Phantasmen - Kai Meyer (ab 14 Jahren)

  • Vor achtzehn Monaten hat sich die Welt verändert. Zu diesem Zeitpunkt tauchten die ersten Geister Verstorbener auf und seitdem werden es täglich mehr, denn auch die Geister aus der Vergangenheit gesellen sich kontinuierlich dazu. Man kann sie nur sehen, aber nicht spüren. Sie leuchten und sind fast unbeweglich, nur ganz allmählich drehen sie sich täglich auf der Stelle, auf der sie gestorben sind, denn sie verfolgen den Lauf der Sonne.


    Rain und ihre Schwester Emma sind auf dem Weg zu der Absturzstelle des Flugzeugs ihrer Eltern. Drei Jahre ist es her, dass die beiden zu Waisen geworden sind und nun mitten in der Wüste noch einmal Abschied nehmen wollen. Doch als dann endlich die Geister ihrer Eltern auftauchen, hat sich etwas verändert. Die ausdruckslose Mimik, die alle Geister zeigen, ist plötzlich einem Lächeln gewichen, doch es ist keines von wohlgesonnener Art, sondern dieses bringt den Tod!


    Meine Meinung:


    Kai Meyers Bücher sind fast zur Pflichtlektüre für mich geworden und natürlich konnte ich auch "Phantasmen" nicht lange widerstehen. Ich bewundere den Autor für die zahlreichen Ideen, die seinen Büchern zugrunde liegen und auch dieses konnte mich wie immer begeistern. Der Gedanke, dass die Geister Verstorbener noch immer unter uns weilen ist nicht neu, doch hier kann jeder Mensch sie sehen. Sie leuchten von innen heraus, können den Ort ihres Todes jedoch nicht verlassen. Allein der Gedanke, mein Leben mit der ständigen Präsenz von Geistern an den unmöglichsten Orten zu teilen, finde ich schon sehr gruselig. Das ist jedoch nichts zu dem, was geschieht, wenn diese zu lächeln beginnen.


    Ich fühlte mich schnell mit der Protagonistin Rain verbunden, aus deren Sicht der Roman geschildert ist und ich konnte ihre Panik förmlich spüren, als das erste Lächeln einsetzt. Ich habe mit ihr mitgefiebert und eine wachsende, innere Unruhe verspürt, denn ich wollte sie, ihre Schwester und auch Tyler in Sicherheit wissen.


    Alle drei Charaktere haben schon einiges hinter sich. Während Rain stets unter der Abwesenheit ihrer Eltern litt, hat sie nach deren Tod auf einem Trip nach Afrika furchtbare Dinge erlebt. Derweil wirkt ihre Schwester Emma eher wie ein zum Leben erwachter Computer, denn der Ausdruck von Gefühlen scheint ihr nicht möglich. Auch optisch könnten die beiden nicht gegensätzlicher sein. Nichtsdestotrotz fühlen sie sich stets einander verbunden und besonders für Rain steht der Schutz von Emma an oberster Stelle.


    Währenddessen Tyler einer verlorenen Beziehung hinterhertrauert, die auch ihn an die Absturzstelle geführt hat. Hier werden die Jugendlichen zu Weggefährten. Erst aus der Not heraus, später aus Überzeugung. Gemeinsam versuchen sie, das Geheimnis der Geisterscheinungen zu lösen. Die Zeit dafür wird immer knapper, denn immer schneller tauchen immer mehr von ihnen auf. Alle Charaktere fand ich eindrucksvoll geschildert, wobei die Mädels für mich persönlich mehr Tiefe als ihr männlicher Mitstreiter besaßen, doch auch bei ihnen war für mich nach oben gesehen da durchaus noch ein bisschen Luft.


    Fazit:


    Unheimlich spannend und fesselnd ist "Phantasmen", die neueste Veröffentlichung des Autors Kai Meyer. Überraschende Wendungen hielten mich stets auf Trab und ließen dabei nie Längen aufkommen. Die beeindruckende Grundidee wurde hier in eine atmosphärisch dichte und gruselige Handlung umgesetzt und konnte mich dabei voll und ganz überzeugen.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Inhalt (lt. amazon.de):
    Eines Tages tauchten sie aus dem Nichts auf – die Geister der Toten. Millionen auf der ganzen Welt, und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich. An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in Europas einziger Wüste, warten zwei junge Frauen auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Rain hofft, die Begegnung wird ihrer jüngeren Schwester Emma helfen, Abschied zu nehmen. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger, ist auf seinem Motorrad nach Spanien gekommen, um ein letztes Mal seine große Liebe Flavie zu sehen. Dann erscheinen die Geister. Doch diesmal lächeln sie. Und es ist ein böses Lächeln.





