Fragen an Bernhard Aichner

  • Moin Bernhard,


    erstmal vielen Dank, dass Du uns in der LR begleitest und Dich von uns löchern lässt. :-]


    Und hier schon die erste Frage:


    War der Titel Deine Idee, oder war das ein Verlagskind?

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Hallo Bernhard, hast du in einem Begräbnisinstitut recherchiert oder hast Du Internetrecherche betrieben. (z.B. bei der genauen Art und Weise, wie der Mund eines Toten zugenäht wird. :wow)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Hallo Bernhard, hast du in einem Begräbnisinstitut recherchiert oder hast Du Internetrecherche betrieben. (z.B. bei der genauen Art und Weise, wie der Mund eines Toten zugenäht wird. :wow)


    hollyhollunder, auf rückwärtigen Klappe des Covers steht, " ...arbeitete Aichner ein halbes Jahr bei einem Bestattungsunternehmer als Aushilfe".


    Krass, oder :wow? Das stelle ich mir gar nicht so einfach vor.

  • hallo ihr lieben,
    der Titel war tatsächlich von Anfang an "meiner" --- ich hatte nur noch ein "die" vorne dran - also Die Totenfrau - der verlag hat mich dann überredet das DIE wegzulassen----
    totenfrauen, so wurden die Frauen vor dem krieg tatsächlich genannt, die die verstorbenen versorgten--- Botenfrauen oder leichengrauen--- ist also zum einen eine Berufsbezeichnung und zum anderen eine Anspielung, auf das , was dann kommt :-)))
    alles liebe bernhard

  • Zitat

    Original von Lumos


    hollyhollunder, auf rückwärtigen Klappe des Covers steht, " ...arbeitete Aichner ein halbes Jahr bei einem Bestattungsunternehmer als Aushilfe".


    Krass, oder :wow? Das stelle ich mir gar nicht so einfach vor.


    Lesen bildet. :bonk


    Sorry hab mir den Klappentext nicht angeschaut sondern mich gleich ins Buch gestürzt.


    Ein halbes Jahr dort gearbeitet. :yikes Dass nenne ich eine intensieve Recherche. Da bleiben wohl kaum mehr Fragen offen beim Schreiben des Buches.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von hollyhollunder ()

  • huhuuu :-))


    ich verfolge genau, was ihr "da drüben" so schreibt- lese alles und bin sehr dankbar für all die gedacken und den Input!- superinteressant zu lesen, wie ihr lest,- was wann wie gedacht wird an welcher stelle - sehr, sehr klasse das! DANKE euch allen!!!!
    --- ich würde euch aber bitten, konkrete fragen hier zu stellen- dann kann ich mich hier darum kümmern--- das problem ist, dass wenn ich in der runde auf dinge eingehe, dann kommen wir vom hundertsten und tausendste.
    also, bitte fragt: ich werde euch fast ALLES beantworten .-))


    alles liebe euer bernhard
    und ich bin gespannt, wie es euch mit dem finale ergehen wird!

  • Hallo Bernhard,


    eigentlich stelle ich Fragen ja lieber erst, wenn ich das Buch zuende gelesen habe.
    Aber ich muss dich einfach fragen: schüttelt es dich nicht manchmal selber, wenn du so Szenen schreibst oder dir Geschichten überlegst wie beispielsweise bei Dunja und den anderen Gefangenen?

  • ...ja, das ist in der tat sehr heftig...aber es schüttelt mich eigentlich mehr, wenn ich die Zeitung aufschlage, oder nachrichten sehe und höre--- die Wirklichkeit ist wesentlich brutaler--- der Vorteil von Fiktion ist es ja, dass sie eingebettet in ein Idyll nicht mehr so schlimm ist....also gemütlich lesen im Bett neben dem liebsten menschen...oder schreiben in einer intakten Familie...
    --- ich versuche die Wirklichkeit abzubilden. das ist es, worum es mir wohl geht.
    dieses brutale, das uns umgibt hinzustellen und zu sagen, schaut mal her,- so kann es sein- so kann es in Nachbars keller aussehen...schuat doch mal hin.---
    --- aber letztendlich habe ich hier einen thriller geschrieben--- crime-- ich unterhalte damit......
    alles liebe Bernhard


    ps: und doch ja,- manchmal schüttelt es mich. du hast recht.
    .-)

  • Danke für deine ausführliche Antwort!
    Ja, das Brutale umgibt uns tagtäglich. Das macht es nicht besser. Mir ist die Frage deswegen aufgekommen, weil ich vor ein paar Jahren, als Jugendliche, selber mal Krimigeschichten geschrieben habe. Und teilweise konnte ich danach nicht schlafen, weil ich mich davon nicht distanzieren konnte. Als Leserin geht das, aber als Schreiberin ging es garnicht. Deswegen habe ich es irgendwann aufgegeben.


    So, jetzt bin ich mit dem Buch durch und habe die Danksagung gelesen. Da stellt sich mir gleich die nächste Frage: wie hast du die Musik von Ludovico Einaudi kennen gelernt? Ich verehre ihn für seine Musik, kenne aber niemanden, der ihn auch kennt... Ist er bei euch in Österreich bekannter?


    Lg