Sandra Krautwaschl
Plastikfreie Zone. Wie meine Familie es schafft, fast ohne Kunststoff zu leben
Heyne Tb
Klappentext:
Schockiert über die Auswirkungen, die die gigantischen Plastikmengen auf Gesundheit und Natur haben, beschloss Sandra Krautwaschl mit ihrem Mann und drei Kindern, zunächst einen Monat ohne Plastik zu leben … Gar nicht so einfach: Was tun, wenn man sich weiter die Haare waschen, die Zähne putzen und sich der Sohn ganz sicher nicht von seiner Plastik- Ritterburg trennen will? Höchst unterhaltsam und motivierend beschreibt sie, wie sich eine ganz normale Familie undogmatisch, aber mit viel Elan in das Experiment stürzt.
Die Autorin
Sandra Krautwaschl, lebt mit Mann und drei Kindern in der Nähe von Graz in Österreich.
Meine Meinung:
Nachdem die Autorin den Dokumentarfilm „Plastic Planet“ von Werner Boote gesehen hat, beschließt sie spontan, für einen Monat ohne Plastik zu leben. Mann und Kinder sind bereit mitzumachen, und es geht an die Vorbereitungen, denn die müssen sein, da es ganz klar nicht so einfach ist, plastikfrei einzukaufen und zu leben. So wird erst einmal gesichtet, welche Unmengen an Plastik sich bereits im Haushalt befinden, und welche Alternativen es beim Einkauf gibt.
Einkaufen ist zunächst gar nicht so einfach, wenn man jegliches Plastik vermeiden will, da oft vor allem auch Bioprodukte in hübscher Plastikverpackung geliefert werden. Aber mit einiger Recherche findet die Autorin alle möglichen Alternativen, das betrifft das weite Feld der Lebensmittel, dann aber auch Kosmetika und Hygiene – Holzzahnbürsten statt Plastikbürsten, Alternativen zu herkömmlichen Shampoos, Duschgels und Zahnpasta – oder auch Putzen und Sauberkeit. Teilweise stellt sich bei manchen Dingen auch heraus, dass es dafür gar keine Alternative braucht, sondern dass sie schlicht überflüssig sind, dass man zB beim Putzen mit wenigen und einfachen Mitteln genauso weit kommt und überdies dann auch noch umweltschonender sich verhält.
Sie beginnt in dieser Zeit auch einen Blog zu schreiben, erhält dabei auch nützliche Tipps von Lesern und aus dem für einen Monat geplanten Experiment wird dann ein Dauerzustand, da sie bemerkt, dass es sich ohne das ganze Plastik sogar viel besser lebt – auch wenn es immer wieder Bereiche gibt, wo man Kompromisse machen muss, da eben manche Verpackungen nicht ganz ohne Plastik auskommen und es im Haushalt auch alle möglichen Dinge gibt, die eben aus Plastik sind und auch in keiner anderen Form zu haben sind. Aus dem ursprünglichen Bestreben, Plastikmüll zu vermeiden reift dann auch die Erkenntnis, dass es eben nicht nur um Müllvermeidung und Plastikvermeidung geht, sondern dass das Problem sehr viel weitreichender ist und unsere ganze Konsumgesellschaft einschließt, dass es eben auch darum geht, sehr viel bewusster mit unseren Ressourcen umzugehen, und zu hinterfragen, was es mit unseren ganzen Konsumgewohnheiten auf sich hat, und ob man nicht doch auf einiges verzichten könnte.
Ich habe das Buch aus dem Wühltisch gezogen, nachdem ich zweimal dran vorbeigegangen war, und es beim dritten Mal immer noch dort lag – was mich eigentlich auch nicht gewundert hat. Das Buch ist ein Bericht ihres Experiments, tagebuchartig wie es voranschreitet, wie sie Lösungen findet, und im Anhang gibt es Tipps für plastikfreie Alternativen und den plastikfreien Einkauf. Da die Autorin in Österreich lebt, ist mir nicht ganz klar, ob alle plastikfreien Möglichkeiten die sie dort hat, auch in Deutschland anwendbar wären, zB wenn sie sich im Supermarkt den Käse an der Käsetheke oder auch das Fleisch unverpackt in ihre Edelstahldosen oder mitgebrachten Kochtöpfe packen lässt.
Alles in allem fand ich das Buch gut, da es einiges an Anregungen bietet und ich „Plastic Planet“ ebenfalls sehr erschreckend fand.
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