    Meine Meinung


    Eines Tages erscheinen sie. Einfach so. Die Geister der Toten. Auf der ganzen Welt und überall. Sie erscheinen nicht alle auf einmal, sondern nach und nach, einem bestimmten zeitlichen Muster folgend. So warten Rain und Emma eines Tages in der einzigen europäischen Wüste auf die Geister ihrer Eltern, die drei Jahre zuvor bei einem Flugzeugabsturz an genau dieser Stelle ums Leben kamen. Als die Geister schließlich erscheinen, geschieht etwas merkwürdiges, etwas, was noch nicht zuvor geschehen ist. Sie lächeln. Und alle Menschen im Umkreis weniger Meter sterben.


    Was hat es mit dem Erscheinen der Geister auf sich? Rain und Emma ahnen noch nicht, dass sie dem Geheimnis näher kommen als sie ahnen, als sie den jungen Tyler kennen lernen und mit ihm von bezahlten Elite-Soldaten durch die Wüste gejagt werden …


    Ich mag die Bücher von Kai Meyer, lese aber bei weitem nicht alle, sondern nur diejenigen, die mir inhaltlich auch zusagen. Das war bei “Phantasmen” der Fall. Die Handlung hörte sich so ungewöhnlich an und versprach so viel Spannung, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen wollte.


    Wie Kai Meyer selbst über seine Geschichte sagt, handelt es sich bei diesem Buch um Dreierlei: um eine Geistergeschichte, um die Geschichte einer Invasion und um die Geschichte des Endes der Welt.


    Es war also von Anfang an klar, dass es hier phantastisch zugehen würde und zwar durch und durch.


    Der Klappentext verrät ja schon die Grundhandlung, das, worum es also hauptsächlich geht. Um die Geisterscheinungen. Diese hat Kai Meyer wirklich sehr eindringlich beschrieben, so dass ich mich beim Lesen tatsächlich ein wenig mit gruseln konnte. Die Vorstellung, dass die Geister verstorbener Menschen überall herumschweben ist meiner Meinung auch mehr als gruselig. Diese Atmosphäre wurde also super eingefangen. Bei einer Szene, schon ziemlich zum Schluss des Buches bekam ich sogar eine richtige Gänsehaut, da lief es mir wirklich kalt über den Rücken.


    Eine Geistergeschichte ist “Phantasmen” also auf jeden Fall. Und die Invasion durch die Geister findet ebenfalls statt. Durch das mysteriöse Lächeln ist das Ende der Welt schließlich auch nahe, denn der Umkreis in dem sich die Menschen noch aufhalten können, wird immer schmaler. Dieses Lächeln, was ja eigentlich etwas nettes ist, macht diese Geschichte noch ein wenig gruseliger, wie ich finde. Die Idee dahinter ist einfach klasse!


    Die Protagonisten die Kai Meyer hier erfunden hat, fand ich ebenfalls sehr interessant. Besonders Emma fand ich sehr gelungen, wenn auch speziell. Rain fand ich für ihre Geschichte recht authentisch geschildert, wenn ich ihre Geschichte selbst auch ein wenig übertrieben und nicht immer besonders glaubhaft fand. Die Beziehung die sich zwischen Tyler und den beiden Mädchen langsam – wobei, eigentlich eher recht schnell – entwickelte, hat mir dagegen wieder sehr gefallen. Hier wird nur ganz subtil angedeutet, dass sich etwas entwickelt. Das fand ich dem Kontext entsprechend sehr passend.


    Die Entwicklung der Geschichte lässt mich allerdings ein wenig zwiespältig zurück. Ich kann gar nicht genau beschreiben was mich hier stört, aber ich hätte mir tatsächlich ein wenig mehr “Showdown” oder auch Kommunikation mit der ‘Ursache’ gewünscht. Ich nenne es jetzt einfach Ursache um nicht zu viel von der Handlung zu verraten. Wer das Buch gelesen hat, wird wissen, was ich meine und wer nicht, der wird es wissen, sobald er das Buch gelesen hat. Hier hätte ich mir wirklich mehr Konfrontation gewünscht und weniger Puff – Aus – Vorbei.


