Möwenfraß - Klara Holm

  • Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: rororo (1. April 2014)
    ISBN-10: 3499266946
    ISBN-13: 978-3499266942


    Klappentext:
    Vor dem Tod sind alle gleich. So hat sich Luka Kroczek seinen ersten Arbeitstag als Leiter der Kripo Bergen nicht vorgestellt: Er kommt viel zu spät, seine kleine Tochter Tilda muss mangels Kindergartenplatz mit ins Büro, die neue Kollegin Conny Böhme empfängt ihn alles andere als herzlich. Und dann muss Luka, der sich nur seiner Lebensgefährtin zuliebe von Düsseldorf nach Rügen beworben hat, auch gleich zu seinem ersten Einsatz. In einem alten Fischerhaus wurde eine Leiche gefunden. Wer hat die Frau derart übel zugerichtet? Hat das Verbrechen mit ihrem Mann zu tun, einem allseits unbeliebten Immobilienspekulanten und Wendegewinner? Luka macht sich an die Ermittlungen. Und erkennt schnell: Auf Rügen wird nichts so schnell vergeben und vergessen ...


    Die Autorin:
    Klara Holm lebt in Oldenburg und hat bereits unter anderem Namen sehr erfolgreich Krimis und historische Romane veröffentlicht. Bei zahlreichen Rügen-Besuchen entdeckte sie ihre Liebe zur größten deutschen Insel, auf der nun ihr jazzbegeisterter Kommissar Luka Kroczek ermittelt.


    Meine Meinung:
    Ein Mord erschüttert die Bewohner des Dörfchens Vitt, denn Peggy Lenz ist grausam umgebracht worden. Ihr Mann, Kristof, der nach der Wende in Ferienhäuser investiert hat, ist genauso verdächtig wie ein paar andere, die mit seiner Frau mehr oder weniger zu tun hatten. Und schon dreht sich das Täter-Karussell.
    Luka Kroczek, der gerade von Düsseldorf mit seiner Frau Teresa und der kleinen Tochter Matilda nach Bergen gezogen ist, bekommt gleich auf der Insel seinen ersten Mordfall präsentiert. Der neue Leiter der Kripo scheint es mit Anfängern bei der hiesigen Polizei zu tun zu haben, denn dort ist bereits ein Diebstahl ein Kapitalverbrechen. Die Rüganer kennen solche Zustände nicht und sind anfangs überfordert, denn der Neue hat eine andere Vorstellung darüber, wie man ermittelt.


    Ein Verdächtiger jagt den Nächsten und als Leser ist man genauso in die Geschichte eingebunden wie Luka, der immer neue Theorien aufstellt, wer die Frau ermordet haben könnte. Dabei führt die Autorin die Kripo, wie auch die Leser, gekonnt aufs Glatteis.
    Für mich war es ein Wiedersehen mit der Insel, auf der ich ein paar Jahre lebte. Bergen, Vitt, Sellin und Sassnitz - nur um einige Orte zu nennen, wurden bildhaft ins Szene gesetzt. Davon lebt der Roman.


    Die Handlung ist gut durchdacht und eingebunden von den Ermittlungen, wobei auch Einiges geschieht, es ist aber eher ein Buch, das keinen Knalleffekt hat, das aber trotzdem spannend geschrieben ist. Besonders mochte ich die Dialoge.
    Der eigentlich Star ist für mich Conny Böhme, die laut ihrem Kollegen "ornithologisch veranlagt ist" - sprich, sie redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Sie wurde mir mit jedem Kapitel sympathischer.


    Hier wird das altbekannte Thema Ost/West aufgegriffen, mit Rückblenden in die DDR-Zeit und den Kamellen, ob es überhaupt funktionieren kann, dass ein Wessi die Ossis "anführt". Das bleibt auch auf Rügen nicht aus.


    Ein Krimi, der sich schnell lesen lässt, Überraschungen birgt und der vor einer beeindruckenden Kulisse spielt.


