Tom Llewellyn: Das Haus, in dem es schräge Böden, sprechende Tiere und Wachstumspulver gibt
Thienemann 2014. 192 Seiten
ISBN-13: 978-3522183390. 9,99€
Vom Verlag empfohlenes Alter: 10-12 Jahre
Originaltitel: The Tilting House
Übersetzerin: Petra Sparrer
Verlagstext
Welche Geheimnisse birgt der Trau-dich-ganz-nach-oben-Raum? Seit Jakob und Charlie in das Haus mit den schrägen Böden und der Nachbarstochter Lola eingezogen sind, ist ihr Leben voller merkwürdiger Ereignisse. Die Sache mit dem Wachstumspulver geht gerade noch mal gut aus. Dann wird das Haus unsichtbar, Geier tauchen auf und Jacob stößt auf einen wertvollen Schatz – in dem „schrägen“ Haus ist immer etwas los! Schaurig-gruselig, fantastisch und voller Humor - Roald Dahl lässt grüßen. Achtung: Wachstumspulver ist lebensgefährlich!
Der Autor
Tom Llewellyn war als Fachjournalist und Texter tätig und ist Mitbegründer des Guerilla-Kunst-Projekts "Beautiful Angle". Ebenso hat er "Rotator" miterfunden, ein vierteljährliches Magazin über Kunst, Musik und Design. Tom lebt mit seiner Frau und vier wilden Kindern in einem viktorianischen Haus (mit Neigetechnik-Etagen) in Tacoma, Washington.
Inhalt
Das gerade gekaufte Haus der Hensleys in der nördlichen Stechpalmenstraße Nr. 1418 ist alt und unschlagbar billig, wenn auch die Gegend mehr als sonderbar wirkt. Ein paar Eimer Farbe für die hölzerne Fassade sollten das Problem lösen können. Die Eltern Hensley, Jacob, sein Bruder Charlie und Opa mit dem handgefertigten Holzbein, können sich sowieso kein teureres Haus leisten. Im Innern des Holzhauses sind Wände und Böden vollständig mit Schrift, Formeln und Diagrammen bedeckt. Alle Fußböden haben leichtes Gefälle zur Zimmermitte. Ein schräger Fußboden kann praktisch sein, denn jedes herunterfallende Kleinteil würde stets in die Mitte des Zimmers rollen. Ein normaler Tisch, der nicht speziell mit zwei kurzen und zwei langen Beinen dem schrägen Fußboden angepasst wurde, steht in diesem Haus schief. Bestimmer in Henleys neuem Haus ist Mister Daga, der geschäftstüchtige Patriarch einer Rattensippe. Der Vorbesitzer der Villa Tilton soll sich mit Daga sogar in der Rattensprache unterhalten haben.
Während Jacobs Vater noch Haus und Veranda von außen streicht, will Jacob mit der Unterstützung von Charlie und der Nachbartochter Lola den Zusammenhang zwischen den beschrifteten Wänden und schrägen Fußböden im Haus, den Machenschaften der Beerdigungsunternehmer Gebrüder Peat und dem ehemaligen Hausbesitzer Tilton herausfinden. Dabei entdecken die Kinder ein unheimlich wirksames Wachstumspulver und einen Fehler in der Hauselektrik, mit dem man das gesamte Haus verschwinden lassen kann.
Fazit
Das Haus mit den schrägen Fußböden macht seinem Namen alle Ehre - es ist einfach schräg. 9- bis 12-jährigen Fans von Spukhäusern bieten die eher locker miteinander verbunden Kapitel allerlei skurile Szenen. Als Impulsgeschichten zum Zeichnen oder Schreiben eigener Spukhaus-Entwürfe kann ich mir Jacobs Abenteuer gut vorstellen. Eine durchgehende Spannungskurve und ein genauerer Blick des Autors in die Persönlichkeit der 10-jährigen Hauptfigur Jacob hätten dem Buch mehr Tiefe gegeben.
7 von 10 Punkten