    Wobei das Ende weder total plötzlich kam, noch das Buch abrupt endete. Vielmehr empfand ich das Ende als leicht unbefriedigend. Tatsächlich gibt es noch eine recht zufriedenstellende Entwicklung zum Schluss mitzuerleben, was ganz nett war, meiner Meinung nach aber nicht unbedingt hätte sein müssen.


    Fazit
    Insgesamt war “Phantasmen” ein unheimlicher Roman, der sich vor allem durch seine besondere Atmosphäre auszeichnet. Die Idee ist ungewöhnlich und wirklich klasse gewesen und auch die Umsetzung habe ich – bis auf den Schluss – sehr genossen, zumal nicht alles total vorhersehbar war. Von mir gibt es hier sehr gute vier Sterne!

  • Carlsen Verlag


    Der Autor


    Kai Meyer wurde 1969 geboren und hat bisher über fünfzig Romane veröffentlich. Darunter befinden sich zahlreiche Bestseller. Seine Werke wurden als Film, Comics oder Hörspiel adaptiert und in mehr als dreißig Sprachen übersetzt.


    Phantasmen


    Sie tauchen aus dem Nichts auf und sind eines Tages einfach da. Die Geister der Toten aus den letzten drei Jahren. Rain und Emma wollen dieses Phänomen nutzen, um sich von ihren Eltern, die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen, zu verabschieden. Als sie an der Unfallstelle ankommen, sind sie nicht allein und auch die Geister der Verstorbenen erscheinen wie erhofft. Doch etwas scheint anders zu sein, als bisher. Die anderen Besucher der Unglücksstelle können sich auf einmal nicht mehr rühren und auch Emma und Rain fühlen ein Herzrasen, welches ihre Körper fast zerspringen lässt. Gerade noch schaffen sie es aus der Gefahrenzone, doch dann taucht plötzlich Tyler, der mürrische Norweger auf. Er kam aus Spanien, um seine Freundin und große Liebe Falvie zu retten. Doch alle drei befinden sich in fürchterlicher Gefahr, denn die Geister sind nicht mehr so harmlos, wie sie einmal waren…


    Fazit


    Ein interessantes und spannendes Buch, für welches ich allerdings länger gebraucht habe als gedacht. Leider konnte mich das neue Buch von Kai Meyer nicht so vom Hocker reisen, wie beispielsweise „Asche und Phönix“, dennoch bleibt es bis zum Ende spannend und wartet immer wieder mit Überraschungsmomenten auf. Besonders gut gefielen mir die Charaktere Rain und Tyler, aber auch Emma ist ein wundervolles Kind, wenn auch des Öfteren ein wenig eigenartig. Sehr mochte ich auch das Ende, welches ich an dieser Stelle natürlich nicht verrate, aber ich war begeistert. Ich finde allerdings, dass Rain die tragische Figur im Roman ist, da sie in Afrika einiges miterlebt hat und an dem Trauma dieser Reise wohl noch immer leidet.


    Sehr gut gelungen ist auch der Schreib- und Erzählstil, wobei ich von Kai Meyer auch nichts anderes erwartet habe. Er schreibt einfach toll und seine Bücher lassen sich flüssig lesen. Ein paar Schwierigkeiten hatte ich mit seinem fantastischen Buch jedoch schon. Ich fand beispielsweise, dass es sich in der Mitte ein wenig zog und teilweise fehlte mir die Lust und Energie, die Geschichte um Tyler, Rain und Emma weiter zu verfolgen. An einigen Stellen fehlte mir auch ein wenig der Anschluss, aber das kann auch an meinen Lesepausen gelegen haben. Trotzdem haben mir auch die „bösen“ Charaktere, beispielsweise von Haven sehr gut gefallen. In ihn kann man sich als Leser hervorragend hinein versetzen und ich weiß nicht, was andere Elternteile gemacht hätten, um ihre Tochter zu retten.


    Ein tolles und spannendes Buch, welches sich auf jeden Fall zu lesen lohnt und sicher noch einige Leser beGEISTERn wird :)

  • Klappentext


    Eines Tages tauchten sie aus dem Nichts auf - die Geister der Toten. Millionen auf der ganzen Welt, und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich. An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in Europas einziger Wüste, warten zwei junge Frauen auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Rain hofft, die Begegnung wird ihrer jüngeren Schwester Emma helfen, Abschied zu nehmen. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger, ist auf seinem Motorrad nach Spanien gekommen, um ein letztes Mal seine große Liebe Flavie zu sehen. Dann erscheinen die Geister. Doch diesmal lächeln sie. Und es ist ein böses Lächeln.


