• Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
• Verlag: cbj
• Sprache: Deutsch
• ISBN-13: 978-3570157046
• Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 10 Jahren
• Originaltitel: Gods and Warriors 1
Kurzbeschreibung
Der 12-jährige Ziegenhirt Hylas weiß nicht, wie ihm geschieht, als ihn in den Bergen plötzlich mysteriöse Krieger angreifen – albtraumhafte Gestalten in Rüstungen aus schwarzem Leder, umgeben von einem Dickicht aus Speeren, die Gesichter mit Asche beschmiert. Diese schwarzen Krieger wollen Hylas töten. Er weiß nicht, warum, aber er muss entkommen. Und so beginnt seine Reise über Land und Meer. Seine einzigen Verbündeten sind Pirra, die rebellische Tochter einer Hohepriesterin, und ein Delfin namens Filos. Aber die schwarzen Krieger sind erbarmungslos. Doch warum nur jagen sie Hylas ... und wie soll er überleben?
Über die Autorin
Michelle Paver wurde 1960 im heutigen Malawi geboren und kam im Alter von drei Jahren nach England. Nach dem Studium der Biochemie in Oxford wurde sie zunächst Mitinhaberin einer Anwaltskanzlei, widmete sich dann aber rasch ausschließlich dem Schreiben. Recherchereise für ihre Geschichten führten sie in die Arktis, den Mittelmeerraum und nach Ägypten, dort schwamm sie mit Delfinen und Killerwalen, traf auf Bären, Wildschweine und Wölfe. Michelle Paver ist die Autorin der weltweiten Bestsellerreihe »Die Chronik der dunklen Wälder«.
Meine Eindrücke
Mit einer „atemberaubende Abenteuersaga“ kann man mich immer in Versuchung führen, auch wenn es sich um ein Jugendbuch handelt und ich nicht mehr so ganz in diese Zielgruppe passe.
Nach dem Lesen der Kurzbeschreibung dachte ich es würde sich um Fantasy handeln, doch Hylas und Pirra bestehen ihre Abenteuer im Griechenland der Bronzezeit. Das machte die Sache für mich noch interessanter. Wie die Autorin im Nachwort erklärt, liegt diese Epoche dreieinhalbtausend Jahre zurück und unterscheidet sich erheblich von der griechischen Antike. Es ist ein Zeitalter, in dem Götter, Heiligtümer, Orakel und mystische Zeichen das Leben der Menschen prägen und so fühlt sich manches doch ein bisschen „fantastisch“ an.
Hylas flieht vor den geheimnisvollen schwarzen Kriegern, die ihm nach dem Leben trachten, bereits seinen Hund getötet und auch seine Schwester in die Flucht getrieben haben. Sie scheinen „Fremdlinge“ wie ihn zu verfolgen – nur er hat keine Ahnung weshalb.
Im Gegensatz zu Hylas, für den das Leben die meiste Zeit Kampf ums Überleben bedeutet hat, ist Pirra als Tochter einer Hohepriesterin behütet und bestens versorgt aufgewachsen. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, hat sie einen sehr eigenen Kopf. Als ihre Mutter sie aus politischen Gründen verheiratet will macht sie sich kurzerhand aus dem Staub.
Ihre Flucht führt die Beiden auf der „Insel der heiligen Toten“ zusammen und sehr zu ihrem Leidwesen stellen sie fest, dass sie einander zum Überleben brauchen. Diese so verschiedenen und doch gleichermaßen mutigen Kinder ergänzen sich eigentlich perfekt. Pirra verfügt als Tochter einer Hohepriesterin über eine Menge an theoretischem Wissen, während Hylas als Ziegenhirte und „Fremdling“ nahezu alles weiß, was zum täglichen Überlebenskampf gehört. Doch lange begegnen sie einander kratzbürstig, beäugen sich misstrauisch und schließen nur kurze Zweckbündnisse. Bis sich Vertrauen und so etwas wie Freundschaft zwischen ihnen einstellt, haben sie allerhand Gefahren und Abenteuer zu überstehen, gemeinsam mit Delfin Filos, dem Dritten im Bunde.
Pirra ist ein cooles Persönchen, mutig und großzügig, sie muss man einfach mögen. Bei Hylas kann man schon mal schwankend werden. Er kämpft in erster Linie für sich selbst, wie Pirra bald erkennt. Kein Wunder eigentlich, wenn man bedenkt wie er bisher gelebt hat, aber ganz langsam lernt er zu vertrauen, auch wenn es dauert - und ihm schwer fällt.
Obwohl es sich mit „Insel der heiligen Toten“ um den Auftakt einer Abenteuer-Saga handelt, findet die Geschichte ein schönes und zufriedenstellendes Ende. Abschluss und Ausblick zugleich – ohne einen dieser üblen Cliffhanger, die den Leser zwar gespannt aber zugleich etwas frustriert zurücklassen. Es bleiben auch so genug Fragen offen, auf deren Beantwortung man in den nächsten Teilen hoffen darf.
Das Cover passt ganz wunderbar zur Geschichte, der Titel „Gods an Warriors“ für meinen Geschmack weniger. Götter und Krieger klänge in meinen Ohren runder.
Fazit
Für erwachsene Leser sind manche Zusammenhänge vielleicht etwas schlicht gehalten, doch das Buch wurde für junge Leser ab 10 J. geschrieben und da passt es prima, denke ich. Ich fand den Erzählstil auch für ältere Leser ansprechend, wenn sie gerne fantasievolle und spannende Abenteuergeschichten lesen.
Auf der Verlagsseite gibt es ein interessantes Special zu diesem Buch: Klick