Svenja Leiber - Das letzte Land

  • Titel: Das letzte Land
    Autorin: Svenja Leiber
    Verlag: Suhrkamp
    Erschienen: März 2014
    Seitenzahl: 307
    ISBN-10: 3518424149
    ISBN-13: 978-3518424148
    Preis: 19.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Anfang des 20. Jahrhunderts im deutschen Norden. Ruven Preuk, jüngster Sohn des Stellmachers, verfügt schon als Kind über eine außerordentliche musikalische Begabung: Er sieht Töne, und auf seiner Geige spielt er sonderbare Melodien. Das bringt ihm auf dem Dorf, wo das Leben hart und einfach ist, nicht nur Bewunderung ein. Schließlich erkennt auch der alte Preuk, dass mit seinem Sohn nichts anzufangen ist. Verzweifelt versucht er ihm die Töne aus dem Leib zu prügeln. Dann lässt er ihn ziehen. In der Stadt lernt Ruven beim Juden Goldbaum, in dessen Enkelin Rahel er sich ebenso verliebt wie in den Glauben an eine strahlende Karriere. Kunst bedeutet Freiheit und Anerkennung, aber die Nazis legen schon die Gewehre an. Als sein Durchbruch unmittelbar bevorsteht, reißt der Zweite Weltkrieg Deutschland in den Abgrund. Und Ruven muss erneut seinen Weg finden, am Ende aller Melodien.


    Die Autorin:
    Svenja Leiber, 1975 in Hamburg geboren, lebt in Berlin. 2007 erhielt sie den Kranichsteiner Literaturförderpreis 2007.


    Meine Meinung:
    Ein bemerkenswertes Buch. Geschrieben in einer ganz gewiss nicht alltäglichen Sprache. Svenja Leiber ist eine Autorin die mit Sprache umgehen kann. So findet man in dem Buch so wunderbare Sätze wie diese hier:
    „Die Jacobs machte das gerne. Keine konnte so fromm umgraben wie sie.“
    Bei aller sprachlichen Gewandheit erzählt Svenja Leiber eine sehr intensive Geschichte. Es ist eine Geschichte über einen Musiker und seine immer neuen Anfänge. Eine Geschichte über einen Menschen mit einer ganz besonderen Begabung. Immer aber auch das eigene Scheitern vor Augen.
    Die Autorin erzählt mit großer Intensität und einer Handlungstiefe die dieses Buch zu einem echten Leseerlebnis werden lässt. Leider überfrachtet die Autorin die Handlung zum Ende hin ein wenig. Hier trifft der Spruch „Weniger wäre mehr gewesen“ wie die Faust aufs Auge. Aber das trübt das Lesevergnügen nur marginal.
    Ruven Preuk ist ein junger Mann, in dessen Händen man eher das Handwerkszeug eines Stellmachers vermutet – eine Geige vermutet man nicht darin. So rauh wie das Land, so sind auch die Menschen die dort leben. Über einen Zeitraum von 75 Jahren begleitet der Leser Ruven Preuk – und die Autorin schafft es, auf dieser langen Reise keine Langeweile aufkommen zu lassen.
    Fazit: Ein lesenswertes Buch mit kleineren Mängeln. 7 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.