Titel: April
Autorin: Angelika Klüssendorf
Verlag: Kiepenheuer und Witsch
Erschienen: Februar 2014
Seitenzahl: 224
ISBN-10: 3462046144
ISBN-13: 978-3462046144
Preis: 18.99 EUR
Das sagt der Klappentext:
Die Kindheit ist vorüber, aber erlöst ist das Mädchen deshalb noch lange nicht. Ihr Weg führt aus einer Jugend ohne Jugend in ein eigenes Leben das den Umständen abgetrotzt werden muss.
Am Anfang stehen ein Koffer mit ihren spärlichen Habseligkeiten und ein Zimmer zur Untermiete. Das Mädchen, das sich mittlerweile April nennt nach dem Song von Deep Purple , hat die Zeit im Heim hinter sich, die Ausbildung abgebrochen und eine Arbeit als Bürohilfskraft zugewiesen bekommen. Zwischen alten Freunden und neuen Bekannten versucht sie sich im Leipzig der späten 70er-Jahre zurechtzufinden, stößt dabei oft an ihre eigenen Grenzen und überschreitet lustvoll alle, die ihr gesetzt werden, am Ende mit ihrer Ausreise auch die zwischen den beiden Deutschlands. Aber jedem Ausbruch folgt ein Rückfall, jedem Glücksmoment eine Zerstörung, jedem Rausch die Ernüchterung. Und immer ist da die Frage nach den Kindheitsmustern, der Prägung durch die verantwortungslose Mutter und den alkoholkranken Vater.
Die Autorin:
Angelika Klüssendorf, geboren 1958 in Ahrensburg, lebte bis zu ihrer Übersiedlung in die Bundesrepublik 1985 in Leipzig. Sie hat zahlreiche Erzählugen veröffentlicht. Im Jahr 2013 war sie Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim. Angelika Klüssendorf lebt in Berlin.
Meine Meinung:
Auch in dieser Fortsetzung ihres Romans „Das Mädchen“ bleibt sich Angelika Klüssendorf treu. Sie beschreibt klar, bleibt aber distanziert, manchmal sogar ein wenig unterkühlt. Leider verliert das Buch zum Ende hin ein wenig von seiner Intensität. Da wird es dann ein wenig zu beliebig, da wird hastig erzählt, so als wolle die Autorin nun endlich zum Ende kommen. Trotzdem ist Angelika Klüssendorf auch mit diesem Buch ein lesenswerter Roman gelungen. Sie bietet einen Einblick in die Verbohrtheit der DDR-Bürokratie, sie bietet aber auch einen Einblick in das Leben „ganz normaler Menschen“ - die sich gerade auch in der DDR ihre Lebensnischen bauen mussten. Die Hauptperson dieses Romans bleibt dem Leser aber doch irgendwie fremd. Da wird an der Oberfläche gekratzt, aber den Menschen April erlebt man zumeist nur etwas verschwommen. Zu kühl sind oftmals mal Schilderungen von Emotionen und den daraus entstandenen Handlungen. Das hätte man sicher authentischer machen können. Ein lesenswertes Buch, das aber gegenüber seinem Vorgänger ein wenig abfällt. 6 bis 7 Eulenpunkte, wobei die Tendenz eher zu 7 Punkten geht.