Die Bestimmung 03 Letzte Entscheidung - Veronica Roth (ab 14 Jahre)

  • Inhalt:
    Die Fraktionen haben sich aufgelöst und Tris und Four erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge ist: Es gibt eine Welt außerhalb ihrer Stadt, außerhalb des Zauns. Für Tris und Four steht fest, dass sie diese neue Welt erkunden wollen. Gemeinsam. Doch sie müssen erkennen, dass die Lüge hinter dem Zaun größer ist, als alles, was sie sich vorstellen konnten, und die Wahrheit stellt ihr Leben völlig auf den Kopf. Als Tris dann auch noch die letzte Entscheidung treffen muss, kommt alles ganz anders als gedacht ...


    Rezension:
    Nachdem die Welt in der Stadt immer mehr im Chaos versinkt, zögern Tris und Four keine Sekunde und erkunden gemeinsam mit ihren Freunden die Welt hinter dem Zaun. Sie müssen so erfahren, dass das Leben, das sie geführt haben eine große Lüge ist. Doch nicht nur in der Stadt kommt es zu einer Rebellion, denn auch in der Außenwelt spitzen sich die Geschehnisse immer weiter zu..


    "Die Bestimmung - Letzte Entscheidung" wird nicht nur wie gewohnt aus der Sicht von Tris erzählt, auch ihr Freund Tobias darf aus seiner Perspektive von den Geschehnissen berichten. Zwar stand jeweils am Anfang des Kapitals wer denn nun erzählt, aber da beide aus der Ich-Perspektive erzählen, fiel es mir teilweise wirklich schwer die beiden voneinander zu unterscheiden.


    Leider muss ich auch sagen, dass Tris mir besonders in diesem Band sehr unsympathisch geworden ist. Nachdem ich den dritten Band ausgelesen hatte, habe ich mir nochmal den ersten Band zur Hand genommen und da war ich echt überrascht wie gerne ich sie da noch mochte. Leicht unsicher mit ihrer Entscheidung über den Wechsel zu den Ferox und noch so jung und ein wenig naiv. Jetzt ist sie knallhart und ein wenig kalt. Nicht jede ihrer Entscheidungen konnte ich nachvollziehen und auch ihr Verhalten fand ich an manchen Stellen ein wenig merkwürdig.


    Auch Tobias mochte ich in den vorherigen Bänden lieber. Ich fand es zwar schön, dass man aus seiner Perspektive lesen durfte und wenn man bedenkt wie die Geschichte endet, versteht man auch warum die Autorin ihn erzählen ließ, beziehungsweise auch auf seine Perspektive angewiesen war, aber er war mir auf einmal völlig fremd. So als wäre er plötzlich eine völlig andere Person und nicht mehr der, von dem man in den vorherigen Bänden gelesen hat. So kam es mir jedenfalls vor. Ich hatte ihn als starken Mann in Erinnerung, der kluge Entscheidungen trifft und auf den man sich verlassen kann, aber in diesem dritten Band wirkte er schwächer und handelte weniger überlegt. Ich war einfach nur enttäuscht von seiner Entwicklung!


    Die Geschichte an sich hat mir recht gut gefallen. Nachdem sich die Fraktionen innerhalb der Stadt aufgelöst haben und Tris und Four gemeinsam mit ihren Freunden in die Welt hinter den Zaun gelangen, erfahren sie wie die Stadt überhaupt gegründet wurde. Ich hatte mir nie überlegt wie es eigentlich dazu kam, dass die Fraktionen gegründet wurden und warum die Menschen so abgeschieden in ihrer Stadt leben. Die Erklärung fand ich dann überraschend, aber sie hat mir richtig gut gefallen!


    Auch wenn es einige interessante Wendungen gab, kann ich nicht sagen, dass mich das Buch sonderlich packen konnte. Dafür ist mir einfach zu wenig spannendes passiert, besonders im Vergleich zu den actiongetränkten vorherigen Bänden. Außerdem fand ich es dann doch ein wenig unrealistisch, dass der sechzehn Jahre alten Tris von allen Seiten mit Ehrfurcht und Respekt begegnet wird.
    Die (für mich nicht mehr ganz so überraschende) Wendung am Ende hat mir eigentlich recht gut gefallen, aber ich finde, dass Veronica Roth mehr aus dieser Idee hätte herausholen können.


    Fazit:
    Leider ist "Die Bestimmung - Letzte Entscheidung" ein dritter Band, den ich deutlich schlechter fand, als die beiden Bänder davor. Das lag zum Teil daran, dass mir Tris und Four plötzlich so unsympathisch waren und ich von ihrer Entwicklung einfach nur enttäuscht war. Zwar konnte mich Veronica Roth mit einer tollen neuen Wendung überzeugen, als sie der Geschichte einen gut durchdachten Hintergrund gegeben hat, aber die Geschichte an sich hätte vielleicht ein wenig mehr Action vertragen können.
    So bleibe ich ein wenig enttäuscht zurück und vergebe drei Kleeblätter.
    6/10

  • Meine Meinung


    Müsste ich meine Meinung über den dritten und letzten Band der Trilogie um Tris und Four mit einem Wort zusammenfassen, dann wäre diese Wort "Schade!".


