Klammroth - Isa Grimm

Nur bei Tageslicht lesen? Das ist ein Buch für mich. Danke für die Rezi.

Das hört sich sehr interessant an. Herzlichen Dank für diese Buchvorstellung. Das Buch wandert dann auch sofort auf meine Wunschliste.

Titel: Klammroth
Autorin: Isa Grimm
Verlag: Lübbe
Erschienen: März 2014
Seitenzahl: 336
ISBN-10: 3785761074
ISBN-13: 978-3785761076
Preis: 14.99 EUR

Das sagt der Klappentext:
Seit Jahren ist der uralte Tunnel stillgelegt. Doch etwas geht um in den Tiefen des Berges. Kinderstimmen wispern im Dunkel, und etwas regt sich in den Schatten. Einst war Klammroth ein stiller Weinort am Fluss - bis eine Katastrophe die Idylle zerstörte. Dutzende Kinder starben bei einem verheerenden Unfall im Tunnel, viele weitere wurden entstellt. Nun, sechzehn Jahre später, kehrt eine der Überlebenden nach Klammroth zurück: Anais hat die Qualen des Feuers noch nicht überwunden, als ihr Vater sie zu sich ruft. Etwas Unerklärliches erscheint des Nachts vor den Fenstern. Gespenstisches geschieht - und jemand fordert neue Opfer. Der Tunnel hat Anais nicht vergessen ...

Der Autor:
Isa Grimm ist Dramaturgin an einem großen deutschen Theater. Sie gilt als Expertin für die Gespensterbücher des 18. Jahrhunderts und promovierte über einen Band von 1753 mit dem Titel „Sammlung vieler auserlesener und seltener Geschichten und merkwürdigen Begebenheiten“.

Meine Meinung:
Ein sehr lesenswerter Mystery-Thriller. Spannend geschrieben und mit einem Ende das im Rahmen der erzählten Geschichten durchaus logisch ist.
Isa Grimm versteht es ihre Leser bei der Stange zu halten. Man schafft es kaum das Buch auch nur einen Augenblick beiseite zu legen, möchte man doch wissen wie es weitergeht, wie es endet.
Die Autorin schafft es den Spannungsbogen während der gesamten Geschichte aufrechtzuerhalten, wobei sie es fertigbringt, die Spannung langsam aber stetig immer weiter zu erhöhen.
Auch wenn vieles sicher unwahrscheinlich ist – so ist gerade in diesem Genre eben auch nichts unmöglich; nur muss eben dabei auch einer gewissen Logik folgen. Und diese Logik bringt die Autorin ausgesprochen gut in die Geschichte.
Die handelnden Personen wirken glaubhaft und sind eigentlich alle immer wieder für eine Überraschung gut. Nichts ist eigentlich so wie es ist und keiner so wie man vermutet das sie oder er ist. Beste Unterhaltung.
Ein lesenswertes Buch das mit 7 Eulenpunkten bewertet wird.

x Autorin: Isa Grimm
x Originaltitel: Klammroth
x Genre: Mystery-Thriller
x Erscheinungsdatum: 13. März 2014
x im Bastei Lübbe
x 336 Seiten
x ISBN: 3785761074
x Erste Sätze: Der Tunnel existierte seit einer Ewigkeit, hoch und schwarz und hungrig. Er hatte schon Opfer gefordert, als noch keine Menschen in den Wäldern am Fluss gelebt und Roms Legionäre auf dem Durchmarsch den ersten Stollen in den Fels getrieben hatten. Männer waren bei den Versuchen ums Leben gekommen, diesem Berg zu Leibe zu rücken und eine Straße entlang des Nordufers zu bauen.

