Karfreitag

  • Hallo Zusamen,


    Im "Was esst ihr heute"-Thread habe ich gesehen, dass doch einige heute Fleisch essen.


    Ich kann es seit klein auf nur so, dass am Karfreitag nur Fisch gegessen wird. keine Wurst und kein Fleisch.


    Aber warum ist das so ? Woher kommt dieser Brauch ?


    Und haltet ihr euch daran, oder nicht ? Und wenn ja warum und wenn nein warum ?

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Ich halte mich heute notgedrungen an diesen Brauch, ich gehe gleich auf einen Geburtstag und da wirds heute abend Fisch geben.


    Normalerweise halt ich mich nicht dran genauso wenig wie ich die Fastenzeit einhalte.

    Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber dem Tag mehr Leben


    Ich lese gerade: "Das Erbe von Ragusa" von Corinna Kastner

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  • Naja, da haben wir noch nie Wert drauf gelegt, allerdings würde ich mal denken, daß das mit dem Fleisch was mit der Wandlung zu tun hat.
    Also daß es doch etwas makaber wäre am Tag der Kreuzigung unseres Heilands auch noch Fleisch zu futtern.... so nach dem Motto, nu isser tot, wer will das beste Stück.....


    Aber vermutlich gibts da ne andere ERklärung...... iris? was sagt Wikipedia??? :lache

  • Hallo,


    Karfreitag:



    Der Karfreitag ist der Überlieferung nach der Todestag Jesu. An diesem Tag werden verschiedene Brauchtümer gepflegt. Für viele evangelische Christen ist es der höchste Feiertag im Jahr.


    Begriff: Karfreitag, von althochdeutsch "kara" = Wehklage, bildete im 2. Jh. mit Karsamstag ein »biduum« des Fastens.


    Geschichtlich: Die adoratio crucis (Kreuzesfeste), seit dem 4. Jh. (Jerusalem), änderte das nicht; die dabei im Westen gesungenen Improperien tauchen im 7. Jh. auf. Die Karfreitagsfeier (ältere Gestalt, größere Zahl der Lesungen; Fürbittengebete; keine eigentliche Messe) geht in der Anlage auf den griechische Werktagsgottesdienst zurück.


    Die ostkirchliche Praesanktifikatenmesse hat der Westen seit dem 7. Jh. Hier war der Karfreitag im Mittelalter Kommuniontag aller, später (seit 1570) nur des Zelebranten; heute erstrebt man wieder den früheren Brauch.


    In der Reformation ist der Karfreitag (Luthers »guter Freitag«) halber Feiertag mit Lesen und Predigen der Leidensgeschichte (Passionsharmonie Bugenhagens); später wird er Bußtag, in Preußen zeitweilig Konfirmationstag. Das Lesen oder Singen der Passion (Johannispassion - wie schon seit dem 4. Jh.! -, meist nachmittags) wurde in verschiedener Weise von Aufklärung und Pietismus kritisiert.
    Unter Lutheranern wird heute die Rückkehr zu katholischen Karfreitagsbräuchen vorgeschlagen (kein Orgelspiel, Abräumen des Altars u. a.).


    Der am Karfreitag begangene Kreuzweg beschreibt die wichtigen Stationen dieses Tages.


    1. Jesus wird zum Tode verurteilt
    2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
    3. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
    4. Jesus begegnet seiner Mutter
    5. Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
    6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
    7. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
    8. Jesus begegnet den weinenden Frauen
    9. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
    10. Jesus wird seiner Kleider beraubt
    11. Jesus wird ans Kreuz genagelt
    12. Jesus stirbt am Kreuz
    13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
    14. Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt


    In vielen Gemeinden finden sich Kreuzwege, auch die vom Christentum inspirierte Kunst hat vielfältige Kunstwerke erschaffen, die im Zusammenhang mit diesen Ereignissen stehen. Das Kreuz wurde ab dem 3. Jahrhundert ein Zeichen der Christenheit.


