Allgemeine Infos:
Autorin: Bettina Szrama
Titel: Die Giftmischerin
Broschiert: 324 Seiten
Verlag: Gmeiner, A; Auflage: 4 (4. Februar 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3899777913
ISBN-13: 978-3899777918
Inhalt (amazon.de):
Die Hansestadt Bremen im frühen 19. Jahrhundert. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, intelligent und schön, sehnt sich die junge Gesche Margarethe Timm nach Glanz und Reichtum. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ihr jedes Mittel recht. Frühzeitig bestiehlt sie ihre Eltern und beginnt, skrupellos und heimtückisch alle zu töten, die ihrem Erfolg im Weg stehen. Manche ihrer Opfer pflegt sie dabei bis zum Gifttod aufopferungsvoll - als "Engel von Bremen". Der erste historische Kriminalroman über Gesche Gottfried, Deutschlands berühmteste Serienmörderin.
Meine Rezension:
Gesche Timm wird 1785 in Bremen geboren und ist die Zwillingsschwester von Johann Christoph. Bei der Geburt stellen die Eltern schnell fest, dass es sich hier um kein normales Kind handelt.
Etwa 40 Jahre später geht diese Frau als die skrupelloseste Serienmörderin Deutschlands in die Geschichte ein.
Gesche wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, war aber schon früh darauf bedacht, den eigenen Reichtum zu mehren. Sie bestehlte ihre eigenen Eltern, verstand es aber diese Taten ihrem Bruder oder anderen Personen anzulasten.
Mit 21 Jahren heiratet Gesche den wohlhabenden Johann Miltenberg und es kommt ihr der Gedanke, dass sie nun alles erreicht hat und am Ziel ihrer Träume ist. Doch sie liegt völlig falsch: Ihr trauter Ehemann entpuppt sich als Spieler und notorischer Fremdgänger.
Johann ist bereits krank durch die Vergnügen mit den zwielichten Damen und so schöpft keiner Verdacht, dass Gesche hinter seinem Ableben stecken könnte.
Um ihre weiteren Ziele zu erreichen, benutzt sie immer mehr ihre Geheimwaffe "Mäusebutter". Für sie das perfekte Mittel. Am Anfang hatte sie noch Skrupel, je mehr sie sich aber der Butter bediente, desto skrupelloser wurde sie.
1828 wurde Gesche entlarvt und vor Gericht gestellt. Drei Jahre wurde ihr Todesurteil gesprochen und vollzogen. Die letzte offizielle Hinrichtung in Bremen. (Kleiner Hinweis: Heute findet man an der Stelle, wo ihr Kopf gelandet sein soll, den sogenannten Spuckstein auf dem Jeder seinen Widerwillen zeigen kann, indem er auf den Stein spuckt.)
Ich bin der Meinung, dass die Autorin es hier geschafft hat, die Geschichte der Gesche Timm so zu erzählen, dass sie keine Partei ergreift und jeder sich sein eigenes Urteil bilden kann. Bettina Szrama zeigt die eventuellen Beweggründe Gesches, das Leben und ihren Charakter auf. Auf diesem Wege lernt man Gesche besser kennen und sieht, dass sie sehr vielschichtig war, aber auf der anderen Seite auch extrem gefühlskalt.
Der Roman beruht auf umfangreiche Quellenangaben und ist passend zum 19. Jahrhundert in diesem Schreibstil geschrieben.
Für mich als Bremerin ein sehr interessantes Buch, welches sich schnell lesen ließ. Ich vergebe für dieses Buch 8 von 10 Punkten.