Klappentext:

Die Kinder von Klammroth sind nicht tot

Seit Jahren ist der uralte Tunnel stillgelegt. Doch etwas geht um in den Tiefen des Berges. Kinderstimmen wispern im Dunkel, und etwas regt sich in den Schatten.
Einst war Klammroth ein stiller Weinort am Fluss – bis eine Katastrophe die Idylle zerstörte. Dutzende Kinder starben bei einem verheerenden Unfall im Tunnel, viele weitere wurden entstellt. Nun, sechzehn Jahre später, kehrt eine der Überlebenden nach Klammroth zurück:
Anais hat die Qualen des Feuers noch nicht überwunden, als ihr Vater sie zu sich ruft. Etwas Unerklärliches erscheint des Nachts vor den Fenstern. Gespenstisches geschieht – und jemand fordert neue Opfer. Der Tunnel hat Anais nicht vergessen …

Rezension:

Der angebliche handschriftliche Brief der Protagonistin, den ich im Rahmen einer Werbeaktion bekam, machte mich mehr als neugierig auf Klammroth von Isa Grimm – und das Lesen hat sich auf jeden Fall gelohnt.

In unkomplizierten Sätzen schildert die Autorin das Erleben der Protagonistin Anais, sodass man schnell durch den Text kommt und sich gleichzeitig wohlig in die unheimliche Atmosphäre sinken lassen kann. Aufgeteilt ist die Story in zwei Teile plus Prolog und Epilog, wobei der Hauptplott in der Gegenwart spielt.

Nach 16 Jahren kommt die mittlerweile erfolgreiche Schriftstellerin Anais zurück nach Klammroth. Die Atmosphäre ist gedrückt und der Leser lernt nach und nach die Stadt kennen – ein eigentlich idyllisches Städtchen zwischen Weinbergen. Doch über dem ganzen Ort schwebt ein Ereignis aus der Vergangenheit – mehrere Schulbusse brannten in einem Tunnel aus und viele Kinder starben. Anais ist eine der Überlebenden, ihre Haut an vielen Stellen verbrannt.

Eigentlich möchte sie in Klammroth nur etwas regeln. Ihr Vater sitzt augenscheinlich katatonisch in einem Pflegeheim, bricht aber nachts regelmäßig aus, ihre Stiefmutter starb kürzlich unter mysteriösen Umständen – doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn nach dem schlimmen Brand eröffnete Anais’ Stiefmutter in Klammroth eine Klinik für Brandopfer, hinter deren Türen sich unglaubliches abspielte, wie Anais bald herausfindet.

Und dann ist da noch der Tunnel, der auf die Protagonistin eine geradezu wahnhafte Anziehungskraft ausübt, und der nach wie vor ein Eigenleben zu führen scheint.

Langweilig wird es mit Isa Grimms “Klammroth” also keineswegs – ich konnte das Buch kaum zur Seite legen. Lediglich das Ende ließ mich etwas unbefriedigt zurück, da ich mit einem solchen Ausgang bereits gerechnet hatte. Routinierte Thrillerleser werden wahrscheinlich ungefähr in der Mitte des Buches ahnen, worauf das Ganze abzielt. Doch bis auf das ausbleibende ‘Überraschungsende’ ist die Story richtig gut.

Fazit:

Eine Frau mit Brandnarben, ein Ort mit einer düsteren Vergangenheit, und mehrere lose Stränge, die zusammengelegt Licht ins Dunkel bringen. Atmosphärisch, bedrückend, fesselnd.

Bewertung:
8 von 10 Sternen

Mich konnte es leider so gar nicht begeistern. Ich war froh, als ich es vorhin durchgelesen hatte und es wird wohl auf meine Flop-Liste wandern.

Meine Meinung: Anais kommt in ihre Heimatstadt Klammroth, einem kleinen Städtchen, das vor Jahren von einer Katastrophe heimgesucht wurde, an deren Folgen auch sie immer noch leidet. Damals kamen bei einem schweren Unglück in einem Tunnel viele Kinder ums Leben und die, die überlebten, hatten zum Teil schwerste Verbrennungen. Anais entkam dem Tunnel, doch ihre Kopfhaut ist verbrannt und immer noch riecht sie verbrannte Haare, wenn sie sich dem Tunnel nähert. Sie kommt zurück, um sich um ihr Elternhaus kümmern, das vor kurzem abgebrannt ist und in dem man die Leiche von Theodora, ihrer Stiefmutter gefunden hat. Sehr bald werden die Geister der Vergangenheit wieder wach, die scheinbar nur auf sie gewartet haben.

