"Zusammen ist man weniger allein" Anna Gavalda

  • Eines der Bücher, die mir wirklich im Gedächtnis bleiben. Manchmal zwischendurch etwas anstrengend, aber insgesamt fand ich es sehr einfühlsam geschrieben. Verschiedene Generationen, unterschiedliche Weltanschauungen und Lebensweisen, die Gegensätze ergänzen sich sehr schön, finde ich. Das Lesen bis zum Ende hat sich auf jeden Fall gelohnt. Für mich hätte die Erzählung immer weiter gehen können.

  • Zitat

    Original von Lotta
    Bei manchen Büchern frage ich mich, wie ich so lange warten konnte, sie zu lesen. Aber zum Glück habe ich dieses letztens zu lange in der Hand gehabt, um es wieder hin zu legen und es deshalb endlich angefangen. Besser gesagt, ich bin darin versunken. Das Buch legt sich über das Gemüt wie eine warme, weiche Decke und fühlt sich von Anfang bis Ende einfach wunderbar an. Wie ein aus Buchstaben gebautes Haus, das einen auf gute Art und Weise gefangen nimmt. Die Figuren leben, so manchner Satz begleitet den Leser noch über die Seiten hinaus, die Geschichte ist greifbar und nah, oftmals zuckersüß und dennoch niemals kitschig oder übertrieben.


    Ein bezauberndes Wohlfühlbuch, eine Kaminfeuer- und Kakaogeschichte, für lange Abende, schöner als alle Schokoladentafeln der Welt. :anbet


    Was für eine wunderschöne Beschreibung, Lotta. Du sprichst mir damit aus der Seele. :anbet


    Erst mal ein riesiges Danke an Beowulf für dieses Wichtelgeschenk. :kiss


    Hier meine Meinung:
    Wie konnte ich nur so lange warten, bis dieses Buch endlich den Weg zu mir gefunden hat?


    Der Beginn war etwas schleppend, aber nur weil ich durch die Weihnachtsfeiertage einfach keine Zeit gefunden habe. Heute morgen, getrieben durch senile Bettflucht, habe ich fast 2 Stunden weitergelesen, während mein Schatz noch schlief.


    Als wir heute abend wieder zuhause waren, habe ich weitergelesen, bis ich es mit einem Seufzer zugeklappt habe. So schön.


    Wunderbare Personen, liebevoll gezeichnet, schrullig, aber doch liebenswert. Die Entwicklung der Geschichte, wie die Protagonisten sich entwickelt haben, las sich so wunderbar, dass ich nicht aufhören mochte und nun bedaure, dass die 550 Seiten schon um sind, wie es auf dem Klappentext auch zu lesen ist.


    So manche Szene hat mich sehr berührt, hier mal exemplarisch eine, die ich zweimal gelesen habe:


    S. 158 ff (TB): Franck bläst seiner Großmutter den Marsch, weil sie im Altersheim auf stur schaltet und alles nur schrecklich findet. Die Worte, die Anna Gavalda ihn sagen lässt, sind so beeindruckend, so berührend, dass ich schlucken musste. Wunderschön. :anbet


    Das gibt von mir 10 Punkte und das Prädikt "Highlight des Jahres".


    Dieses Buch werde ich garantiert noch einmal lesen.

  • Überall wurde mir dieses Buch empfohlen, aber da ich Bestsellerlisten geflissentlich ignoriere, hat es erst jetzt den Weg zu mir gefunden. Ich habe es in unserer Bücherei auf französisch entdeckt - und das war gut so.


    Die Zitate, die hier von fuwoklki genannt werden, lassen mir die Haare zu Berge stehen. Wie viel intensiver und passender ist doch die Originalsprache - trotz Umgangssprache, es klingt einfach besser in meinen Ohren - aber das mag Ansichtssache sein.


    Vielleicht sehr zufällig, vielleicht ein wenig abstrus ist diese Geschichte voller Liebe, Emotionen, die nur am Ende leicht ins Kitschige abdriftet, aber dennoch möchte man immer weiter lesen. Chaotisch wie das Leben, stilistisch wechselhaft wie das Wetter und teilweis umgangssprachlich entfaltet sich eine Geschichte, in der man sich wiederfindet, die einen berührt und das Leben positiver erscheinen lässt.


    Die WG ist schon ein recht lustiger Haufen, unterschiedlichste Schicksale, unterschiedlichste Probleme, unterschiedlichste Begabungen.
    Franck, Paulette, Philou und Camille, ein kleines Sammelsurium liebenswerter Charaktere, lassen einen nicht mehr los, dies ist eines der wenigen Bücher, in denen ich nicht die Handlung, sondern die Charaktere verfolgte, in denen ich hoffte, dass ihnen das Schicksal, bzw. die Autorin gewogen sei.


    Ach ja, auch im Französischen wurde der bestimmte Artikel vor den Namen der Personen benutzt, was mich ein wenig erstaunte, da mir das bisher so noch nicht begegnet ist...


    Fazit
    Ein Buch, das kein stilistisches Meisterwerk ist, mich aber auch gerade wegen des Chaos, seiner Lebendigkeit begeistert hat.


    10/10 Punkten

  • diese buch hat mich im gegenteil zum film nicht sehr überzeugt. ich fand die story an sich eigentlich wirklich gut, aber der schreibstil fand ich nach einer zeit so anstrengend, daß ich das buch weg gelegt habe. die endlosen gespräche, wo man nach einer halben seite nicht mehr weiß, wer was spricht fand ich leider sehr anstrengend.