    Meine Meinung


    „Phantasmen“ ist mein erstes Buch von Kai Meyer. Ich habe mich dafür entschieden, es zu lesen, weil ich das Thema äußerst interessant finde und mich das erste Kapitel überzeugt hat.
    Es geht hier um die zwei Schwestern Rain und Emma, die sich von ihren bei einem Flugzeugabsturz verstorbenen Eltern verabschieden möchten und die eher zufällig in das Geheimnis rund um das Erscheinen der Geister hineingeraten.
    Rain ist ein rebellisches Mädchen, das in ihrer Kindheit zu wenig von den Eltern geliebt wurde und in Afrika ein traumatisches Erlebnis hatte, das ihr Handeln und ihre Art zu denken, sehr stark beeinflusst. Sie ist mir ein sympathischer Charakter, mit dem ich sehr gut mitfühlen kann. Ihre Zuneigung zu ihrer Schwester und später auch Tyler ist realistisch und sehr gut nachvollziehbar. Einzig das benannte Afrika-Trauma überzeugt mich nicht. Mir scheint es, dass der Autor der Protagonistin etwas Besonderes verleihen wollte, das aber gar nicht zur Geschichte passen will. Nur die Tatsache, dass sich Rain am Ende der Geschichte ihrer Angst zu Liebe ihrer Schwester stellt, macht daraus eine runde, aber unnötige Sache.
    Emma hingegen ist durch ihre autistischen Züge sehr speziell und absolut glaubhaft. Für mich ist sie die beste Figur des Romans. Dass sie wichtig für die Handlung ist, kann man sehr früh erahnen und macht neugierig. Emma bringt die Dinge durch ihr rationales Denken auf den Punkt und rettet das Trio oft aus brenzligen Situationen.
    Tja und dann ist da noch Tyler, der den Stein erst ins Rollen bringt. Wer ist dieser Norweger überhaupt, der so gar nicht norwegisch erscheinen möchte? Auch hier wirkt mir die Figur wieder sehr konstruiert. Der männliche Protagonist sollte hier wohl Ecken und Kanten haben, bleibt allerdings nur blass und stellt sich oft eher als Problem dar.


    Inhaltlich kann mich die Geschichte überzeugen. Das plötzliche Erscheinen der Geister und die damit verbundene Angst der Bevölkerung und die Maßnahmen der Regierung erscheinen mir logisch. Als die Geister dann noch zu lächeln beginnen und Menschen sterben, ist man absolut gefesselt und möchte die Ursache dafür erfahren. Diese Ursache ist völlig unvorhersehbar und absolut neu. Kai Meyer ist damit ein Geniestreich gelungen. Oft hat es mich beim Lesen gegruselt und ständig überrascht. Allerdings ist mir der Rahmen um diese Handlung zu actionlastig und zufällig. Die drei Protagonisten stolpern von einem Problem ins nächste und können dieses dann ohne weitere Hindernisse – einmal abgesehen von den vielen Leichenbergen – überwinden.
    Da sich die Handlung nur über wenige Tage erstreckt, ist das Tempo rasant. Vielleicht hätte man aus diesem Buch tatsächlich mehrere Bände machen sollen, damit die Leser und die Protagonisten Zeit zum Verschnaufen haben und die Dinge besser erklärt werden können.
    Das ist nämlich das größte Problem der Geschichte: Es wird kaum etwas erklärt. Zwar weiß man, WIE es dazu kam, dass die Geister erscheinen konnten, aber das große WARUM wird nicht ausreichend erklärt. Wenn mal eine der wenigen Passagen kam, in der man Hintergründe erfahren hat, habe ich diese genossen.
    Leider gibt es auch keinen echten Bösewicht: Nur zum Ende hin wird derjenige obligatorisch erwähnt, bekommt aber keine besondere Aufmerksamkeit.
    Der Showdown gerät mir dann auch zu kurz und erinnert mich sehr stark an einen Hollywood-Endzeitfilm. Das Ende ist dann aber ziemlich versöhnlich und erscheint mir nach den Ereignissen mit den Geistern durchaus realistisch.


    Abschließend kann ich sagen, dass kaum Fragen offen bleiben. Vieles erklärt sich von selbst oder wird so erzählt, dass man sich die Konsequenzen zusammenreimen kann. Man braucht als Leser also kein großes Fazit, aber ich hätte es mir gewünscht, damit die Geheimnisse und letztendlich das Fantastische rund um die Geister eindeutiger wird. Vor allem hätte ich mir gewünscht, dass sich der Autor traut, uns einen Blick hinter den Tunnel werfen zu lassen, aber vielleicht war ihm das für ein Jugendbuch zu religiös.
    Ich spreche hier eine Leseempfehlung aus, weil das Buch trotz einiger Schwächen, durch die überraschende und neuartige Handlung überzeugt.