Als ich den Klappentext zu diesem Buch las, war ich sofort neugierig und hoffte auf spannende Unterhaltung. Doch leider merkte ich relativ früh, dass die sich wohl nicht einstellen würde, denn von Anfang an wirkte die Handlung auf mich zu konstruiert und künstlich. Es stellte sich, trotz vieler bewusst platzierter schauriger Elemente, einfach kein Einstieg in die Geschichte ein. Die ganze Zeit über spürte man bei jeder Kleinigkeit, die am Rande der Haupthandlung ablief, dass sie die unheimliche Stimmung noch verstärken sollte –bei mir hatte das dann leider den gegenteiligen Effekt, es distanzierte mich immer weiter von der Geschichte. Viele Beschreibungen ganz normaler Gegenstände oder Personen sollten wohl düster klingen, doch wirkte das auf mich einfach nur übertrieben und teilweise unfreiwillig komisch (etwas Dunkles fliegt gegen das Fenster und eine Feder schwebt zu Boden, das Display des Weckers leuchtet blutrot, ihr Vater saß da, wie eine Wachsfigur, die noch nicht bemalt worden war, usw.…).

Anais scheint keine Sekunde zur Ruhe zu kommen. Die Handlungsorte wechseln schnell, und warum sie was unternimmt, folgt keiner Logik und die Erklärungen der Autorin sind nicht besonders plausibel. Die schnellen Wechsel der unterschiedlichen Orte und Personen, mit denen Anais zu tun hat, die unglaubwürdige Geschichte, die sich dann im Laufe der Handlung immer weiter entfaltet, sowie die blutigen Szenen, die ebenfalls enthalten sind, weil subtiler Grusel wohl nicht ausreichte, haben mich an einen billigen Horrorfilm erinnert.

Viele Dinge waren einfach nicht verständlich. Zum Beispiel erfährt sie, dass ihre Tochter sich mit ein paar Jugendlichen ausgerechnet an jenem Tunnel trifft, der ihr Trauma ausgelöst hat und der bei ihr immer noch das Grauen hervorruft, wenn sie daran denkt. Während der Ort in unendlichem Regen versinkt, scheint ihre Tochter dort ganz gemütlich an einem Lagerfeuer zu sitzen – ob sogar der Regen den Tunnel meidet? Anais jedenfalls unternimmt nichts, obwohl sie an anderer Stelle als besorgte Mutter beschrieben wird.

Die Uferstraße des Ortes ist so überflutet, dass ihr ehemaliger Freund Sebastian für eine Verabredung mit ihr sogar ein Schlauchboot besorgt – aber nirgendwo ist jemand, den der Regen stört. Die Straßen sind menschenleer, man scheint geduldig darauf zu warten, dass man im Wasser versinkt, ganz ohne Technisches Hilfswerk, oder besorgte Anwohner, die ihre Häuser verbarrikadieren.

Wenn Anais dann tatsächlich mal jemanden sieht, dann scheinen diejenigen ihr mit ihren Blicken immer noch Vorwürfe zu machen, dass sie damals weniger als die anderen Kinder verletzt wurde. Ich habe mich gefragt, wie normal es ist, wenn man nach einer Katastrophe den Opfern, die geringere Verletzungen als andere hatten, dieses zum Vorwurf macht?

Das sind nur ein paar Ungereimtheiten, von einer ganzen Reihe an Dingen, die unplausibel sind und die das Ganze einfach nicht rund werden lassen.
Nach dem gewollt gruseligen Anfang taucht dann noch ein alter Nazi auf und fügt sich „nahtlos“ in die Geschichte ein. Gespenster, Grusel, Krimi, Splatter – die Handlung eilt von einem zum anderen Genre und wirkt über die ganze Zeit hin künstlich und konnte mich leider nicht mitreißen.