'A wanted man' hat wieder die klassischen Zutaten aller Jack-Reacher-Thriller: Reacher, der brillante Ex-Militärpolizist ohne Hemmungen, wenn's ans Grobe geht, wird irgendwo im Nirgendwo des mittleren Westens in einen Kriminalfall hineingezogen, der harmlos beginnt und in einer Beinahe-Katastrophe endet.
Das Buch beginnt damit, dass Reacher versucht, mitten in der Nacht nahe einer einsamen Kleinstadt ein Auto anzuhalten, das ihn in Richtung Chicago mitnimmt. Dank einer gebrochenen Nase sieht er furchteinflößend aus, so dass es ihn fast selbst überrascht, als ein Wagen mit zwei Typen und einer Frau anhält - die drei scheinen dienstlich unterwegs zu sein, vielleicht auf dem Rückweg von einem Firmenevent.
Doch nach kurzer Zeit entdeckt er Unstimmigkeiten und als sie eine Polizeisperre passieren, die alle Fahrzeuge checkt, fragt er sich, ob er womöglich nur deshalb mitgenommen wurde, um einem Suchprofil zu entgehen.
In der gleichen Kleinstadt wird währenddessen nach den Mördern eines unbekannten Mannes in einer Pumpstation gefahndet, die mit einem gestohlenen Wagen geflohen sind.
Und während die Nacht weiter fortschreitet, kalkuliert Reacher, ob es machbar wäre, in einem fahrenden Wagen zwei Ziele auszuschalten... aber das ist natürlich nur der Anfang.
'A wanted man' ist spannend und unterhaltsam - und man muss dem Autor hoch anrechnen, dass er es auch im 17. Roman der Jack Reacher Serie noch schafft, eine aufregende, überraschende und wieder neue Story zu erzählen. Dennoch fällt das Buch gegenüber anderen Reacher-Romanen ein wenig ab: Die Handlung ist weniger stringent und packend, das Finale wirkt etwas aufgesetzt und hat nichts von der zwingenden Logik, die andere Reacher-Stories auszeichnet.
Dennoch sind das nur kleine Abstriche in der B-Note. Das Buch ist immer noch ein sehr guter Thriller und kann wie alle anderen Reacher-Romane auch gelesen werden, ohne dass man die Vorgänger kennt.
Empfehlung für alle HardBoiled-Thriller-Fans.
Acht Eulenpunkte.