Inhalt:
„Ballett ist ihr Leben.
Zielstrebig arbeitet die junge Tänzerin Kati daran, sich zur Primaballerina zu vervollkommnen. Dafür trägt sie die blutroten Ballettschuhe, die ihr auf fast magische Weise zu helfen scheinen, das Beste aus sich herauszuholen. Dafür schindet sie sich, dafür verausgabt sie sich, dafür gibt sie vieles andere in ihrem Leben auf.
Doch wenn dein Traum dir jedes Opfer wert ist, wenn du dafür sogar deine Seele hingeben würdest, wer schützt dich dann vor dir selbst?
Zum Glück gibt es den charmanten Pianisten Cristan, der Kati versteht und sie unterstützt.
Was sie allerdings nicht weiß: Cristan arbeitet für den Teufel!“
(Quelle: http://www.machandel-verlag.de/Die_blutroten_Schuhe.html)
Kati ist sich nicht sicher, ob sie das Tanzen wirklich so liebt, wie die anderen in ihrer Kompanie und doch will sie immer perfekt sein und es am Ende bis zur Primaballerina schaffen.
Ein Glück, dass sie durch Christan die perfekten Schuhe findet, die ihr ein besonders hartes Training ermöglichen. Sie schmiegen sich an ihren Fuß, wie eine zweite Haut, helfen ihr immer dabei, selbst die schwierigsten Übungen zu meistern und erweckten ein helles Leuchten in ihr.
Schnell ist Kati richtig besessen von den blutroten Schuhen und vergisst über dem Tanzen alles, was sonst noch im Leben wichtig ist.
Doch wie weit wird sie wohl gehen, um endlich Primaballerina zu werden? Ist dieser Traum es wert, ihre Familie, ihre Freunde, ihre Liebe und selbst ihre Seele dafür zu geben? Und welche Rolle spielt Christan am Ende in diesem Spiel mit dem Teufel?
Meine Meinung:
Der Einstieg in dieses Buch fiel mir sehr leicht. Man lernt Kati kennen und merkt sofort, dass sie das Tanzen zwar liebt, aber dennoch nicht mit ganzer Seele und Leidenschaft dabei ist. Sie will perfekt sein und doch fühlt sie sich nicht so großartig, wie es die anderen in ihrem Kurs tun, wenn sie auf der Bühne stehen. Schnell fragte ich mich, wieso Kati sich das Ganze überhaupt antut und doch scheint es, als wolle sie nichts anderes, als tanzen. Ich war sehr gespannt, wie sich die ganze Geschichte noch entwickeln würde.
Doch dann lernt man erst einmal Christan kennen und springt drei Jahre zurück. Anfangs hatte ich wirklich Schwierigkeiten mit den vielen Zeit- und Perspektivwechseln. Scheinbar wahllos springt man durch die Jahre und ich brauchte etwas, um die ganzen Ereignisse zu sortieren und mich ganz in die Geschichte fallen lassen zu können, denn die Autorin Alana Falk hat sich sehr wohl etwas gedacht, bei diesen ganzen Zeitsprüngen. Doch als ich endlich einen Durchblick hatte, genoss ich es, sowohl zu lesen, wie es Kati all die Jahre erging, als auch, was Christan so denkt und fühlt. Ich finde, das ist auch für dieses Buch wirklich sehr wichtig, da beide Protagonisten eigentlich ihre eigene Geschichte haben. Sie kämpfen mit ihren eigenen Dämonen, haben ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte, die sich zwar eine Zeit lang überschneiden, doch aber ihren eigenen Raum brauchen.
Sehr gut gefiel mir auch die Atmosphäre des Buches. Natürlich geht es ausschließlich ums Ballett und obwohl ich nicht selber tanze, bin ich doch immer wieder davon fasziniert. Alana Falk gelingt es sehr gut, diese besondere Atmosphäre einzufangen und genau so viele Fachbegriffe einfließen zu lassen, dass es glaubwürdig klingt, aber einen Laien nicht überfordert. Im Gegenteil, ich konnte es mir richtig vorstellen, wie Kati im Probenraum schwitzt und sich die Füße blutig tanzt, wie sie auf der Bühne steht und alles um sich herum vergisst. In meinem Kopf lief ein richtiger Film ab und ich wünschte fast, ich könnte dort sein und Kati beim Tanzen zusehen, ihr ins Gewissen reden oder sie manchmal auch nur zu schütteln, denn man bekam hautnah mit, wie sie sich veränderte, wie die blutroten Schuhe sie verändert haben.
Tja und während man dachte, man wüsse genau, was vor sich geht und wie es vielleicht ausgehen könnte, kam man schließlich ans Ende des Buches und wurde eines Besseren belehrt. Dieses Ende ist einfach nur unglaublich. Es ist, als hätte man die Lösung die ganze Zeit vor sich gehabt und doch nicht erkannt. Es ist so anders als erwartet und doch so passend, so berührend und einfach nur grandios. Ich kann nur sagen: Ich liebe dieses Ende. Es macht dieses Buch zu etwas wirklich Besonderem, das man erst am Schluss wirklich erkennen kann.
Fazit:
Ein großes Kompliment an die Autorin Alana Falk. Sie hat es geschafft, dass ich dieses Buch bis zum Ende für eine nette kleine Geschichte hielt, die zwar eine tolle Atmosphäre schafft, einzigartige Protagonisten agieren lässt und schön zu lesen ist, aber eben nichts Besonderes. Und dann kam das Ende und ließ mich völlig perplex zurück und ich musste meinen Eindruck über dieses Buch noch einmal überdenken: „Die blutroten Schuhe“ ist ein kleiner Schatz, der so unscheinbar daher kommt, aber mich am Ende doch sprachlos und überwältigt zurückließ.
Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.