Im Bann des Mondes (The darkest London 2) - Kristen Callihan

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Nach dem Tod ihres herrschsüchtigen Ehemanns ist die junge Witwe Daisy Ellis Craigmore entschlossen, endlich das Leben in vollen Zügen zu genießen. Doch dann wird Daisy von einem Werwolf angegriffen und kommt nur knapp mit dem Leben davon. Zum Glück kann sie auf die Hilfe des attraktiven Marquis of Northrup zählen, der jedoch selbst ein dunkles Geheimnis hütet.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Kristen Callihans Begeisterung für Superhelden, Actionfilme und historische Romane führte zur Entstehung ihrer ersten Romantic-Fantasy-Serie, die auf Anhieb zu einem großen Erfolg wurde. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in der Nähe von Washington D.C.


    meine Meinung
    Daisy trauert offiziell um ihren verstorbenen Ehemann. Doch innerlich jubiliert sie über seinen Tod. Endlich ist sie frei. Und ihre Freiheit will sie feiern. Auf der Party trifft sie allerdings auf einen ungewöhnlichen Gast: einen tobenden Werwolf, der 2 Menschen tötet. Sie überlebt wie durch ein Wunder und durch die Hilfe von Ian Ranulf. Doch auch er birgt ein Geheimnis...


    "Im Bann des Mondes" ist der zweite Teil der The-Darkest-London-Reihe und hat mir sehr gut gefallen. Wie bereits bei Band 1 wurde ich sofort in seinen Bann gezogen.


    Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive berichtet. Allerdings begleitet man großteilig Daisy und Ian, so dass man über die Vorgänge des Werwolfes genauso wenig informiert ist wie die beiden Hauptfiguren. Die Spannung stellt sich von Anfang an ein und wird nur kurz schwächer, als sich Ian und Daisy näher kommen. Doch sobald es wieder auf die Jagd nach dem Werwolf geht, ist die Spannung auf dem Höhepunkt. Dieser Mix aus Krimi und Romanze hat mir sehr gut gefallen.


    Die Figuren sind teilweise schon aus dem ersten Teil bekannt und dies machte mir den Einstieg leichter. Zudem habe ich die Hauptfiguren direkt ins Herz geschlossen, mit ihnen geliebt, gelitten und gebangt. Kristen Callihan versteht es außerordentlich gut, mit ihren Worten und Beschreibungen Gefühle und Regungen zu transportieren.


    Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Figuren nehmen, obwohl sie zu einer eher prüden Zeit leben, kein Blatt vor den Mund. Ihre Beschreibungen sind detailreich, tiefgehend und so herzlich, dass ich einfach nur noch lesen konnte.


    Fazit: eine tolle Fortsetzung, die mich gespannt auf Band 3 warten lässt. Eine klare Leseempfehlung.

  • In diesem zweiten Teil der Darkest-London-Trilogie von Kristen Callihan steht die zweite der drei Schwestern Ellis im Vordergrund, Daisy. Seit einem Jahr ist sie in der Öffentlichkeit die trauernde Witwe, aber innerlich ist sie froh, ihren brutalen Ehemann losgeworden zu sein. Nun ist die Zeit der Trauer vorbei und Daisy will sich auf einem Ball endlich einmal wieder amüsieren. Aber dann taucht dort ein Ungeheuer auf, tötet zwei Menschen auf brutale Art und verletzt auch Daisy schwer. Ian Ranulf, Lord Northrup, rettet Daisy und erzählt ihr, dass sie von einem Werwolf angegriffen wurde. Durch ihre Schwester Miranda und deren Ehemann Archer weiß sie zwar, dass es das Übernatürliche gibt, aber ein Werwolf? Doch Ian ist sich sicher, denn er selbst ist ein Lykaner, mit dem Wolfsgen geboren und Angehöriger eines mächtigen schottischen Clans. Er macht Jagd auf den Werwolf, der bereits mehrere Menschen ermordet hat und anscheinend hinter Daisy her ist.
    Dabei kommen die beiden sich zwangsläufig näher und es prallen zwei Sturköpfe aufeinander. Daisy ist für die damalige viktorianische Zeit eine selbstbewusste Frau und Ian sehr dominant, denn eigentlich sollte er der Alpha seines Clans sein, lehnte diese Position aber zugunsten seines Bruders ab. Der verbale Schlagabtausch der beiden hat mich oft schmunzeln lassen.
    Aber kann es eine Zukunft für Ian und Daisy geben? Er ein unsterblicher Lykaner, sie eine normale Frau, die altern und irgendwann sterben wird? Dann erfährt Daisy allerdings etwas, dass vieles ändert.


    Nach "Kuss des Feuers", in dem Miranda die Hauptfigur ist, die durch ihre Gedanken Feuer entzünden kann, geht es hier nun um ihre ältere Schwester Daisy. Die Geschichte wird zwar in der Erzählperspektive beschrieben, aber manchmal aus der Sicht von Ian und manchmal aus der von Daisy.
    Beide kannte ich schon aus dem ersten Teil, wo sie kleinere Auftritte haben.
    Ian und Daisy waren mir von Anfang an sympathisch, besonders Daisy, die als Witwe in den Konventionen der damaligen Zeit gefangen ist und oft das Gefühl hat, keine Luft zu bekommen. Dabei will sie doch nur leben und sich amüsieren. Ian erkennt ihr wahres Wesen und möchte sie aus ihrem Käfig befreien. Dabei muss er auch einen Teil von sich preisgeben, den er lange in sich vergraben hatte.
    Neben der Geschichte zwischen Daisy und Ian beschreibt die Autorin die Suche nach dem Werwolf sehr spannend und interessant. Sie bringt auch weitere übernatürliche Wesen ins Spiel, die fast schon ein wenig an Steampunk erinnern. Der Schreibstil ist flüssig, lebendig und bildhaft. Die Sprache ist nicht zu altmodisch, aber der damaligen Zeit schon angemessen. Bei den Szenen im nächtlichen London kann man den wabernden Nebel beinahe fühlen und den Gestank der Straßen riechen.
    Durch einige Wendungen bei der Jagd nach dem Werwolf blieb die Spannung durchweg bis zum Ende erhalten. Hier wurden dann die Fäden der Handlung zu einem schlüssigen Ende zusammengeführt.


    Zum Schluss gibt es noch einen kleinen Ausblick auf Teil 3 "Winterflammen", in dem es um die dritte der Ellis-Schwestern geht: Poppy.


    Fazit: Ein historischer Fantasyroman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten hat, mit Spannung, Herz und Humor.


    The Darkest London:
    1. Kuss des Feuers
    2. Im Bann des Mondes
    3. Winterflammen