Man mag es kaum glauben, aber bis Sonntag Morgen hatte ich von der Moderatorin, die kürzlich ihr erstes Buch veröffentlicht hat, noch nie etwas gehört. Nein, ich höre nicht 1Live und ich gucke selten fern. Meine Freundin hatte mich darauf gebracht mit den Worten: "Ich möchte auch mal eine Lesung sehen und ich finde die Frau gut. Gehst du mit?" Die Chance auf eine Lesung lasse ich mir nie entgehen, also bin ich - zugegeben mit ziemlich niedrigen Erwartungen - mitgegangen. Der Titel hat mir ein locker leichtes Buch für Frauen impliziert. Zum Teil mag das auch stimmen, aber Sabine Heinrich hat das Buch mit so viel Liebe geschrieben, dass mir nicht selten bei ihrem Vortrag die Tränchen in den Augen standen.
Wir waren schon um 19 Uhr da (Beginn war um 19:30 Uhr), weil wir gute Plätze bekommen wollten. Die hatten wir auch und zwar in der zweiten Reihe. Inmitten von Bibliotheksbüchern stand die kleine Bühne mit dem Tisch und dem Mikro und davor fröhlich plaudernd Frau Heinrich. Sie erzählte locker und leicht einige Begebenheiten, die sie später auch noch mal in kurzen Lesepausen erzählte und ist dann erst mal rumgegangen, um den Zuschauern in der ersten und zweiten Reihe die Hand zu geben. Um den Leuten näher zu kommen, wie sie sagte. Sie wirkte die ganze Zeit völlig natürlich und war einfach nur hibbelig. Und total sympatisch.
Dann ging es los. Sie erklärte in ein paar kurzen Sätzen, worum es in dem Buch geht und dann ging es auch schon los. Der Vortrag erfolgte sehr dynamisch, sie gab der Hauptperson Eva und ihrer Oma und auch den anderen Personen je eine eigene Stimme mit eigener Mimik. Gerade habe ich gesehen, dass sie das Hörbuch selber eingesprochen hat. Zwischendrin zeigte sie Fotos von ihrer Recherchereise nach Elba, die sie im übrigen allein angetreten ist. Nach einer dreiviertel Stunde, in der ich übrigens total in der Handlung abgetaucht bin, machte sie eine kleine Pause.
Nach der Pause hat sie wieder ein wenig gelesen und dann kam mein Highlight des Abends. Sabine Heinrich hat in ihrem Heimatort in einem Café die Generation im Alter ihrer Oma nach Liebe, nach Flirten etc. befragt. Die alten Leutchen waren einfach nur umwerfend süss und haben sich bemüht, ihre Fragen zu beantworten.
Leider war die Lesung viel zu schnell zu Ende. Ich habe mir das Buch gekauft und auch signieren lassen - die Fasteneulen mögen mir verzeihen (was bleibt mir anderes übrig, als auch das nächste "Strafbuch" zu lesen?). Ich konnte einfach nicht anders. Und beim Lesen werde ich mit Sicherheit immer ihre Stimme im Ohr haben.
Über das Buch kann ich nicht viel sagen, nur, dass die ausgewählten Szenen einfach durch die Situationskomik zwischen Oma und Enkelin total lustig waren. Ob sich das das ganze Buch über hält, kann ich nicht beurteilen. Sobald ich es gelesen habe, werde ich euch meine Meinung mitteilen.
Solltet ihr je die Chance haben zu einer Lesung von Sabine Heinrich zu gehen - tut es! Es lohnt sich!