Planet Girl Verlag
Die Autorin
Anna Schneider wurde 1966 in Bergneustadt geboren. Sie veröffentlichte bereits als Jugendliche Gedichte. Erst vor wenigen Jahren wechselte sie erfolgreich ins erzählerische Fach: 2008 gewann sie den Women’s Edition Kurzkrimi-Preis. Eine weitere ihrer Kurzgeschichten wurde für einen österreichischen Krimipreis nominiert. Motiviert durch diese Erfolge arbeitet die Autorin derzeit an weiteren Kurzgeschichten sowie an Romanprojekten für Jugendliche und Erwachsene.
Cool Girls can´t die
Als Nova auf einer Party einfach umkippt und regungslos liegen bleibt ahnt Tobi schlimmes. Was haben sie nur getan? Keiner weiß genau was in dieser Nacht passiert ist. Vor allem nicht Daniel, der sein freiwilliges soziales Jahr im Krankenhaus macht und Nova genau dahin bringt, nachdem er sie nach einem Herzstillstand gerettet hat. Auch Jessi,. Novas beste Freund, ahnt, dass mehr hinter der coolen Clique um Magnus, Tobi, Sebastian und Kim steckt, als sie zugeben wollen. Zusammen mit Daniel macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit und gerät dabei selbst in tödliche Gefahr.
Fazit
Das Buch überzeugt von der ersten Seite. Es steigt spannend ins Geschehen ein und der Leser ist bereits nach dem ersten Kapitel in der Geschichte gefangen. Ich fand es so fesselnd, dass ich es gleich am Tag der Ankunft durchgelesen habe. Danach war ich fast schon traurig, dass es vorbei war. Sehr gut gelungen ist vor allem der Schreib- und Erzählstil der Autorin. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl über etwas nicht Bescheid zu wissen oder die Geschehnisse nicht zu verstehen.
Die beiden Hauptprotagonisten Daniel und Jessi sind äußerst sympathisch. Auch wenn sie sich das ein oder andere Mal in die Haar kriegen, nähern sich die beiden doch immer mehr an, was ich persönlich sehr ansprechend finde. Auch wie sich Jessi um Nova kümmert ist wundervoll, so stellt man sich eine beste Freundin vor. Interessant finde ich Tobis Stellung. Zu Beginn scheint er der Übeltäter zu sein, denn die ersten Seiten sind nur aus seiner Sicht geschrieben, dass es eigentlich um Daniel geht, bekommt der Leser erst später mit. Trotzdem ist seine Einstellung interessant, denn er ist zwar der typische Cliquenmitläufer, er hat aber trotzdem Gewissensbisse und macht sich Sorgen um Nova. Ganz im Gegensatz zu ihrer „Freundin“ Kim, Sebastian oder Magnus. Aber von denen ist das wohl auch nicht zu erwarte.
Die Brutalität und Bereitschaft, über das Maß hinauszugehen, schockierte mich in diesem Buch ganz besonders. Vor allem die ersten Seiten und die immer wiederkehrenden Einblendungen von Novas Videotagebuch erschütterten mich tief und ich frage mich, wie man als Elternpaar auf seine kranke Tochter so reagieren kann. Das ist für mich unfassbar.
Was mir nicht so gut gefiel, war der Titel. Ich finde, dass er nicht so gut zum Inhalt des Buches passt. Ist er auf die Party bezogen, die in der Nacht stattfand oder auf die Dunkelheit, die Nova im Koma umgibt? Dass sie als Prinzessin bezeichnet wird, kommt im Buch häufiger vor und auch das Ende erinnert stark an Dornrösschen. Leider fand ich das Ende dann ein wenig kurz, aber das ist Geschmacksache.
Alles in allem ein wirklich gelungener Jugendthriller, wie ich finde.