    8 Punkte.

  • Ich habe das Buch im Rahmen eben dieser Leserunde gelesen.
    Es gefiel mir gut.
    Minuspunkt: Das farblich in meinen Augen dissonant gestaltete Cover hätte mich im Buchladen nicht zum Kauf oder überhaupt zum erst einmal In-die-Hand-nehmen animieren können, aber ich kaufe ohnehin selten Cover-beeinflusst und zudem ist das sicher Geschmackssache.
    Ein Rügenurlaub ist mir in guter Erinnerung und lässt mir das Lokalkolorit gut eingefangen erscheinen. Mehrere Aufenthalte etwas weiter südöstlich lassen mich auch die angedeutete Ost-Westproblematik als durchaus realistisch geschildert empfinden.
    Ich teile viele Eindrücke von Minusch, allerdings mochte ich neben der etwas herben Conny auch den verdächtigen David gern. Außerdem ist es Klara Holm gut gelungen, dem Leser zwei kleine Kinder, Tilda und Maik, nahe zu bringen.
    Die Geschichte als solche ist gut durchdacht, spannend aufgebaut, und verfügt, zumindest für mich, über ein nicht vorhersehbares, aber nachvollziehbares Ende nach einem fulminanten Finale.
    Ich könnte mir daher durchaus vorstellen, weitere Abenteuer mit dieser "Besetzung" zu lesen.
    In der Leserunde erwähnte Geruchsbelästigungen kann ich nicht bestätigen, im Gegensatz zum zuletzt vorher gelesenen Krimi muss dieses Buch hier auch von Anfang an gut geschrieben oder wenigstens gut lektoriert worden sein.
    Auch von mir glatte 8 von 10 möglichen Eulenpunkten und nochmals herzlichen Dank für die Organisation und die Begleitung der Leserunde sowie das Bereitstellen von Gewinnexemplaren.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Eigentlich wollte Luka nicht nach Rügen. Doch was tut man nicht alles der Liebe wegen? Denn als seine Frau Teresa eine Stelle auf Rügen bekommt, beschließt Luka sich bei der Kripo Bergen auf Rügen zu bewerben. Schon bald steht der Umzug von Düsseldorf nach Rügen an.


    Noch auf den Umzugskisten sitzend, beginnen die ersten Probleme. Für Töchterchen Tilda ist noch kein Kitaplatz frei, Teresas Mutter weigert sich, die Kleine zu hüten und da Teresa auf eine Bohrinsel muss, bleibt es an Luka hängen, sich um die Kleine zu kümmern. Und so kommt es, dass er an seinem ersten Arbeitstag nicht nur zu spät erscheint, sondern auch noch in Begleitung seiner kleinen Tochter.


    Kaum im Büro angekommen, ist vom Inselidyll nichts mehr zu spüren. Eine Leiche wurde gefunden. Die Frau wurde brutal mit einer Axt ermordet. Das neue Team unter der Leitung von Luka muss seine erste Aufgabe bestehen. Doch je weiter die Ermittlungen fortschreiten desto mehr muss Luka erkennen, auf der Insel vergisst man nichts …


    Der Einstieg in die Geschichte wird durch einen Prolog, bei dem das spätere Opfer kurz kennenlernen kann, erleichtert. Kaum hat man den Prolog gelesen, möchte man wissen, wer hinter dem Angriff auf das Opfer steckt und welches Motiv vorliegt. Jedoch lernt der Leser zunächst Luka und seine Familie kennen.


    Luka, frisch auf Rügen eingetroffen, muss dort erst einmal alles kennenlernen. Die Menschen, die Mentalität und vor allem die Insel. Der Leser erhält eine kleine Hilfestellung, denn im Vorsatz zum Buch findet sich eine Karte von Rügen, auf der die wichtigsten Handlungsorte gekennzeichnet sind.


    Klara Holm nimmt den Leser mit auf eine wunderschöne Insel, lässt ihn das Meeresrauschen hören und die salzige Luft schmecken. Aber auch die Krimihandlung kommt nicht zu kurz. Zusammen mit Luka und seiner Mitarbeiterin Conny geht der Leser auf Täter- und Motivjagd, lernt dabei die Insel genauer kennen und rätselt zusammen mit den Ermittlern, wer aus dem Kreis der Verdächtigen nun der Täter sein könnte.