    Am Karfreitag werden heute noch verschiedene Brauchtümer gepflegt: Christen essen am Karfreitag Fisch, weil der Fisch eines der ältesten Symbole ist, mit dem sie sich zu erkennen geben. Das Wort "Fisch" heißt auf griechisch "Ichthys". Das sind die Anfangsbuchstaben von "Iesos Christos Theou Yios Soter". Auf deutsch: "Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter". Darüber hinaus ist es christliche Tradition, dass an Fasttagen generell auf Fleisch "der Tiere des Himmels und der Erde" verzichtet wird. Nach christlicher Tradition verzichtet man an Freitagen - in Erinnerung an den Karfreitag - auf teueres Fleisch und isst stattdessen Fisch, der nicht zu Fleisch zählt und früher billiger war. Christen gedenken am Karfreitag des Leidens und Sterbens Jesu. Dieser Tag dient der Besinnung auf die Leiden Christi am Kreuz.


    Für manche ist der Karfreitag ein strenger Fastentag. Der Karfreitag wird mindestens seit dem zweiten Jahrhundert gefeiert. Bis heute gilt er in der katholischen Kirche als strenger Fasttag: Gläubige, die älter als 14 Jahre sind, dürfen/sollen an diesem Tag kein Fleisch zu sich nehmen, Katholiken zwischen 18 und 60 ist am Karfreitag nur eine einmalige Sättigung erlaubt. Ursprünglich durfte man an diesem Tag überhaupt nichts essen oder trinken. Selbst Glocken schweigen.


    In Frankreich heißt der Karfreitag "vendredi saint", was heiliger Freitag heißt. In England wird er "Good Friday" oder "Black Friday" genannt, was übersetzt guter Freitag oder schwarzer Freitag heißt.



    (Quelle: hier)





    Das hier habe ich auch noch gefunden:




    Karfreitag


    Vielfältig sind die Bräuche und Gedanken, die die Menschen zu Karfreitag, dem Todestag Christi, vollziehen. Die Glocken schweigen, die Kinder rufen mit ihren Rätschen zum Gebet. Am Gründonnerstag oder Karfreitag säte man sogar Blumen, zum Beispiel Nelken, Maßliebchen und Levkojen. Sie sollten dann besonders bunt und voll werden.
    Besondere Kräfte spricht man dem Karfreitags-Ei zu, das Ei, das an diesem Tag gelegt wurde, war früher für die Schulkinder wichtig. Man hat die gebackenen großen und kleinen Buchstaben vom ABC ganz fein verhackt und mit dem ebenfalls feingewiegten hart gekochten Karfreitags- Ei vermengt und den Kindern zu essen gegeben, die im Frühjahr zur Schule kamen. Das sollte ihnen das Lernen erleichtern und sie schlau machen.


    Am Karfreitag unterbleibt alle Werktagsarbeit. Es darf auch keine Wäsche draußen hängen, das bringt Unglück.
    Auf dem Lande gab es für den Karfreitag bestimmte Verbote. Weil die belebte und die unbelebte Natur an der allgemeinen Trauer teilnehmen sollte , unterblieben auch in nichtevangelischen Gegenden alle geräuschvollen Arbeiten, vor allem das Graben und das Pflügen, um den Herrn nicht im Grabe zu stören. Handwerker arbeiten vor allem nicht mit Werkzeugen aus Eisen oder solchen Werkzeugen wie Zange und Hammer, die an die Marterwerkzeuge erinnern.
    In Süddeutschland und Österreich war es auch üblich, das Herdfeuer zu löschen, um es mit dem Osterfeuer nach dem Gottesdienst neu zu entfachen.


    Es ist dagegen üblich, gerade an diesem Tag im Obstgarten zu arbeiten, man schlägt die Obstbäume, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern, schüttelt das welke Laub heraus, umwindet sie wie zu Weihnachten mit Strohseilen und begießt sie möglichst mit geweihtem Wasser. Karfreitag-Fisch: Im Binnenland aß man entweder frischen Fisch aus Teich oder F1uss, oder es gab ein Gericht aus getrocknetem Fisch, meist Stockfisch (an der Luft getrockneter Kabeljau) oder Klippfisch (gesalzener und getrockneter Kabeljau). Der nur gesalzene Kabeljau, Laberdan, tauchte auch immer in klassischen Karfreitagsgerichten auf.