  • Ehrlich gesagt bin ich etwas unschlüssig wie ich das Buch nun sehen soll...
    Einerseits hat es sich sehr gut gelesen und war eigentlich auch durchweg spannend, andererseits gin mir im letzten Drittel dann alles etwas zu schnell, wirkte für mich überstürzt und etwas hastig zu Ende gebracht.
    Auch waren für mich noch kleine Fragen offen, was den Anfang betraf, irgendwie bin ich da etwas ratlos. Auch war dies kein Buch welches man zuklappt und das Gefühl hat man kann die Figuren "gehen lassen", irgend etwas fehlte mir da einfach noch.
    Ansonsten fand ich die Geschichte an sich gut, die Idee war sicher nicht neu, aber dennoch ganz ordentlich umgesetzt.
    So komme ich zu dem Schluss, es wohl im Durchschnittsbereich anzusiedeln.

  • "Weißt du, wie es ist, jemanden so sehr zu lieben, dass er in jedem Bild auftaucht, das du dir von deiner Zukunft ausmalst." (Erster Satz)
    Kurz nachdem Rain's Eltern gestorben sind, sind sie erschienen: Die Geister. Der Zeitpunkt an dem der erste Geist erschienen ist, wird als Zeitpunkt Null bezeichnet. Und nur ein Jahr nach dem Zeitpunkt null sind die Geister der Personen erschienen, die in den letzten zwei Jahren gestorben sind. Und es werden täglich mehr, inzwischen sind es sogar so viele, dass die Städte Tag und Nacht vom Totenlicht erhellt sind.
    Nun wartet Rain mit ihrer Schwester darauf, dass ihre Eltern erscheinen. Dafür sind sie durch halb Europa gereist. Aber was sie dort erwartet, hätten sie sich nicht erträumen können. Denn als Rain sich von ihren Eltern verabschiedet fangen die Geister an zu lächeln. Aber nicht etwa freundlich..


    Meinung:
    Schon auf den ersten Seiten machte sich der typische Schreibstil von Kai Meyer bemerkbar. Und damit meine ich nicht etwa den lockeren Touch, den er mit sich bringt, sondern die unglaublich detaillierten Beschreibungen der Umgebung, die sich wie ein Film ins Gedächtnis brannten. So hat er uns auch gezeigt, dass man auch aus einer leeren Wüste einen tollen Schauplatz zaubern kann, wenn man nur weiß mit Worten umzugehen.
    Auch seine Charakterwahl schien mit nicht verwunderlich, denn er gab ihr gleich zu Beginn eine Bedeutung und verlieh ihr Tiefe, die sie aber nicht beibehalten konnte. Denn man hat nur immer mal wieder wenige Ausschnitte aus ihrem Leben gesehen, da die liebe Rain sich immer mehr verschlossen hat, nachdem ihre Eltern bei dem Flugzeugunglück ums Leben gekommen sind. Ihre Schwester Emma dagegen ist das komplette Gegenteil, denn diese ist sehr weltoffen, wird von allen geliebt und hat kein Blatt vor dem Mund. Sie ist auch einer der Gründe wieso Rain kämpft und nach der Wahrheit such, wieso ihre Eltern gestorben sind und was die Smile-Waves, in denen die Geister lächelten, damit zu tun haben. Dieses Gegenstück zu Rain verleiht der Geschichte auch die nötige Würze, denn die kleine Emma ist der Grund für das Abenteuer der beiden.
    Tyler, denn Rain und ihre Schwester bei den Geistern ihrer Eltern treffen, ist ein sehr gefühlvoller Mensch, aber beherrscht ebenfalls die Kunst des sich Zurückziehens. Jedoch durstet auch er nach der Wahrheit und hat auch noch einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, auch wenn das zuerst nicht so scheint. Er ist außerdem die Person, die den größten Wandel durchmacht, denn zunächst begibt er sich zu der Unglücksstelle um seine geliebte Flavie ein letztes Mal zu sehen. Auch wegen ihr begibt er sich auf das gefährliche Abenteuer. Doch nach und nach spielen andere Faktoren für ihn eine Rolle und seine Geschichte wird zu mehr als einer kleinen Liebesromanze, wie es zunächst scheint.
    So baute sich auch die Handlung Schlag auf Schlag auf und ließ einen kaum Zeit zum Ausruhen, was auch an
    den vielen Smile-Waves lag, von denen man jedes mal befürchten musste, dass sie einem Hauptdarsteller das Leben kosten würden. Während die Charaktere hin und wieder wegen ihrer fehlenden Tiefe strauchelten, sorgte die Handlung für umso mehr Spannung und Interesse, den der Bezug zu religiösen Sekten, der drohende Untergang und die wenigen, aber gut durchdachten Schauplatzwechsel sorgten dafür, dass man nicht aufhören konnte zu lesen. Jedoch gab es auch einige Details zur Handlung die einem suspekt vorkamen, darunter viel auch unter anderem das traumatische Erlebnis von Rain in Afrika. Vermutlich wollte der Autor seiner Protagonistin so noch ein wenig mehr Tiefe verleihen, was in diesem Fall leider doch unnötig war und wenig gebracht hat.
    Das Ende war für mich wiederum sehr nachvollziehbar und ebenfalls Spannend und sorgte für ein paar weitere Aufatmer, die dann in ein ruhiges Leben danach verliefen. Es zeigt auch den Wandel der Gesellschaft, sobald etwas in der Welt nicht nach Plan läuft und zu einer Katastrophe ausartet.


