Eis bricht - Raimon Weber

  • Ullstein Taschenbuch 2013, 206 S.


    Über den Inhalt:
    Henning Saalbach führt ein erfülltes Leben, er ist verheiratet und hat einen Sohn. Dann wird alles anders. Innerhalb von Sekunden zerstört ein Fremder sein Glück: Der Mann dringt in das Haus der Familie ein und tötet den sechsjährigen Marc. Seit diesem Tag ist nichts mehr, wie es war, und nur der Gedanke an Rache hält Henning am Leben. Es bleiben ihm zwölf Jahre, um sich vorzubereiten. Auf den Tag, an dem der Täter entlassen wird. Doch dann beginnt Henning zu zweifeln: Wer ist Feind, wer Freund? Wer der Täter, wer das Opfer? Und schon ist er mittendrin in einem perfiden Spiel. Einem Spiel ohne Regeln. Und es hat gerade erst begonnen.


    Über den Autor:
    Raimon Weber, geboren 1961 in Unna, lebt in Kamen und ist Schriftsteller, Hörspielautor und Medientrainer. Bei seinen Lesungen trägt der Autor die merkwürdigsten Methoden vor, wie man ums Leben kommen kann und plaudert aus seinem Berufsleben als Autor. Schließlich treibt ihn die Recherche auf hohe Schornsteine und in die geschlossene Forensik oder er lässt sich von Spezialisten vor Ort über die Entsorgung amputierter Gliedmaßen aufklären.


    Meine Meinung:
    Zwölf Jahre lang lebt Henning Saalbach nur für ein Ziel: Rache zu nehmen an dem Mann, der für den Tod seines Sohnes verantwortlich ist und im Gefängnis sitzt. Nichts anderes macht sein Leben mehr aus: seinen Job als Drehbuchautor kann er nicht mehr ausüben, seine Frau hat ihn verlassen, Freunde haben sich abgewendet. Henning fiebert dem Tag entgegen, an dem Erwin George entlassen wird. Gerade als ihm eine Möglichkeit geboten wird, sich an dem vermeintlichen Mörder zu rächen, treten völlig unerwartet zwei Menschen in Hennings Leben, die den Eispanzer schmelzen lassen, den er um sich herum errichtet hat und seine Sichtweise auf die Dinge ändern.


    Ein passender Titel also für dieses nur 200 Seiten starke Buch, in dem der Autor es schafft, konzentriert auf das Wesentliche eine dicht gewebte, spannende Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte von Selbstjustiz und Rache, von Grausamkeit und Verzweiflung, die einen mit dem Protagonisten mitfühlen lässt, ob man will oder nicht. Kurze Sätze, knappe Beschreibungen und scharf skizzierte Charaktere lassen jegliche Nebensächkeiten vermissen. Durch die Rückblenden wird Hennings Zustand hinreichend erklärt und verständlich gemacht. Die erstaunlichen Wendungen in der Geschichte können seiner Glaubwürdigkeit nichts anhaben. Den Abschluss bildet ein heftiger Showdown, mit dem die Geschichte dann etwas abrupt endet.


    Mein Fazit: Spannend, ungewöhnlich, kurz, knapp, düster, gut.

  • Der Rezi von JaneDoe kann ich nichts mehr hinzufügen.


    Ich habe das Buch heute Mittag begonnen und am späten Nachmittag war ich durch. Es liest sich spannend, flüssig, die Personen sind gut charakterisiert, sie handeln nachvollziehbar und wohin am Ende die Story geht, konnte kein Leser ahnen


    Von mir 8 Eulenpunkte