    Karfreitags-Brezeln sind Symbole der Fesseln Christi. Es war in Süddeutschland Sitte, dass der Bräutigam seiner Braut an diesem Tag Brezeln brachte, bis zu vier Dutzend, auf einem Stecken aufgefädelt.
    Karfreitags-Speisen:
    In Tirol backte man Ölkuchen, aus Hanf-, Lein- und Rapsöl, den typischen Fastenölen, weil Butter, die vom Tier stammt, erst wieder Ostern erlaubt ist. In Baden und in Schwaben gab es Eierkuchen, in vielen Gegenden Brezeln, in Bunzlau so genannte Judasse, Hefegebäck in Form eines gedrehten Strickes, Symbole für den Strick, mit dem sich Judas erhängte.
    In Nordengland gab es einen Kräuterpudding, doch allgemein sind in England am Good Friday, wie der Karfreitag dort heißt, sogenannte Kreuzbrote üblich.
    Marterbrote oder Kreuzbrote sind ursprünglich Weizenbrote der Frühlingsfeste bei Griechen, Sachsen und Römern gewesen, die man sich gegen Krankheit und Feuersbrunst das ganze Jahr aufgehoben hat. Die Sitte blieb, und es war nicht nur üblich, sondern auch löblich, am Karfreitag in der Früh frisches Brot zu backen. Die Kreuzbrote bestehen aus einem normalen Hefeteig, der mit einer Prise Zimt, einem halben Teelöffel gemischten Gewürzen, einer Hand voll Rosinen und einem Esslöffel Zitronat und Orangeat verknetet und zu kleinen Kugeln gerollt wird. Wenn sie zu Brötchen aufgegangen sind, wird die Oberfläche kreuzweise eingeschnitten, oder man rollt Makronenteig zu dünnen Streifen und legt diesen kreuzförmig auf die Brötchen. So oder so werden die Kreuzbrötchen mit verquirltem Ei bepinselt und bei starker Hitze braun gebacken.
    Es wird gesagt, dass die Briten schon in heidnischen Zeiten zur Feier des Frühlingsanfangs kleine Brote und anderes Gebäck gegessen hätten, das mit magischen Symbolen versehen war. Die ersten christlichen Missionare waren nicht imstande, diese Sitte auszurotten und ersetzten deshalb kurzerhand die heidnischen Zeichen durch das christliche Kreuz.
    In Schweden wurden aus Hefeteig Kreuze gebacken, die man zum selbst gebrauten Bier aß oder in F1eischbrühe tauchte. Die nordischen Brezeln werden oft als Entsagungsopfer bezeichnet, als Trauergebäck, das auf den Totenarmring der Germanen zurückweisen soll.


    (Quelle: hier)




    :wave
    Baumbart

  • Zitat

    Original von Emilia
    Was ich etwas makaber finde, ist, dass heute "Stirb langsam" im Fernsehen kommt...


    Das find ich nicht makaber, da hat jemand einen ein bißchen zynischen Geschmack, bei der Programmdirektion bewiesen :lache

  • In meiner Kindheit wurde an keinem Freitag Fleisch gegessen. Nach katholischer Tradition war das so üblich.


    Heute mache ich mir da keine Gedanken drüber, würde aber sicher in der Gegenwart gläubiger Christen kein Fleisch essen. Das ist eine Frage des Respekts. Das Osterfest ist das wichtigste im christlichen Glauben.

  • Zitat

    Original von Idgie
    :wow Du glaubst, die denken da?


    kann ich mir nicht vorstellen. das sind m.E. lauter hirn- und kulturlose Banausen. Alle in einen Sack und draufhauen - erwischt du keinen Falschen.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Rabarat: komisch ich dachte immer das wäre Weihnachten, weil ohne Christigeburt gäbs keine Kreuzigung....Auferstehung etc. ....


    also BJ, du als profesionelle Verteidigerin des christlichen Abendlandes solltest doch wenigstens die Grundlagen des christlichen Lebens kennen.


    Also:


    Ohne OSTERN keine AUFERSTEHUNG, und ohne AUFERSTEHUNG kein CHRISTENTUM



    ohne WEIHNACHTEN kein WEIHNACHTSGESCHÄFT und ohne WEIHNACHTSGESCHÄFT kein MEDIAMARKT


    Unterschied so weit verstanden? :grin

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Rabarat: komisch ich dachte immer das wäre Weihnachten, weil ohne Christigeburt gäbs keine Kreuzigung....Auferstehung etc. ....