    Fangen wir bei der Entwicklung an, die Tris durchlaufen hat:
    Im ersten Band suchte sie sich und ihren Weg - aus Beatrice wurde Tris.
    Im zweiten Teil rang sie mit sich, ihren Gefühlen, ihrer Kraft und Stärke, ihrer Bestimmung.
    In diesem dritten Buch hätte sie sich eigentlich finden sollen, ihre Aufgabe erfüllen, und irgendwie tut sie das auch, aber für mein Empfinden, verliert sie sich - aus Tris wird wieder Beatrice.
    Vielleicht ist das ja auch ein Fazit, das Zurückkehren zu den Anfängen.


    Und Four? Auch er verliert sich...


    Leider schaffte es die Autorin nicht mehr mich mit ihrem Roman zu fesseln, der immer wieder auch Längen für mich hatte. Obgleich alle losen Fäden verknüpft werden, war das Ende für mich enttäuschend. Falsche Erwartungen? Vielleicht.
    Meiner Ansicht nach ist das große Ganze der Geschichte unter den inneren Konflikten der Figuren und ihrem Ringen mit ihnen verschüttet worden. Die Hintergründe schienen am Ende eher zu einfach als durchdacht und spannend.


    Als Fazit zitiere ich sinngemäß einen männlichen Leser, der weniger Jahre als ich der eigentlichen Zielgruppe entwachsen ist:
    Wenn Band 1 noch spannend und interessant war und die Lust auf's weiter lesen weckte und Band 2 die Hoffnung ließ, dass sich das Blatt noch wenden könnte, so hofft man beim Lesen von Band 3 leider nur noch, dass es jetzt zu Ende sei.


    Ich vergebe nur 7 von 10 Eulenpunkten.

  • Ich bin zwiegespalten. Band 1 hat mich total begeistert, das war ein unglaubliches Leseerlebnis. Band 2 hat mich schon noch gefesselt, doch die Stimmung schwankte schon, dass Band 3 doch hoffentlich fulminant wird.


    Tödliche Entscheidung hat mich ein wenig enttäuscht. Der ständige Wechsel der Erzählperspektive zwischen Tobias und Tris hat mich doch sehr gestört und war meiner Meinung nach überflüssig.


    Das Buch hatte Längen und wie schon einer meiner Vorredner kritisierte: Tobias hatte kaum noch etwas mit Four aus Band 1 zu tun, er war vollkommen anders. Dann kamen aufgrund der neuen Örtlichkeit natürlich etliche neue Personen dazu, man muss also schon aufpassen und die Vorgeschichte kennen, ansonsten wird es schwierig.


    Die Begründung, warum es Fraktionen gibt und warum alles so ist, wie es ist, war für mich ebenfalls nicht zufrieden stellend. Überhaupt hat die Geschichte hier eine Wende genommen, die ich so nicht erwartet hatte und die mich auch nicht richtig glücklich gemacht hat.


    Ja, es war schon spannend, aber mit fadem Beigeschmack. Das hätte man wirklich straffen können, auch die Beziehungsgeschichte von Tris und Four war nicht so, wie ich es mir für sie gewünscht hätte.


    Das Buch lässt mich ein wenig ratlos zurück. War es gut? War es mies? Es hat mich gefesselt, doch nicht so wie Band 1. Ich habe über eine Woche gebraucht und hab teilweise nur wenige Seiten geschafft, bevor ich müde würde. Kein gutes Zeichen.


    Ich vergebe mal 7 Punkte und bin auch hier auf die Verfilmung gespannt, die natürlich in 2 Teilen gezeigt wird, was ich richtig schlecht finde und was ich mir wohl nicht antun werde.

  • Ich habe lange gewartet bis ich den dritten Teil von "Die Bestimmung" lese, weil mich die vielen negativen Kritiken abgeschreckt haben und ich mir nicht verderben lassen wollte, wie gut ich die ersten beiden Teile fand. Jetzt habe ich es doch getan und bereue es wirklich.
    Die Geschichte wirkt an den Haaren herbeigezogen, auf Biegen und Brechen musste noch ein dritter Teil folgen - zumindest kommt es einem als Leser so vor. Die neuen "Bösen" kann ich nicht ernst nehmen, für mich haben sie weder Hand noch Fuß. Ich musste mich richtiggehend durch das Buch quälen und habe die letzten 100 Seiten ca nur noch überflogen.


    Außer das Ende. Denn das Ende war so furchtbar und einfach nur unnötig, dass ich es gar nicht fassen konnte. Immer wieder bin ich die letzten Seiten durchgegangen, habe verzweifelt weitergelesen, weil ich mir dachte: Nein, das kann Veronica Roth doch nicht machen. Gleich löst es sich auf und es stellt sich als Fehler heraus. Aber nein. Der Schluss der so spannend begonnenen Trilogie hinterlässt wie das gesamte Buch einen sehr negativen Geschmack und zieht die bis dahin tolle Reihe so weit nach unten, dass ich nicht weiß, ob ich sie jemals wieder lesen werde.


