Was aus uns wird - David Gilbert

  • Verlag: Eichborn, 2014
    Gebundene Ausgabe: 640 Seiten


    Originaltitel: & Sons
    Übersetzt von Stefanie Schäfer


    Kurzbeschreibung:
    Es gibt sie immer mal wieder, diese Romane, die für viele Leser zu Lebensbüchern werden, »Der Fänger im Roggen« zum Beispiel. In Gilberts neuen Roman gibt es neben Salingers Roman ein weiteres solches Buch: »Ampersand«. Sein Autor, A.N. Dyer, hat den Ruhm aber längst überlebt, er ist altgeworden, er weiß, dass er seine Kreativität verloren hat. Er lädt noch einmal alle seine Söhne zu sich ein, um ihnen ein Geheimnis anzuvertrauen - eine Enthüllung, die nicht alle überleben werden.


    Über den Autor:
    David Gilbert wurde 1967 in Paris geboren, aber bald schon zog die Familie zurück in die Vereinigten Staaten. Als Autor ist er bisher mit Kurzgeschichten hervorgetreten, u. a. für The New Yorker, G.Q. und Harper´s Bazaar. Daneben schreibt er Drehbücher. David Gilbert lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in New York City.


    Über die Übersetzerin:
    Stefanie Schäfer, geboren 1963 in Wetzlar, ist Übersetzerin für Niederländisch, Afrikaans, Französisch und Englisch. Sie übersetzt Belletristik, Sach- und Kinderbücher und unterrichtet Literarisches Übersetzen an der Universität zu Köln.


    Mein Eindruck:
    &Sons, wie der Roman im Original heißt, ist ein sehr amerikanischer Roman, doch die Vergleiche mit Jonathan Franzen oder Tom Wolfe, die auf der Rückseite hergestellt werden, sind eigentlich unzutreffend.


    Was mich außerdem etwas störte, sind werbeträchtige Sprüche im Klappentext: “ein Roman von großer erzählerischer Wucht” . Dabei empfinde ich den Stil eher als zurückhaltend und ein wenig flach.


    Im ersten Teil erzählt der jüngste Sohn eines Schriftstellers namens A.N.Dyer, der ähnlich wie J.D.Salinger ist und so ist es auch sprachlich eine Hommage an diesen Autor: Der Sohn von Holden Caulfield wird wiederum zum Fänger im Roggen.
    Diesen ersten Romanteil fand ich überzeugend, aber danach stockte der Lesefluss.


    In den nächsten Teilen wird dann von den anderen zwei Söhnen Dyers erzählt, schließlich auch von Dyer selbst. Hierbei interessierten mich die Details eines Schriftstellerlebens.
    Er lebt in seinem Werk und hat wenig Nähe zu seinen Kindern. Die Beziehungen zu den erwachsenen Söhnen sind problematisch.
    Doch so richtig konnte ich keine Zugang zu den Figuren finden!


    Mit der Erzählhaltung hatte ich teilweise auch meine Probleme, zudem sich die Handlung hinzieht. Spannung hält sich in Grenzen.
    Es gibt ein paar literarische Spielereien, was ich normalerweise mag. Hier konnte ich wenig damit anfangen, da die literarische Qualität fehlte.
    Immerhin gibt es zum Schluß noch eine Überraschung!


    Da ich mich aber eher durch das Buch durchquälen musste, gibt es von mir keine Leseempfehlung!

  • Titel: Was aus uns wird
    OT: Sons
    Autor: David Gilbert
    Übersetzt aus dem Amerikanischen von: Stefanie Schäfer
    Verlag: Eichborn
    Erschienen: März 2014
    Seitenzahl: 640
    ISBN-10: 3847905651
    ISBN-13: 978-3847905653
    Preis: 22.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Es gibt sie immer mal wieder, diese Romane, die jede Generation aufs Neue elektrisieren, die für viele Leser zu Lebensbüchern werden. "Der Fänger im Roggen" zum Beispiel. In Gilberts neuen Roman gibt es neben Salingers Meisterwerk ein weiteres solches Buch, das Weltruhm erlangt hat: "Ampersand". Sein Autor, A.N. Dyer, hat diesen Ruhm aber längst überlebt, er ist alt geworden, leidet unter allerlei Gebrechen, er weiß, dass er seine Kreativität verloren hat. Als sein bester Freund stirbt, lädt er seine drei Söhne zu sich ein, um ihnen ein Geheimnis anzuvertrauen - eine Enthüllung, die nicht alle überleben werden.


    Der Autor:
    David Gilbert wurde im Juli 1967 in Paris geboren, er lebt mit seiner Familie in New York. Er schrieb Short Stories und 2005 erschien sein hochgelobter Roman „Die Normalen“.


    Meine Meinung:
    So ganz kann ich mich der Euphorie, der auf dem Buchrücken abgedruckten Stimmen, nicht anschließen:


    WASHINGTON POST: „Wenn Kritiker und Leser gefragt werden, wer den klügsten und gekonntesten Roman des Jahres geschrieben hat, dann sollte Gilbert unter der Handvoll der Genannten sein.“
    TIME: „Ein großes Buch. Absolut herausragend.“
    ENTERTAINMENT WEEKLY: „Eine kluge, fesselnde Saga. Perfekt für alle Fans von Jonathan Franzen.“


    Natürlich ist dieses Buch von David Gilbert lesenswert, gar keine Frage – aber um euphorisch durch die Gegend zu laufen, da hätte schon ein klein wenig mehr kommen müssen. Ab und an fehlt sogar die erzählerische Tiefe – da wird diese Position dann mehr oder weniger von gängigen Plattitüden eingenommen und als Leser findet man sich dann in einem stinknormalen Allerweltsbuch wieder.


    Dabei hätte Gilbert mit seinem Können sicher mehr leisten können. Zudem ist es absolut lächerlich Gilbert mit Jonathan Franzen zu vergleichen. Beide sind Indivisualisten, die ihren eigenen Stil pflegen und es ganz sicher nicht nötig haben als Schablone für den einen oder anderen Autor herhalten zu müssen.


    Gilbert schreibt gut, aber verliert sich das ums andere Mal so etwas im „Ungefähren“ - da wird er zuwenig konkret, als hätte er Respekt vor der eigenen Courage.
    Andererseits finden sich in diesem Buch auch wieder brillante erzählerische Ideen – die zeigen was dieser Autor wirklich kann.


    Ein lesenswertes Buch, sicher auch ein Buch der besseren Art – nur kann der Autor es eben besser, wie er es an einigen Stellen dieses Romans mehr als bewiesen hat. 7 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()