    Sprachlich wird man von der Handlung regelrecht mitgerissen. Man lernt viel von der Insel und der Mentalität der Bewohner kennen. Die Autorin schafft es, den Leser mitten in die Handlung einzubeziehen und führt ihn mehrmals einmal auf eine falsche Fährte. Aber sie zeigt auch die menschliche Seite der Ermittler auf und so bildet das Privatleben von Luka und Conny einen interessanten und zum Teil willkommenen Kontrast zu den Ermittlungen. Beide Ermittler haben ihre Eigenschaften und ihren individuellen Charakter. Mir hat sehr gut gefallen, dass sich beide im Laufe des Buches entwickelt und auch an ihrer Beziehung zueinander gearbeitet haben.


    Beim Erzählstrang um den kleinen Maik, der etwas Schlimmes beobachtet hat und nun um sein Leben fürchten muss, hält der Leser automatisch den Atem an. Sehr emotional und einfühlsam, beschreibt die Autorin die Ängste eines kleinen Jungen, bei dem hofft, dass am Ende alles gut gehen wird.


    Man spürt, dass dieses Buch nicht das erste ist, was die Autorin geschrieben hat. Die Spannung ist gleich da, sie weiß die Sätze zu bilden und auch wie sie die Handlung konstruiert, zeugt von Erfahrung. Das Ende ist rund und schlüssig, die Auflösung logisch. Jedoch kann man sich sehr gut vorstellen, dass es eine Fortsetzung geben kann und auf diese freue ich mich schon heute.


    Fazit:
    Eine abenteuerliche Reise auf eine Insel, bei der man neben einem gewissen Urlaubsfeeling auch noch eine spannende Kriminalgeschichte zu lösen bekommt.

  • In diesem Krimi lernen wir Lukas Kroczek kennen, seine Lebensgefährtin Teresa hat einen Job auf Rügen bekommen, also bewirbt er sich dort als Revierleiter.
    Sein Einstieg auf dem Kommissariat wird etwas chaotisch, er kommt zu spät und bringt noch Teresas knapp 3 Jahre alte Tochter Tilda mit. Seine neuen Kollegen sind etwas irritiert und dann müssen sie auch gleich in einem Mord ermitteln.


    In einem alten Haus wird die tote Peggy grausig ermordet aufgefunden.
    Die Autorin führt uns viele Verdächtigen zu und sie legt falsche Spuren. Da ist der Ehemann, der sich seltsam benimmt. Die Schwester der Toten ist auch verdächtig und der exzentrische David Grosser auch.
    Die Ermittlung geht verschlungene Wege. Lukas will unbedingt den richtigen Mörder finden, zuzutrauen ist es allen Verdächtigen.


    Dann gibt es noch die Zwischenepisode mit dem kleinen Maik, der vor dem Freund seiner Mutter Angst hat.
    Zwischendurch gibt es noch Familienprobleme bei der Kollegin Conny und die Kinderbetreuung von Tilda bringt auch Probleme.


    Das Ende hat mich überzeugt, der Täter war wirklich schwer zu finden.
    Der Roman ist gut gelungen, er wird zu einem spannendem Vergnügen.
    Ich hoffe auf ein weiteres Vergnügen mit Lukas Kroczek und seinem Team.

  • Mein Leseeindruck zu Möwenfraß:


    Ich habe mich als Nichtkrimileser gut mit dieser Geschichte unterhalten gefühlt. Sie ist spannend genug, dass man sie nicht beiseite legen mag und gegen Ende bin ich nur so durch die Seiten geflogen, um endlich die Auflösung zu erfahren. Die handelnden Personen sind allesamt interessant, vielschichtig und ausbaufähig. Ich mag es, wenn ich persönliche Dinge über die Ermittler erfahre, die mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun haben. Das hätte in Möwenfraß sogar noch mehr sein dürfen. Das Lokalkolorit der Insel Rügen hat die Geschichte angenehm abgerundet. Darüber hinaus hat man schön spekulieren können, wer jetzt nun der Mörder ist, denn die Autorin hat einige vielversprechende Fährten gelegt, Fallen aufgestellt und am Ende war es trotzdem jemand ganz anderes.


