"Zusammen ist man weniger allein" Anna Gavalda

  • Das ist eines meiner Lieblingsbücher, es ist einfach wunderbar.


    Seitdem habe ich einige Bücher von Anna Gavalda gelesen (und auch noch 2 vor mir). Ich mag ihren Stil und ihre Geschichten. Aber kein Roman von ihr hat mich so sehr berührt wieder "Zusammen ist man weniger allein".


    Allerdings gibt von ihr ein kleines Büchlein, eher eine Kurzgeschichte "35 Kilo Hoffnung", was mich immer zu Tränen rührt. Manchmal fange ich an zu weinen, wenn ich nur von dem Buch erzähle, so ergreifend ist es.

  • Was für ein wunderschönes Buch! Ich habe es regelrecht verschlungen und bin darin versunken. Manchmal fand ich allerdings die Dialoge etwas verwirrend, denn es gab keine begleitenden Sätze (wie z.B. sagte er, erwiderte sie usw.) und mir war nicht immer gleich klar, wer da jetzt was sagt.


    Camille, Philibert und Franck sind gezeichnet von ihrer unglücklichen Kindheit, die sie bis in die Gegenwart verfolgt. Camille ist magersüchtig und hat ihr künstlerisches Talent fast verloren. Philibert hat ein unerschöpfliches historisches Wissen, doch er kann es nicht zeigen, da ihn sein Stottern daran hindert. Und Franck ist ein missmutiges Arbeitstier und versteckt sich hinter einer Fassade aus Oberflächlichkeit. Und da ist noch seine liebenswerte Großmutter Paulette, die sich nicht mehr selbst versorgen kann, das aber verheimlichen möchte.


    Die Schilderung der vier Schicksale hat mich berührt und auch erheitert, wenn sich eine ungewöhnliche Wohngemeinschaft zusammenfindet, in der man sich erst zusammenraufen muss.


    Es hat mir sehr viel Freude gemacht diese Geschichte zu lesen. Manchmal habe ich beim Lesen gelacht und manchmal auch schwer geschluckt. Es ist nicht immer eine leichte beschwingte Geschichte, sondern auch ein Roman, der zeigt, wie schwer es ist sich von seiner Vergangenheit zu befreien, sich für das Leben zu öffnen und den Kampf nicht aufzugeben auch wenn es noch so schwer fällt.


    Hier wird für ein bisschen mehr Menschlichkeit plädiert, die in unserer heutigen Zeit leider oft zu kurz kommt.

  • Als Urlaubslektüre habe ich dieses Buch, von einer Kollegin geborgt, gerade fertig gelesen. Es war mein erstes von dieser Schriftstellerin und hat mir sehr gut gefallen.
    Gepunktet hat die Autorin bei mir vor allem mit dieser eher ungewöhnlichen Kombination von vier so unterschiedlichen Menschen, die in einer Art WG zusammentreffen. Wie sie den Alltag zu meistern versuchen, sich aber auch ihre Sehnsüchte und Träume zu erfüllen hoffen, hat mich von Anfang an begeistert.
    Dazu schreibt Anna Gavalda in einem sehr flüssigen Stil, der einfach zum Weiterlesen einlädt.
    Ich denke, dass ich bei Gelegenheit wieder etwas von dieser Autorin lesen werde.

  • Dieses buch mag ich auch sehr. Es ist ein typisches "Frauenbuch", ohne ein typisches "Frauenbuch" à la "Bridget Jones" zu sein. Der Film hat mich allerdings nicht von Hocker gehauen.


    Das war ebenfalls mein erstes Buch von dieser Autorin, danach habe ich "das Leben kleben" gelesen (auch nett, fluffig und ein bisschen traurig, aber nicht vergleichbar) und danach "Ein geschenkter Tag", was auch ganz zauberhaft war! Ideal für den Sommer und mal eben zwischendurch, ohne seicht zu sein. :-]

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ja, Du sagst es, rienchen, eine leichte Lektüre für zwischendurch, die kein Gehirnschmalz beansprucht und trotzdem gut unterhält.
    Ich würde mir jedenfalls mehr von dieser Art Literatur wünschen.

  • Doch, manchmal schon. :lache Liebe, kleine Macken sollte man pflegen. :lache


    Ich weiß auch nicht, warum ich "Das Leben kleben" mit A.G. assoziiere. Die Autorin heißt Marina Lewyka, vielleicht ist das ja nun ein Tipp für den ein oder anderen A.G. Fan. ;-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von rienchen
    Der Film hat mich allerdings nicht von Hocker gehauen.


    Das Buch subbte bei mir ziemlich lange rum, dann habe ich den Film gesehen und fand den so schrecklich kitschig, dass ich das Buch weggehauen habe. :rolleyes

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Das war ein fehler, Draper! :grin


    Der Film ist (trotz eigentlich guter Schauspielbesetzung) doof. Das Gefühl, das das Buch dominiert, die Melancholie im kalten Paris, die Einsamkeit der jeweiligen Protagonisten etc kam für mich überhaupt nicht rüber. Auch nicht die ruhige Stimmung auf dem heißen Land. Hat mich auch nicht gekriegt. Das Buch aber ist wirklich, wirklich schön, viel ausufernder, im positiven Sinn. Wenn Du genau so frankophil bist wie ich, müsstest Du es eigentlich mögen. ;-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von rienchen
    Das war ein fehler, Draper! :grin


    Der Film ist (trotz eigentlich guter Schauspielbesetzung) doof. Das Gefühl, das das Buch dominiert, die Melancholie im kalten Paris, die Einsamkeit der jeweiligen Protagonisten etc kam für mich überhaupt nicht rüber. Auch nicht die ruhige Stimmung auf dem heißen Land. Hat mich auch nicht gekriegt. Das Buch aber ist wirklich, wirklich schön, viel ausufernder, im positiven Sinn. Wenn Du genau so frankophil bist wie ich, müsstest Du es eigentlich mögen. ;-)


    :write

  • als frankophil würde ich mich ja schon bezeichnen, auch wenn das wie ein psychpathologischer Zustand klingt.
    Allerdings habe ich mit französischen Autoren (von Vargas und Simenon mal abgesehen) so meine Schwierigkeiten.


    Egal, Gavalda ist perdue, vielleicht läuft mir das Buch ja nochmal über den Weg.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    auch wenn das wie ein psychpathologischer Zustand klingt


    das wäre frankophob. :lache


    Edit: Kommissar Maigret habe ich im Französischunterricht gelesen und fand es ganz gut. Also- "Zusammen ist man weniger allein" würde Dir bestimmt auch gefallen, Draper. ;-)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von rienchen ()

  • Den Titel empfand ich immer als etwas schnulzig und vermutete eine kitschige Liebesgeschichte, weshalb ich mir das Buch nicht gekauft, sondern irgendwann mal ausgeliehen habe. :knuddel
    Glücklicherweise hat mich der Inhalt positiv überrascht. Der eher trockene Schreibstil hat mir gefallen und die etwas schrägen Figuren sind mir richtig ans Herz gewachsen.
    Insgesamt ein schönes Buch für zwischendurch.

  • Mir hat das Buch im Gesamten auch gefallen, obwohl ich ab und an ganz schön zu kämpfen hatte weiterzulesen.
    Nach einer längeren Lesepause ist es mir sehr schwer gefallen, wieder in das Buch hineinzukommen. Aber wenn ich dann wieder den Faden zum Buch gefunden habe, dann habe ich gleich mehrere Seiten hintereinander gelesen. :-)


    Ich vergebe 7 von 10 Punkten für das Buch.