Welt in Flammen - J.G.Ballard

  • Heyne, 175 Seiten


    The burning World
    Übersetzt von Wulf H. Berger


    Kurzbeschreibung:
    Woche um Woche ohne Regen verstrich, und überall auf der Welt bahnte sich die Katastrophe an. Die Flüsse wurden zu Rinnsalen, in deren Bett schließlich nur Schlamm zurückblieb, während die Erde austrocknete, rissig wurde und zu Staub zerfiel. Diese Staubschicht reichte zunächst bis zu den Knöcheln, dann bis zu den Waden und später sogar bis an die Knie ... Der größte Teil der Erdbevölkerung flüchtete ans Meer und verstopfte die Autobahnen mit Millionen von Fahrzeugen. Die Menschen wollten nur noch eines: Wasser.


    Über den Autor:
    Ballard wurde 1930 in Shangai geboren und begann seine schriftstellerische Tätigkeit in den 60er Jahren. Als vielseitig talentierter Autor hat er in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Romane und Geschichten in verschiedenen Genres verfasst, darunter wegweisende Science-Fiction-Romane, die heute bereits als Klassiker gelten.


    Mein Eindruck:
    Der 2009 verstorbene britische Schriftsteller J.G.Ballard war einer der wichtigsten SF-Autoren und auch über das Genre hinaus ein bedeutender Autor. Seine Werke wurden u.a. von Steven Spielberg und David Cronenberg verfilmt.
    Welt in Flammen ist ein früher Roman von 1964, der (ähnlich wie Der Sturm aus dem Nichts, Karneval der Alligatoren und Kristallwelt) die Welt, gebeutelt von Naturkatastrophen zeigte. Welt in Flammen ist bei Suhrkamp auch unter den eigentlich besseren Titel Die Dürre erschienen. Es regnet nur noch selten, die Flüsse verdorren, die Tiere verendet im Ölschlamm, die Menschen leiden unter Trinkwassermangel. Sand und Staub überall. Die soziale Gesellschaft zerbröckelt. Das ist ein Hauptthema von Ballard. Er zeigt, wie zerbrechlich die Zivilisation ist und wie schnell eine Gemeinschaft wieder in barbarische Zustände zurückfallen kann. Und nur die Stärksten und die schlausten überleben. Der Protagonist Doktor Charles Ransom gehört zu den typischen Ballard-Figuren. Zurückhaltend, kühl überlegend und genau beobachtend, dabei ohne Illusionen. Er behält eine wissenschaftliche Betrachtungsweise, selbst wenn die Städte brennen.
    Zusammen mit einem verwaisten Jungen zieht Ransom durchs Land auf der Suche nach Überlebenschancen.


    Ich habe Ballards frühe Romane schon vor vielen Jahren gelesen und mir jetzt noch einmal eine Ausgabe dieses Romans von 1968 vorgenommen, die aber bei Amazon nicht zur Verfügung steht. Daher habe ich eine neuere Ausgabe verlinkt.


    Was mich auf Anhieb sofort wieder überzeugte, war die symbolhafte Sprache, bei der alles überflüssige ausgespart wird. Trotzdem wird eine starke Atmosphäre von Untergang und Fatalismus erzeugt.
    Es lohnt sich, diese Atmosphäre ganz auf sich wirken zu lassen. Dann funktioniert das Buch am Besten.