"Ich besaß nie den Ehrgeiz, ein guter Mensch zu werden; auch wenn ich eine Zeitlang glabute, Moral gehöre zu unserer Grundausstattung." Der Erzähler, der in diesem Buch seine schockierende Lebensgeschichte aufschreibt, ist ein Hochstapler, Lügner und Gauner, ein Fälscher und sogar ein Mörder. Er hat nie gelernt, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, hat keinen Lebensplan, kein Ziel, agiert nur so, wie es die Umstände grade erfordern, ohne Rücksicht auf andere, nur zu seinem eigenen Vorteil oder auch nur, um zu Überleben. Sein Aussehen, sein Charme, seine Freundlichkeit öffnen ihm jedes Herz. Er betreibt eine beispiellose kriminelle Karriere, trägt aber die Folgen genauso unbeeindruckt, wie er Freunde für sein eigenes Fortkommen opfert. Und das erzählt er in aller Unschuld und absolut großartig.
Klappentext:
.... Eines steht fest, Joel Spazierer ist ein hochintelligenter und sympathischer Mensch und ein großartiger Erzähler! Wie er seine Höllenfahrt schildert, wie er die dunklen Abgründe seiner Existenz ausleuchtet, das ist von atemberaubender Könnerschaft.
Dem kann ich nur zustimmen. Die Geschichte hat mich derart in ihren Bann gezogen, dass mir erst in der letzten unglaublichen Sequenz, in der er anscheinend unter Kanibalen gerät, klar wurde, was er bereits am Anfang klarstellte: dass er ein Lügner ist und welche seiner vielen Identitäten seine richtige ist - wahrscheinlich keine.
Großartig und absolut lesenswert.