    3 von 10 Punkten gibt es nur für die tolle Sprache und Stil der Autorin, denn daran hat sich zum Glück nichts geändert.

  • Mir hat der 3. Teil nicht ganz so gut gefallen.
    Zum einen der Sichtwechsel der Protagonisten. Ich fand beide zu ähnlich. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Four anders rüberkommt.


    Das Ende ist auch nicht so mein Ding.
    Für ein Jugendbuch hätte ich mir so was nicht gewünscht. Ich finde es ganz schön mutig von der Autorin, so einen Schritt zu wählen, fand es aber unnötig.


    Trotz allem hat mir die gesamte Trilogie gefallen und die ersten beiden Teile habe ich auch schon als Filme gesehen. Auf die Verfilmung des dritten Teils freue ich mich ebenfalls.


    Die Idee des Ganzen mit den Fraktionen und der verschiedenen Wendungen ist spitze und gut durchdacht.

  • Diesen Sommer habe ich die drei Teile der Trilogie am Stück gelesen. Und dadurch habe ich auch einen direkten Vergleich der drei Bücher, und meiner Meinung nach, so wie es sich hier in den Rezensionen liest, gab es nach einem fulminanten Debut eine Talfahrt. Ich bewerte hier mal alle drei Bücher zusammen, ohne zu stark auf den Inhalt einzugehen, aber es spoilert natürlich die ersten Bände.


    Im ersten Band gab es viel Spannung, aus Beatrice wurde Tris, sie suchte ihren Weg. Und diesen Weg sucht sie sich bei den Dauntless, einer der fünf Fraktionen in der Stadt, in der sie wohnt. Die Stand ist eingeschlossen, die Bewohner können/dürfen nicht hinaus.


    Das Buch spielt in der Ich-Perspektive von Beatrice/Tris, und daher gibt es einen sehr starken Fokus auf ihre Umgebung, und das sind neben einer kurzen Einführung in die Abnegation eben die Dauntless und ihre Aufnahmeprüfung. Dieser Fokus ist eine große Stärke von Veronica Roth, vielleicht auch ihrer Jugend geschuldet, denn Band 1 fand ich richtig spannend und stark.


    In Band 2 wird der Fokus dann größer. Wir begegnen allen Fraktionen und den Fraktionslosen, es wird deutlich politischer. Durch die Beziehung von Four und Tris läuft dieser auch etwas mehr in den Fokus als noch in Band 1. Diese größere Welt hat Roth schon nicht mehr so gut im Griff, die Spannung war etwas heraus, manche Entscheidungen wirken schon ziemlich weit hergeholt. Die Welt wirkte nach wie vor rund und gut ausgedacht, aber mein Eindruck ist, Roth hat viel Aufwand betrieben vor den Romanen, die Fraktionen zu entwickeln, die Stadt rundherum ist beim Schreiben entstanden. Schade.


    Band 3 erweitert dann den Fokus sehr stark, wir sind außerhalb der Stadt. Und da gibt es einfach sehr viele Punkte, die gestört haben. Plötzlich wird die Geschichte aus zwei Perspektiven, nämlich Tris und Four erzählt - wenn ihr das wichtig ist, warum wurde das früher noch nicht eingeführt. Plötzlich am Anfang erfahren wir, das manche Charaktere gar nicht tot sind, sondern aus der Stadt geschmuggelt wurden, genau dann wenn so jemand benötigt wurde, ohne es vorher irgendwie aufzubauen. Und das World-Building außerhalb der Stadt und die Begründung der ganzen Trilogie wirkt für mich nur hanebüchen und unrealistisch. Die Auflösung zum Ende hin konnte dann auch nichts mehr retten, eher im Gegenteil.


    Daher mein Fazit: Ich werde das Gefühl nicht los, das Veronica Roth keine Trilogie geplant hatte, sondern sehr viel Arbeit in den Debutroman gesteckt hat. Der Debutroman war wirklich gut und der ist empfehlenswert, die Folgebände sind deutlich schwächer, Teil 2 ist im Mittelfeld, Teil 3 ist leider wirklich schlecht. Vielleicht mussten die Folgebände durch den Erfolg von Band 1 unter Zeitdruck entwickelt werden, oder sie war vom Kopf her in den Fraktionen und der erweiterte Fokus wuchs ihr über den Kopf. Keine Ahnung. Vielleicht liege ich auch total daneben und es ist genau so gewollt von ihr und Verlag und drei Bücher waren schon fertig. Das macht sie aber nicht besser. Wer die geschlossene Trilogie lesen möchte, davon rate ich ab, wenn man Band 1 als Stand Alone lesen möchte, macht es. Ich ärgere mich etwas, insbesondere Band 3 nicht abgebrochen zu haben, aber wenn ich so weit bin, fällt mir Abbrechen auch schwer.