    Fazit
    Auch dieses Mal lockt Kai Meyer mit einer fantastischen Idee zum Lesen an, was ihm eindeutig gelingt. Glücklicherweise kann die Handlung alles Erwartungen gerecht werden, denn mit viel Spannung, erfolgreichen Kulissendarstellungen und -wechseln schaffte er es mich ein weiteres Mal in eine andere Welt zu führen. Auch des zusammenspinnen aller gelegten Stränge fählt ihm nicht allzu schwer. Doch beim Drumherum hapert es leider noch, denn die Charaktere verlieren in dem ganzen Trubel einiges an Tiefe, was der Autor auch mit einigen Versuchen nicht mehr retten kann. Dennoch war es mir eine Freude dieses Buch zu lesen und die wundervollen dargestellten, detaillierten, Abläufe in meinem Kopf mitzuerleben.


    Hier* findet ihr die ganze Rezension ;)

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: "Ich erfüllte meine Aufgabe!" – Geister zerstören die Welt


    In "Phantasmen" entführt uns Kai Meyer in eine Welt, in der man ganz sicher nicht leben will, denn an Tag null tauchen plötzlich die Geister der bisher Verstorbenen auf und es werden von Tag zu Tag mehr. Sie leuchten vor sich hin und scheinen völlig harmlos zu sein, doch dann beginnt ihr böses Lächeln und nichts ist mehr wie es war…


    Unsere Protagonisten Rain und Emma, Schwestern, die ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz verloren haben, kehren noch einmal an den Unglücksort zurück, um sich zu verabschieden. Als sie plötzlich die Geister ihrer vor drei Jahren verstorbenen Eltern sehen, kommt etwas in Gang, dass sie nicht länger beeinflussen können, denn mit jedem Geist der auftaucht wird die Gefahr für die Lebenden immer größer. Ob auch sie bald als Geisterlichter in der Landschaft herum stehen?


    Kai Meyer gelingt es sofort für Spannung zu sorgen. Glaubt man, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann für unsere Akteure, geraten sie in noch größere Gefahr und man liest beinahe atemlos.


    Die Handlung wird dem Leser aus der Perspektive von Rain näher gebracht. Die dargestellten Charaktere wissen zu überzeugen, selbst die Nebenfiguren sind gut gezeichnet.


    Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und wollte mich nicht mehr los lassen. Einige Szenen haben Hollywoodcharakter und man hat sie einem Actionfilm gleich bildlich vor Augen.


    Einziges Manko für mich war das Ende, denn ich hatte einen komplett anderen Abschluss erwartet. Zudem wurden für mich nicht alle aufgeworfenen Fragen eindeutig geklärt.


    Fazit: Ein Jugendbuch mit klitzekleinem Schönheitsfehler, das zu fesseln weiß und das ich in jedem Fall weiterempfehle, da es für atemlosen Lesespass sorgt. Lest es!