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


    Mein Name bei BT: nutellamaus86



    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne" (Jean Paul) :lesend

  • Zitat

    Original von glücksbärchi
    diese buch hat mich im gegenteil zum film nicht sehr überzeugt. ich fand die story an sich eigentlich wirklich gut, aber der schreibstil fand ich nach einer zeit so anstrengend, daß ich das buch weg gelegt habe. die endlosen gespräche, wo man nach einer halben seite nicht mehr weiß, wer was spricht fand ich leider sehr anstrengend.


    Ich habe es genau anders herum empfunden. Die Charaktere und die Beziehung der Charaktere zueinander wurden im Buch viel exakter herausgearbeitet. Ich fand das Buch wunderbar. Die Personen, jede für sich faszinierend, haben mir sehr gut gefallen, ich fand die Dialoge schön und auch die Art und Weise wie sich die Protagonisten einander annäherten fand ich sehr schön beschrieben.
    Der Film wirkte auf mich im Vergleich dazu etwas zu flach obwohl ich ihn sehr unterhaltsam fand.

  • Die Story ist ganz nett, aber nicht wirklich überraschend. Sobald man die Leutchen kennt und weiß worum es geht, weiß man direkt wo es endet. Für mich zu vorhersehbar. Gut geschrieben, aber hat mich nicht so überzeugt.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich finde gerade durch die Dialoge, die so viel aussagen, obwohl gar nicht viel dort steht, machen die Gefühlswelt der 4 schon sehr deutlich. Ich fand es wirklich gut geschrieben und selbst die kleinen Pausen, das "..." das immer mal wieder in den Dialogen auftaucht, hat seinen Wert.


    Den Film kenne ich noch gar nicht. Mal sehen, ob ich ihn mir irgendwann mal anschaue?


    teufelchen : Hast Du denn zuerst das Buch gelesen oder zunächst den Film gesehen?

    :lesend Julie Peters - Das Lied der Sonnenfänger
    Flüchtest du mal vor der Welt, bieten dir Bücher Zuflucht.
    ~Eda Kocapinar

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  • Also ich habe zuerst das Buch gelesen und dann den Film geguckt.
    Ich war von beidem begeistert. Filmisch kann man´s ja irgendwie nie so umsetzen wie im Buch, aber die Charaktere kamen für mich genauso rüber, wie im Roman beschrieben.
    Sehr lesens- und sehenswert!

  • Ich zähle anscheinend zu den einigen wenigen, die mit dem Buch nicht so viel anfangen konnten.
    Ich hab es zwar gelesen, fand es aber überhaupt nicht gut. In meinen Augen ist es einfach nur eine rührselige, affektierte Geschichte und noch dazu ziemlich schlecht geschrieben. Genauso kitschig wie der Titel des Buches.
    Es hat in mir keinerlei Emotionen (außer dem Missmut darüber, dass es zu einem Bestseller geworden ist) geweckt. Absolut nicht empfehlenswert!

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • Zitat

    Original von Alicja
    Ich zähle anscheinend zu den einigen wenigen, die mit dem Buch nicht so viel anfangen konnten.


    Darfst mich ruhig auch dazu zählen. Ich glaube, dass es derer mehrere gibt, die das Buch nicht so mochten. Die trauen sich vielleicht nur nicht, das auch laut zu sagen ... :grin

  • Der Titel hat mich damals im Supermarkt so angesprochen und da habe ich es einfach mitgenommen und angelesen. Und ich bin ehrlich - "Ich habe sie geliebt" war von seinem Schreibstil schon gewöhnungsbedürftig, nämlich extrem dialoglastig, wo man schon mit einiger Konzentration lesen musste, um zu begreifen, welche Person gerade zu Worte kommt.
    In diesem Roman hat es aber die Autorin mit dieser Technik sich erschwert, zumindest bei mir, dass man sich mit den Personen identifizieren kann. Sie erklärt, erzöhlt und analysiert sehr wenig. Sie lässt ihre Figuren nur miteinander sprechen... Das mag funktionieren, wenn man mit zwei Charakteren arbeitet, aber nicht mehr wie in manchen Szenen in "Zusammen ist man weniger allein" mit drei, vier, vielleicht sogar fünf Figuren. Zumal so auch kein Schwung in die Handlung kommt, die Figuren sich so auch sehr selten weiter entwickeln und ich mich frage: "Okay, sie können reden, denken, erleben sie auch einmal etwas?"
    Nach ca. 40/50 Seiten habe ich das Buch beiseite gelegt, mehr frustriert als befriedigt. Der Schreibstil erschwert es, meiner Ansicht nach, extrem so etwas wie ein Verhältnis zu den Figuren aufzubauen bzw. die eigentliche Botschaft, die die Autorin sicherlich vermitteln wollte, kam auch nicht rüber. Von den in den Amazon-de-Rezensionen wiederholten Klischees einer Geschichte, die "überaus vergnüglich, witzig, und nur manchmal traurig." ist, habe ich in den Zeilen von Anna Gavalda nichts gespürt.

    „Die Literatur greift immer dem Leben vor.
    Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht.”

    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller und Aphoristiker

  • Also mir hat das Buch auch nicht so sehr gefallen.....
    Fand es zwar von der Idee her recht gut und habe es auch zu Ende gelesen, aber fand es teilweise zu langgezogen und bei den Dialogen wusste man nach ner Zeit auch nicht mehr, wer jetzt eigentlich am Reden ist.
    Also daher fand ich es fast zu anstrengend zum Lesen..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.