man fordert das Schicksal zwar besser nicht heraus(schon gar nicht auf reisen) aber Frau Neumann arrangiert trotzdem für sich und ihren Mann eine "tauschreise".Die Gastgeber auf Mallorca, die nach 4 Wochen mit nach Deutschland kommen sollen- so die Abmachung- entpuppen sich jedoch als Nörgler, Mäkler, Schnarcher, Knicker und schlimmeres. Da kann selbst das zauberhafte Mallorca manchmal zu einem Alptraum werden....
Über den Autor:
Jo Hanns Rösler wurde am 7.April 1899 in Königstein an der Elbe geboren, besuchte das humanistische Staatsgymnasium in Dresden, um Theologie zu studieren, kam verwundet aus dem ersten Weltkrieg zurück und begann sofort, seine ersten Beiträge im Simplicissmus, der Jugend, den Lustigen Blättern und im Berliner Tageblatt zu veröffentlichen. Er heiratete in jungen Jahren eine Wiener Schauspielerin namens Kitty und lebte mit ihr in Paris, Berlin, Wien und auf der Insel Mallorca, bis er im Jahre 1935 sesshaft wurde und seinen Berghof über Feilnbach erwarb. Rösler gehörte mit seinen heiteren und besinnlichen Geschichten zu den beliebtesten Unterhaltungsautoren. Er starb am 25. September1966 in München.
Mein Eindruck:
Der 1899 geborene Humoreske Schriftsteller Jo Hanns Rösler beschreibt in diesem (Anti-)Reiseroman von der Fahrt eines Ehepaars aus Deutschland nach Mallorca und ihren Aufenthalt dort. Johannes Neumann ist dabei offensichtlich ein alter Ego des Autors.
Das Austauscharrangement mit einem fremden Paar ist trügerisch, aber auch schon auf der langen Autofahrt passieren viele Irrtümer und Pannen.
Rösler wählt die Mittel der Übertreibung und der Ironie.
Es ist kein leiser Humor sondern durchaus auch mal aufdringlich.
Aber das ist Geschmackssache, mich hatte das nicht gestört.
Manche Figuren wirken wie Karikaturen. Die Selbstironie des Erzählers hingegen funktioniert und es fällt nicht schwer, sich zu identifizieren mit den Reisenden, die mal übers Ohr gehauen werden, dann wieder selbst immer auf der Suche nach Schnäppchen und Preisnachlässen in Hotels sind. Die peinlichen Fragen, ob und wie viel Trinkgeld bleiben nicht aus.
Mal versucht das Paar zu sparen, dann fangen sie an zu prassen, natürlich immer im falschen Moment.
Schließlich erfolgt die Begegnung mit der Austauschfamilie in Spanien. Ein schräges Paar, denen nicht zu trauen ist.
Rösler legt Wert darauf, menschliche Schwächen demonstrativ zu zeigen, zum Glück ohne zu urteilen. Eine schätzenswerte Haltung!
Die Reise nach Mallorca ist ein harmloses, aber witziges Buch für altmodische Leser.
Meine Taschenbuchausgabe aus dem Jahr 1974 zeigt ein Foto aus der gleichnamigen Fernsehverfilmung. Den Film würde ich gerne einmal sehen, ist aber leider nicht verfügbar.
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