Ich habe den Eindruck, es gibt allerhand, das nicht unbedingt einen Zusammenhang mit allem anderen hat. Das für sich alleine steht oder dessen Bedeutung erst später klar wird.
Das ganze Buch ist ein ständiger Tanz vor und zurück.
Ich bin fast versucht, wie in einem Puzzle die Teile zu verschieben, damit eine chronologische Ordnung entsteht.
Über Liebe und Naivität habe ich auch nachgedacht. Ich finde aber den Gedanken falsch. Jedenfalls dann, wenn man die landläufige, etwas negative Bedeutung übernimmt. Also im Sinne von leichtgläubig, leicht verführbar, unwissend. Zustimmen würde ich bei dem, was ich als den positiven Sinn von Naivität ansehe: dem Anderen wohlwollend und unvoreingenommen entgegenzugehen. Nicht in jedem Wort das Negative suchen.
Manchmal frage ich mich, ob man das Buch heute überhaupt noch lesen kann. Du hast am Anfang mal geschrieben, die Personen und ihre Aussagen seien dir so fremd wie der Mond. Mir geht das zunehmend so. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich auf Dauer für diese intensive Introspektion nicht so viel übrig habe. Es ist ja gut und richtig, über sich selbst nachzudenken. Aber alles in Grenzen. Da passt das mit dem verkopft. Mir kommen die Personen immer mehr so vor als würden sie vor lauter Nachdenken darüber, was richtig und wichtig und gut ist, das Leben vergessen.