Der Sandmann von Lars Kepler

  • Inhalt:


    Stockholm. Ein junger Mann wird taumelnd auf einer Eisenbahnbrücke aufgegriffen. Wie sich herausstellt, wurde er vor 13 Jahren - noch als Kind - gekidnappt. Der Serienmörder Jurek Walter hat ihn damals entführt. Der sitzt nun aber schon seit sieben Jahren in der Psychiatrie in Isolationshaft. Für Kommissar Joona Linna heißt das: Es muss einen Komplizen geben! Joona bittet eine Kollegin, sich in die Psychiatrie einweisen zu lassen, denn jemand muss das Vertrauen des Serienmörders gewinnen.


    Meine Meinung:


    Mein erstes Buch von Lars Kepler und schon bin ich infiziert. Es sind mal wieder die Schweden, die es mit hoher Sicherheit schaffen, Gänsehaut zu produzieren und den Leser atemlos lesen zu lassen. Obwohl ich die Vorgängerfälle des Joona Linna nicht kannte, fand ich mich sehr schnell in der Geschichte zurecht. Die Figuren sind so gut beschreiben und dargestellt, dass man sich ohne Probleme ein Bild schaffen kann. Die Spannung ist ab den ersten Seiten vorhanden und endet erst mit der letzten Seite, die zudem noch eine ganz eigene Überraschung enthält und den Leser somit schon an den nächsten Band findet.


    Die Geschichte wird nur ganz langsam aufgelöst und immer wieder muss man mit Wendungen und Tiefschlägen rechnen. Es geht dabei manchmal etwas zu brutal zu, jedoch sind diese Szenen nicht das Hauptaugenmerk der Geschichte. Durch die sehr kurzen Kapitel wird der Leser wie in einen Sog gezogen. Die Kapitel wechseln immer wieder die Perspektiven und so möchte man wissen, was denkt die- oder derjenige gerade. Weiß er oder sie, was der Mörder gerade plant? Und schon ist man im nächsten Kapitel. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es mich fesselte. Die Spannung und die Gefahr in die sich die Ermittlerin begibt, ist fast spürbar. Die Zusammenhänge und die Vorgehensweise der Charaktere sind sehr gut und durchaus schlüssig beschrieben. Der Schreibstil ist schnörkellos und sehr gut, das Tempo der Geschichte ist hoch und schafft dadurch auch diese Atemlosigkeit beim Leser. Man spürt den Druck, der auf den Ermittlern liegt. Die Angst zu Versagen oder Zuspät zukommen und nichts mehr ausrichten zu können.


    Ein rundum gelungener Thriller aus Schweden und ich bin gespannt wie es mit Joona Linna weitergeht.


    Edit: ISBN geändert, damit das Buch auch im Verzeichnis auftaucht. LG JaneDoe

  • Für mich ist die Bezeichnung Kriminalroman eher irreführend, ich halte das für einen Thriller.


    Mein zweiter Versuch mit diesem Autorenduo- nachdem der erste so was von voll in die Hose ging. Im ersten Band der Reihe haben sich die Autoren furchtbar verzettelt, tausende Themen angerissen und versanden lassen, das ging irgendwie gar nicht. Da aber die weiteren Bände so offensichtlich erfolgreich waren habe ich es erneut versucht und habe das nicht bereut. ein spannungsgealdenes Thema, ein teilweise brutaler Handlungsverlauf bringen mich zwar zu vorgenannter Auffassung, dass es sich nicht um einen alltäglichen Ermittlerkrimi handelt, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Spannung pur. Die kurzen Kapitel reizen zum immer weiterlesen, der brutale Cliffhanger aber nervt.

  • Ich habe das Buch verschlungen. Meiner Meinung nach das Beste aus der Reihe. Es war so spannend, dass ich überhaupt nicht aufhören konnte zu lesen. Es stimmt schon, dass das Buch teilweise auch sehr brutal ist. Ich fand es aber nicht störend. Gehört halt bei einem Thriller dazu. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen. 10 Punkte von mir.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Mich konnte das Buch nicht so hundertprozentig überzeugen; v.a im ersten Drittel war ich nahe daran aufzugeben, als nochmal in epischer Breite die Vorgeschichte erzählt wird, die ja eigentlich am Ende von "Flammenkinder" auf wenigen Seiten schon zusammengefasst wurde.