    Von mir gibt es 8 Punkte und den Wunsch von dieser Polizeidienststelle und ihren Leuten noch mehr lesen zu dürfen.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ich bin begeistert, Klara Holm hat es geschafft das ich wieder lesen mag.


    Ich mochte die Geschichte rund um Luka und Tilda sehr gern. Rügen ist wunderbar dargestellt und man kann die Meerluft schnuppern und das Rauschen der Wellen hören.


    Der Fall war spannend bis zum Schluss, ich habe mich nicht gelangweilt. Mein Held war David der auf einer Klippe wohnt und Klavier spielt.


    Restlos begeistert wartend auf den nächsten Fall rund um Luka und Rügen.

  • Luka beginnt seinen Dienst bei der Polizei auf Rügen gleich mit den Ermittlungen in einem Mordfall. So ist das Kennenlernen der neuen Kollegen mit alle ihre Eigenheiten gleich eine besondere Herausforderung.
    Zusätzlich nervt die Schwiegermutter und die Kinderbetreuung der kleinen Tilda findet schon mal spontan auf der Polizeiwache statt.
    Der Kriminalfall an sich ist spannend und schlüssig - und ziemlich unblutig. Die Mischung aus Privatthemen der Ermittler und Kriminalfall fand ich sehr gelungen und die Personen wirken alle sehr echt.
    Und Rügen als Schauplatz sorgt für Urlaubsfeeling im Hintergrund.


    Alles im allem: eine gelungener Krimi mit Sogwirkung. Von mir gibt es 9 Punkte und ich würde mich sehr freuen, wenn es weitere Fälle mit Luka geben würde!

  • Auch ich durfte in schon genannter Leserunde mitlesen und habe mich ebenfalls gut unterhalten.


    Ein Krimi der auf der Ostseeinsel Rügen spielt war für mich mal ein ganz anderer Tatort.
    Luka tritt seine neue Stelle als Kommissar auf Rügen an, wo er nur seiner Freundin zuliebe hingezogen ist.
    Zu Beginn hat er doch eher Schwierigkeiten sich dort zurechtzufinden. Aber schon am ersten Arbeitstag wird er zu einem Mord gerufen.
    Nicht alle Charaktere des Ermittlerteams waren mir von Anfang an sympathisch, aber bei einigen Personen hat sich das so nach und nach noch ergeben.


    Die Krimihandlung verspricht viel Spannung, da man immer wieder in die Irre geführt wird und die Ermittlungen immer wieder eine neue Wendung nehmen. Auch die Auflösung des Falles war für mich unerwartet aber doch nachvollziehbar.


    Auch ich vergebe 8 Eulenpunkte

  • Möwenfraß - Klara Holm


    Mein Eindruck:
    Möwenfraß ist ein im positiven Sinne routiniert geschriebener Krimi.
    Klara Holm weiß, wie man entscheidende Passagen in Szene setzt und wie Figuren entworfen werden. Auch die Dialoge sind so gestaltet, dass sie passen.


    Luka Kraczek von der Düsseldorfer Kriminalpolizei geht seiner Lebensgefährtin zu Liebe nach Rügen, obwohl es ihn eigentlich nicht dahin zieht. Er muss dann sofort in einem Mordfall ermitteln. Das Verhältnis zu den Kollegen ist anfangs nicht leicht, insbesondere das zu der resoluten Conny Böhme. Überbleibsel von Ossi-Wessi-Rivalität gibt es auch.
    Während Luka zur Entspannung gerne Saxophon spielt und sich auch gut mit dem Musiker David versteht, hat Conny familiäre Sorgen und geht bei den Ermittlungen häufig so spontan wie unbedacht vor.
    Doch mit der Zeit raufen sie sich zusammen und werden ein Team.