    Nein, da hat Rabbi schon recht (Rabbi heißt ja auch "Lehrer" :lache). Von Beginn an war das Osterfest das bedeutendste Fest des Christentums.
    Man darf nicht vergessen, daß das Christentum ursprünglich eine jüdische ... Sekte war, die allmählich hellenisiert und romanisiert wurde. Aus dem Judentum wurde das Pessahfest als höchstes jüdisches Fest übernommen.
    Übrigens wurde der Karfreitag bis zur Reformation nicht sonderlich groß begangen. Erst im späte Mittelalter und dann im Zuge der Gegenreformation kam die starke Betonung der Passion und des Kreuzestodes auf. Dieser Leidensfanatismus wurde im Mittelalter eher als Irrlehre aufgefaßt. Damals betonte man den Sieg über den Tod, die Tatsache, daß die Menschen dadurch Anteil am ewigen Heil erlangen konnten.


    Interessanterweise leitet sich ausgerechnet der Name des Osterfestes in den germanischen Sprachen von einer westgermanischen Göttin (Ostara, *Austro) ab; Beda Venerabilis überliefert Reste ihres Kultes bei den frühmittelalterlichen Angelsachsen, dazu gehörte ein ausgelassenes Frühlingsfest.


    Seit dem frühen Christentum wurde aus verschiedenen gnostischen Strömungen aber auch aus dem Judentum eine Abneigung gegen den Genuß von Fleisch und Wein übernommen, einzelne Fleischarten wurden als unrein angesehen. Im Islam hat sich diese Reglementierung der Nahrung stärker erhalten.
    Bis ins späte Mittelalter hinein wurde es als christlich angesehen, an drei Tagen der Woche kein Fleisch zu essen und keinen Wein zu trinken. Diese Regelung galt insbesondere für Adel und reiches Bürgertum, arme Leute konnten sich ohnehin nur selten Fleisch leisten. Fisch wurde allerdings nicht als Fleisch gezählt; es gibt eine etwas fadenscheinige Begründung, daß Fische keine leidenden (Empfindungsfähigen) Wesen seien (Fische sollen laut empirischen Untersuchungen gegenüber Säugetieren tatsächlich ein geringeres Schmerzempfinden haben). Wahrscheinlicher ist, daß diese Speisenregelungen als soziale Regulativa gedacht waren -- Fisch konnten sich auch arme Menschen verschaffen.


    Mit dem aufkommenden materiellen Reichtum der Klöster im Spätmittelalter lockerten sich dann diese Sitten, und die Fleisch- und Weinabstinenz wurde auf den Freitag beschränkt. Seit Reformation und Gegenreformation gibt es speziell für den Karfreitag strenge Reglements, die tw. auch heute noch gültig sind; an diesem Tag darf nicht geheiratet, nicht gefeiert werden, es dürfen keine privaten und öffentlichen Vergnügungen stattfinden etc.


    Je stärker Leiden und Tod Christi gegenüber dem Heilsmoment der Auferstehung wurden, desto strikter wurden die Reglements.


    Das Weihnachtsfest spielt m.W. erst seit dem 17.Jh. eine größere Rolle. Christi Geburt wird je nach Kirche und Konfession tw. auch zu verschiedenen Terminen gefeiert. Im MA war Weihnachten eines der minderen Feste, die im Ruch standen, heidnisch zu sein -- was ja auch stimmt. Zumindest die mittel- und westeuropäische Variante geht auf ein Konglomerat aus den römischen Saturnalien und mehreren hellenistisch-orientalischen Kulten (Sol Invictus, Mithras) sowie der traditionellen Sonwendfeier (z.B. Jul) zurück.

  • Hallo,


    Also bisher finde ich eure Antworten sehr interessant !
    ich wusste bisher eigentlich nur, dass viele christliche feste und feiertage eigentlich hidnischen ursprungs sind.


    Wie gesagt, wir essen heute auch Fisch, aber warum ih das tue,d arüber hab ich noch nie nahgedacht. es wurde mir halt so beigebracht und ich habs eibehalten.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )