Arden - Frédéric Verger

  • Kurzbeschreibung:
    In den Vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts leitet Alexandre de Rocoule das Luxushotel Arden. Er und Salomon Lenyel, ein jüdischer Schneider, sind enge Freunde. Die beiden Männer haben eine gemeinsame Leidenschaft - die Operette. Seit 1917 komponieren sie gemeinsame Stücke, die alle unvollendet geblieben sind, weil sie sich nie über den Schluss einigen konnten. Obwohl die Nazibedrohung immer näher rückt, beschließen sie ihr letztes Werk zu Ende zu bringen.


    Meine Meinung:
    Arden wurde von der Presse in den Himmel gelobt und erhielt unter anderem den Prix Goncourt für den ersten Roman. Es ist keine leichte Lektüre für zwischendurch. Der Autor hat ein extrem reiches Vokabular, was er in so gut wie jedem Satz zeigt. Und wenn man soviele Wörter in jeden Satz quetscht, entstehen sehr lange Sätze, die der Leser mehrmals lesen muss um sie zu verstehen. (Aber dann dauert das Buch auch länger und der Leser hat etwas von seinem Geld.) Die langen Sätze beschreiben äusserst wortreich geheimnisvolle Wälder von Marsovie, einem Hotel, einer Stadt und ihren Bewohnern. Am Anfang hat es mich verzaubert, doch nach einer Weile wäre ein bisschen mehr Handlung sehr willkommen gewesen. Abwechslung entsteht durch Perspektivwechsel, der für mich als Leser oft so unerwartet kam, dass ich zurückblättern musste, um zu erfahren, wann die Sicht geändert hat. Kapitel hätten geholfen, aber der Autor scheint Kapitel nicht zu mögen. Das ganze Buch besteht aus nur einem einzigen Kapitel.
    Trotz aller Kritik fannt ich das Buch nie richtig schlecht. Es ist schön geschrieben, leicht märchenhaft. Auch die Geschichte hat ihren Reiz, doch durch die Umsetzung hat der Autor meiner Meinung nach vieles verdorben.
    Ich bin gespannt auf weitere Meinungen.