    Krimifans können rätseln. Verdächtig ist zum Beispiel der Ehemann der Ermordeten oder der aggressive Winnie, sogar David.
    Aber mit dem kleinen Maik gibt es einen Zeugen.


    Insgesamt ein überzeugender Krimi und es würde mich wundern, wenn es keine Fortsetzungen geben würde, da es mit diesem Schauplatz und den Figuren noch so viel Potenzial gibt.

  • Auch ich habe das Buch in der Leserunde gelesen und kann sagen, daß es mir richtig gut gefallen hat.


    Und das war nicht immer so :grin
    Also - beim ersten Abschnitt noch hatte ich leichte Probleme, insbesondere mit bestimmten Protagonisten. Auch wenn ich relativ schnell in die Geschichte eintauchen konnte. Ich konnte noch nicht so richtig mit allem warm werden.
    Als es dann zum zweiten Abschnitt ging, ist es besser geworden und kaum hatte ich den durch, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


    Die Spannung und auch die Geschichte "nebenbei" steigert sich sozusagen von Seite zu Seite, bis es dann hin zu einem wirklich genialen Show down kommt.
    Die Figuren - sowie Haupt und Neben - entwickelten sich vor meinem inneren Auge immer weiter, wurden "bekannter" mit all ihren Macken und Vorzügen.


    Gerade das hat es auch mit ausgemacht, diese gekonnte Mischung aus Krimianteil und dem Privatleben der unterschiedlichen Protagonisten.


    In eine der Figuren habe ich mich direkt verliebt. Wer das Buch liest und mich kennt, weiß sofort, wen ich meine :grin


    Ich hoffe sehr auf weitere Fälle auf Rügen - ein wunderschöne Insel, die ich von eigenen Besuchen kenne - und dem sympathischen Luka, inclusive seiner Familie und natürlich noch anderen Personen, die immer interessanter und menschlicher im Laufe des Buches wurden.


    Fazit
    Ein sehr gelungener Krimi, der duch Spannung und auch vor allem mit interessanten und vielschichtigen Protagonisten aufwarten kann.
    Und der Lust auf - viele - Fortsetzungen der Ermittler macht.
    Ich kann den Krimi sehr empfehlen - vor allem für eine gemütliche laue Sommernacht. Aber auch zu jeder andern Gelegenheit.

  • Auch ich habe das Buch in der Leserunde gelesen und bin begeistert.


    Das Buchcover kann ich nicht so beurteilen, da ich es als eBook gelesen habe, aber was ich auf meinem eBook-Reader gesehen habe, hat mir gut gefallen.


    Der Krimi spielt auf Rügen. Obwohl ich noch nie auf Rügen war, war auch die Gegend sehr gut beschrieben, so dass das Kopfkino sehr gut funktioniert hat.


    Ich als Leser war von Anfang an im Geschehen drin und wurde von Kapitel zu Kapitel immer wieder auf die falsche Spur gelenkt, so dass die Spannung bis zum Schluss immer mehr gesteigert wurde.


    Das Ermittlerteam gefällt mir sehr gut und ich würde mich über eine oder mehrere Fortsetzungen mit Luka, seinem Team, seiner Frau und natürlich der kleinen Tilda sehr freuen.


    Außerdem möchte ich mich bei Klara Holm für die Begleitung durch die Leserunde bedanken.


    Dieser Krimi bekommt von mir die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave

  • Der Krimi von Klara Holm "Möwenfraß" spielt auf der Insel Rügen. Luka Kroczek, neu zugezogen, hat direkt am ersten Arbeitstag einen Mord aufzuklären. Da er aber auch noch seine kleine Tochter Tilda mit dabei hat, ist der erste Eindruck, den seine Kollegin Conny Böhme bekommt nicht so toll... Das neue Ermittlerteam rauft sich aber zusammen - und löst einen spannenden Fall!


    Durch überraschende Wendungen, einen Augenzeugen und diverse Verdächtige bleibt dieser Roman bis zum Ende hin aufregend und ich konnte ihn nur schwer aus der Hand legen (sehr zum Ärger meiner Familie :rolleyes). Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen (bis auf Kerstin :lache) - und ich war auch direkt im Buch "drin".