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Inhalt:


    „Eines Tages tauchten sie aus dem Nichts auf - die Geister der Toten. Millionen auf der ganzen Welt, und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich.
    An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in Europas einziger Wüste, warten zwei junge Frauen auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Rain hofft, die Begegnung wird ihrer jüngeren Schwester Emma helfen, Abschied zu nehmen. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger, ist auf seinem Motorrad nach Spanien gekommen, um ein letztes Mal seine große Liebe Flavie zu sehen.
    Dann erscheinen die Geister.
    Doch diesmal lächeln sie. Und es ist ein böses Lächeln.“
    (Quelle: http://www.carlsen.de/hardcover/phantasmen/24092#Inhalt)


    Rain und ihre jüngere Schwester Emma, wohnen bei ihren Großeltern seit ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind. An die vielen Geister, die plötzlich überall in der Stadt aufgetaucht sind, haben sich die beiden längst gewöhnt, auch wenn sie die Welt in ein unheimliches Totenlicht tauchen.


    Als der Zeitpunkt naht, an dem auch die Geister ihrer Eltern an der Absturzstelle auftauchen sollen, machen sich die beiden auf, um endgültig Abschied nehmen zu können. Doch sie sind nicht die Einzigen, die auf diese Geister warten. Tyler, ein junger Norweger will seine Freundin Flavie ein letztes Mal sehen. Auch sie war in dem Flugzeug.


    Doch als die Geister schließlich auftauchen, machen Rain, Emma und Tyler eine unheimliche und geheimnisvolle Entdeckung. Aber bevor sie sich näher damit beschäftigen können, beginnen die Geister plötzlich zu lächeln und dieses Lächeln ist mindestens genauso gefährlich, wie das Geheimnis, auf dessen Spur sich die drei begeben… .


    Meine Meinung:


    Das Buch beginnt zunächst ganz ruhig, in dem man ein wenig von Rain und Emma und ihrer Familiengeschichte erfährt. Schnell wird klar, dass Rain ein traumatisches Erlebnis hatte, von dem jedoch zunächst nichts Näheres bekannt gegeben wird, das einen aber richtig neugierig auf die Geschichte und die Protagonistin macht. Sehr interessant fand ich auch sofort Emma, die eine ganz eigene Art hat die Dinge zu sehen. Mein Interesse war also von Anfang an geweckt.


    Da das Buch aus Rains Sicht in Ich-Perspektive erzählt wird, erfährt man natürlich sehr viel über ihre Gedanken und wie sie die Welt sieht. Ständig sorgt sie sich um ihre Schwester Emma und versucht diese zu beschützen. Doch ich hatte eigentlich das Gefühl, dass Emma besser mit allem zurechtkommt, als Rain das tut. Diese macht ihren toten Eltern immer noch Vorwürfe, dass sie sich mehr um Kinder in Afrika gekümmert haben, als um ihre eigenen. Außerdem kämpft sie mit einem dramatischen Erlebnis, das ihr in Afrika wiederfahren ist und hat seitdem Panikattacken. Doch obwohl man all die Dinge über Rain erfährt, blieb sie für mich doch irgendwie unerreichbar und Emma wuchs mir eher ans Herz als sie.


    Dann kommen die Geister ins Spiel und man fragt sich, was es wohl mit ihnen auf sich hat, was dafür sorgt, dass man ganz schnell weiterlesen will, um zu erfahren, was hinter all dem steckt. Als die Protagonisten schließlich zum ersten Mal das Lächeln sehen und erleben, steigt die Spannung weiter an und die Jugendlichen geraten von einer Gefahr in die nächste, so dass man gar nicht erst dazu kommt, Luft zu holen. Niemals hätte ich gedacht, dass das Geheimnis der Geister so weite Kreise ziehen würde. Die Geschichte ist wirklich gut durchdacht und jedes Detail ist aufeinander abgestimmt.


    Doch natürlich bekommt man all die Ereignisse immer nur häppchenweise serviert, so dass man immer nur einzelne Puzzleteile zusammensetzen kann und sich in wilden Spekulationen verliert. Neben all dieser Puzzlearbeit, findet man sich in wilden Verfolgungsjagden, aber auch gruseligen und blutigen Situationen wieder, die einem die ein oder andere Gänsehaut über den Rücken jagen. Diese Geschichte ist also sicher nichts für zarte Gemüter. Doch ich hatte richtig Spaß am rätseln und genoss die Spannung, die sich durch die gesamte Geschichte zog.


    Das Ende kam mir dann etwas zu schnell, die Situation wurde meiner Meinung nach zu plötzlich aufgelöst und hinterließ bei mir einige Fragen, die mich das Buch nicht ganz so befriedigt zuschlagen ließen, wie ich es mir gewünscht hätte.