    Seltsam fand ich auch, dass die internen Ermittlungen, die im Vorgängerband wie ein stetes Damoklesschwert über Joona hingen, plötzlich ad acta gelegt zu sein scheinen.


    Erst als nach über 200 Seiten endlich die Agentin (deren Identität auch keine wirkliche Überraschung darstellt) eingeschleust wird, nimmt die Handlung an Fahrt auf und ab da wird es wirklich spannend, wenn auch streckenweise ganz schön blutrünstig. Bildlich vorstellen sollte man sich da so manche Szene lieber nicht... :yikes


    Die Auflösung hat mir gut gefallen, darauf wäre ich so nicht gekommen. Allerdings fand ich es manches Mal doch ein wenig unrealistisch, wie Joona Linna allen immer einen Schritt voraus zu sein scheint und bei Schnee und Eis mit 160 Sachen durch den schwedischen Winter rauscht!


    Der Cliffhanger am Schluss war mMn auch nicht nötig und ich muss gestehen, dass ich jetzt auch erstmal genug habe von Lars Kepler - einen weiteren Band werde ich sicher so schnell nicht lesen (wenn es denn einen geben sollte...).


    Von mir bekommt der "Sandmann" 6 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • Der vierte Fall für Kommissar Joona Linna


    „Flammenkinder“, Teil 3 der Serie, endete mit einem Cliffhanger, der mich schon sehr neugierig auf die Fortsetzung machte und bereits andeutete, worum es in diesem Band gehen wird, der zeitlich direkt an den Vorgänger anknüpft. Da zwischen dem Erscheinen der beiden letzten Bände über ein Jahr vergangen ist, kommt es mir nicht ungelegen, dass zu Beginn von „Der Sandmann“ einige Passagen aus dem Vorgänger wiederholt werden.

    Der Schreibstil des Autorenduos ist gewohnt kühl, kurze Kapitel und viele Szenen- und Perspektivwechsel laden zum ständigen Weiterlesen ein. Durch die detailfreudigen Beschreibungen wird ein bisschen an Tempo heraus genommen, dafür entstehen im Kopf mühelos Bilder, die die Geschichte lebendig werden lassen.


    Was da im Sicherheitstrakt der Psychiatrischen Anstalt geschieht, ist spannend geschildert, allerdings muss man sich davon verabschieden, dass das Autorenpaar hier an die Glaubwürdigkeit seiner früheren Geschichten anknüpfen kann. Es ist nicht ganz nachvollziehbar, dass von dem in Isolationshaft sitzenden, inzwischen ca. 70-jährigen Jurek Walter noch immer eine solch immense Gefahr ausgehen soll. Das ist nicht die einzige Ungereimtheit, die sich im Buch findet. Der Spannung kann das jedoch nichts anhaben, von Anfang bis Ende ist sie da und zwar auf hohem Niveau. Am besten jeden Gedanken, ob das auch alles so logisch ist, ausblenden und weiterlesen.
    Zwischen Joona Linna und dem schrecklichsten aller schrecklichen Serienmörder besteht eine ganz besondere Beziehung, die dafür verantwortlich ist, dass der Kommissar alles daransetzt, um diesen Fall zu lösen und die dazu führt, dass er und seine Kollegin Saga Bauer bereit sind, hierfür ungewöhnliche Wege zu gehen.
    Das liest sich unterhaltsam, sorgt für einige Überraschungen und endet in einem Hollywood reifen Schluss, bei dem wieder ein dicker Cliffhanger nicht fehlen darf. Die Geschichte wird in „Ich jage dich“, das im März 2015 auf Deutsch erschienen ist, fortgesetzt.

  • Das ist mein erster Roman dieses Autorenduos und ich war echt begeistert!!
    Ich fand das Buch megaspannend! Irre Geschichte, die aber am Schluss für mich schlüssig aufgeklärt wurde.
    Ich hatte das Buch erst auf meinem Reader über die onleihe geliehen und mittendrin hat auf einmal die Datei einen Fehler gehabt, jedenfalls konnte ich nicht weiterlesen!! :yikesam nächsten Morgen bin ich schnell in den nächsten Buchladen rein und hatte Glück und konnte das Buch kaufen!!


    Von mir gibt es 10 Punkte!