    Für mich 8 Eulenpunkte! Ich würde mich sehr freuen, mehr von Luka und Conny zu lesen und bei ihrem nächsten Fall mitzurätseln!


    Vielen Dank an die Autorin für die Begleitung der Leserunde! :-)

  • Habe das Buch als WB gelesen, vor allem wegen der guten Rezis hier. Kann mich denen aber leider nicht anschließen.


    Der Mord an sich und die Lösung des Falles könnte ganz spannend sein, könnte. Für mich kam in dem Buch leider so gar keine Spannung auf und Stimmung auch nicht.


    Irgendwie wurde ich mit dem Stil nicht warm, auf der einen Seite bleiben die Figuren eher oberflächlich, man lernt sie nicht kennen, auf der anderen Seite der Versuch den Personen Tiefe zu geben, indem man die häuslichen Probleme beschreibt. Das aber wiederum so kurz angebunden, dass man es auch hätte lassen können. Sei es die Oma von Tilda und deren Beziehung zu ihrer Tochter Teresa. Oder Conny und die Situation mit ihrer Tochter. Conny ging mir ohnehin gewaltig auf den Senkel. Sie ist einfach zu dominant, ohne aber wirklich den Fall an sich zu reißen oder im Alleingang zu lösen. Ihr Verhalten ist fast schon trotzig und dann ihre permanenten Gedanken wie gut die Kollegin aussieht, die dann auch noch irgendwann auftaucht und auch nichts wirklich sinnvolles beiträgt.
    Luka hingegen bleibt mir zu blass, dafür dass er der neue Boss ist. Er ist weder der Kommissar mit den super Einfällen oder einer tollen Gabe zum kombinieren. Stattdessen fischt er irgendwie im trüben und jagt irgendwelchen Ideen hinterher, die am Ende zum Glück gutgehen.


    Der Versuch Verwirrung zu stiften, haut für mich auch nicht hin. Sei es die illegale Camperfamilie, noch die permanent wechselnden Verhaftungen. Mal der, dann wieder der, dann wieder der. Es gibt keinerlei richtigen Ermittlungsansatz dem nachgegangen wird. Und leider macht es da die Lösung des Falles für mich auch nicht wett. Was aber wahrscheinlich daran liegt, dass es im ganzen Buch, keinerlei wirkliches Motiv gibt das nachvollziehbar war oder irgendwelche Hinweise in welche Richtung das gehen könnte. Man kann nicht rätseln und alles was man liest, macht nicht wirklich Sinn. Leider erfährt man auch hier nichts über das Opfer oder die Verdächtigen.


    Und so werde ich auch hier mögliche Fortsetzungen im Regal lassen und gebe dem Buch 4 Punkte.

    :schaf


    Die Wahrheit ist die grösste aller Tragödien (Anonymus)


    Abwesend vom 20.08.-27.09.

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  • Ich habe Möwenfraß innerhalb eines Tages verschlungen.
    Klara Holm hat es geschafft, dass ich von der ersten Seite an voll dabei war.


    Lukas Einstieg bei der Rügener Polizei ist sicher nicht der einfachste, als er am ersten Tag deutlich zu spät und mit seiner Tochter im Schlepptau auftaucht und dabei auch noch gleich einen Mordfall auf den Tisch bekommt.


    Die Kollegin Conny kann ihn ja im ersten Moment überhaupt nicht leiden, allerdings hat es mir gefallen, wie die beiden sich im Laufe des Buches halbwegs zusammen raufen.


    Ich konnte bis zum Ende mit fiebern und habe relativ lange gebraucht, bis ich dahinter kam, wer denn jetzt der Mörder ist.
    Die Auflösung hat mir dann gut gefallen, sie war in sich schlüssig und logisch.


    Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn es einen weiteren Fall mit Luka und seiner Truppe geben sollte.

  • Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Die Hauptpersonen sind gut gelungen, es gibt eine gelungene Mischung vom Privat und Berufsleben. Die Ermittler sind alle durchschnittlich normal, was mal ganz beruhigend ist. Er ist gut geschrieben und ich bin auch nicht gleich auf den Täter gekommen. Hier würde ich auch noch mehr lesen wollen.

  • In memoriam ;-)


    das mit dem Freiexemplar hatte ja nicht geklappt aber zum Glück gibt es die Wanderbucheulen.


    Leider ist es schon etwas her zeitlich und einige prägende Ereignisse weiter, kann ich in Erinnerung nur sagen, dass mir das Buch spannende Stunden gegeben hat und ich würde jederzeit ein weiteres Exemplar von Klara Holm lesen. Hätte ich das Buch hier, könnte ich nochmal reinschmökern um Vergessenese in Erinnerung zu rufen.

  • Klara Holm hat mit Möwenfraß einen schönen und in sich schlüssigen Krimi geschrieben.
    Obwohl der Klappentext mich nicht besonders gereizt hat, war ich von dem Buch dann sehr angetan.
    Die meisten Personen werden so sympathisch gezeichnet, dass man gerne etwas von ihrem Privatleben erfährt. Da die Autorin dies macht, dreht es sich in dem Buch nicht immer nur um den zu lösenden Mordfall.
    Da der Hauptkommissar gerade erst aus dem Westen nach Rügen gezogen ist, kommt die Thematik von Ost und West immer mal wieder vor. Dies war u.a. eine Thematik, die ich sehr interessant und als 'anders' empfunden habe.
    Auch wenn das Ende in sich logisch war, hat mir dieser Teil nicht mehr so gut gefallen, wie das restliche Buch. Einen Grund kann ich dafür nur leider nicht nennen.


    Ich vergebe 7 von 10 Eulenpunkten für einen kurzweiligen Krimi für 'zwischendurch' und würde sehr gerne wieder etwas von der Autorin lesen.

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Die Geschichte hat es mir nicht leicht gemacht - ich war erst kurz vorm Abbruch. Die Verantwortungslosigkeit Tilda gegenüber fand ich schon enorm. beiden Eltern war der Beruf wichtiger als die Betreuungsfrage - da nimmt man das Kind dann kurzerhand einfach mit auf eine Polizeiwache, wo es ja bestimmt ruhig zugeht. Als man dann arbeiten muss, wird das Kind dann einfach fremden Personen aufgedrängt, dann vergessen - und zum Schluß noch nicht einmal ein Dankeschön an die Personen, die dafür gesorgt haben, dass es Tilda gut ging. Nein, Luka konnte bei mir nicht wirklich punkten, genauso wenig wie Teresa oder ihre unmögliche Mutter.


    Conny aber genausowenig, ihre schnippische und aufbrausende Art war schon schwer zu ertragen, genauso wie ihre unüberlegten und illegalen Handlungen. Erst im Laufe der Geschichte wurde sie ein bisschen zugänglicher.


    Dann gab es noch den unseligen Staatsanwalt, der sich als Leiter der Polizei aufspielte und nur seine Meinung gelten ließ und natürlich die andere Kollegin, die sich auch einfach über Anweisungen hinwegsetzt um ihren Kopf durchzusetzten, ohne mögliche Konsequenzen zu überdenken.


    Aber auch die Verdächtigen waren allesamt komisch - hingen an Erlebnissen in der Vergangenheit, nur um dem Jetzt keine Chance zu geben. Die Ost-West Rivalität kam natürlich auch zum Tragen, wobei einiges aus dem Osten, was Wessis früher mal konstant abgelehnt hatten, ja heute durchaus wieder zum Tragen kommt, siehe Kinderkrippen.


    Außerdem wundere ich mich immer wieder über halbwegs intelligente Frauen, mit welchen Exemplaren der männlichen Spezies sie sich abgeben, nur weil sie in Torschlußpanik verfallen.


    Die Geschichte hat mich dann doch noch gepackt - aber so richtig warm bin ich dann doch mit allen nicht geworden. Aber zumindest würde ich ihnen eine zweite Chance geben - vielleicht können sie mich dann überzeugen.


    LG
    Patty