    Fazit:


    Dieses Buch lässt einem nicht lange Zeit, sich in die Welt der Phantasmen einzufinden, denn schnell geht es mit Geheimnissen, bedrohlichen Situationen und wilden und blutigen Verfolgungsjagden los. Es machte mir total Spaß, mich mit den Protagonisten gemeinsam auf die Suche nach Antworten zu machen und mir von den Geistern eine Gänsehaut über den Rücken jagen zu lassen, auch wenn ich mit Rain nicht so richtig warm wurde.
    Das Ende kam mir dann etwas zu plötzlich und ließ mich doch mit einigen Fragen zurück, die bis jetzt unbeantwortet blieben. Trotz allem empfehle ich das Buch jedem, der sich gerne auf spannende Abenteuer einlassen möchte.


    Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

  • Inhalt:
    Eines Tages tauchten sie aus dem Nichts auf - die Geister der Toten. Millionen auf der ganzen Welt, und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich.
    An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in Europas einziger Wüste, warten zwei junge Frauen auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Rain hofft, die Begegnung wird ihrer jüngeren Schwester Emma helfen, Abschied zu nehmen. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger, ist auf seinem Motorrad nach Spanien gekommen, um ein letztes Mal seine große Liebe Flavie zu sehen.
    Dann erscheinen die Geister.
    Doch diesmal lächeln sie.
    Und es ist ein böses Lächeln.


    Rezension:
    Der Einzelband "Phantasmen" von Kai Meyer wird aus der Sicht der neunzehn Jahre alten Rain erzählt, mit der ich leider so meine Probleme hatte. Ich fand, dass Rain es mir schwer gemacht hat sie zu mögen und, dass sie für eine Protagonistin sehr unnahbar war. Für ihr junges Alter hat sie schon viel erlebt - Erlebnisse, die sie hart gemacht haben. Doch Rain hat auch eine weiche Seite, die sie zeigt, wenn es um ihre jüngere Schwester Emma geht. Insgesamt war Rain ein interessanter Charakter, keine Frage, aber ich habe sehr lange gebraucht um mit ihr klar zu kommen.


    Die Idee, die hinter "Phantasmen" steckt, hat mir gut gefallen. An einem Tag vor achtzehn Monaten tauchten plötzlich Geister auf. Sie sind harmlos, stehen nur in der Gegend rum und geben Licht ab, bis zu dem Tag, an dem man Rain und Emma kennenlernt. Da beginnen die Geister zu lächeln und töten damit jeden, der ihnen zu nahe ist. Diese sogenannten Smilewaves haben viel Spannung in die Geschichte gebracht, denn man wusste nie, wann die Geister wieder zu lächeln beginnen würden.


    Auch der Verlauf der Geschichte konnte mich im Großen und Ganzen überzeugen, auch wenn mich das Buch besonders am Anfang noch nicht so fesseln konnte.
    Rain und Emma wollen eigentlich nur Abschied von ihren Eltern nehmen, die vor drei Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen. Auch Tyler macht sich nun auf den Weg zur Absturzstelle um noch einmal seine große Liebe Flavie zu sehen. Doch kaum sind die Geister aufgetaucht, überschlagen sich die Ereignisse! Die drei entdecken, dass statt der vierundneunzig Passagiere, nur zweiundachzig auftauchen - zwölf fehlen, darunter auch Flavie. Gemeinsam mit Tyler machen sich Emma und Rain auf die Suche nach Antworten und dringen damit tiefer in die Geschehnisse ein, als ihnen lieb gewesen wäre...
    Am Anfang des Buches hatte ich noch keine Ahnung, wo die Geschichte einmal hinführen wird und mit vielen Wendungen habe ich nicht gerechnet. Besonders das Ende hat mir gut gefallen, weil alles schlüssig ist und nicht zu viele Fragen offen bleiben. Die Geschichte war sehr action- und temporeich, an manchen Stellen ging es vielleicht ein bisschen zu schnell, aber insgesamt bin ich zufrieden mit dem Verlauf der Geschichte.


    Fazit:
    Leider habe ich sehr lange gebraucht um in "Phantasmen" hereinzukommen, was wahrscheinlich daran lag, dass mir Rain als Protagonistin ein wenig zu unnahbar war. Aber der Verlauf der Handlung konnte mich dann doch noch überzeugen, sodass ich noch vier Sterne für diesen Einzelband vergebe.
    8/10