An meine Mutter - Jo Hanns Rösler

  • Broschiert: 158 Seiten
    Verlag: Goldmann


    Kurzbeschreibung:
    Dieser kleine Band zu Ehren der Mutter ist ein Geschenk, das man immer wieder zur Hand nimmt - eine Botschaft von herz zu Herz.


    Jo Hanns Rösler trug zeit seines Lebens Frohsinn unter die Menschen, wusste sie aber auch nachdenklich zu stimmen. Die aus Heiterkeit und Ernst gemischte Wesenart des Dichters findet einen ganz besonders schönen Ausdruck in seinen hier gesammelten Erzählungen zum Lob der Mutter.


    Diese Anthologie wendet sich an alle Menschen, denen Muttertag, Geburtstag und Weihnachten zwar wichtige Daten sind, aber zu seltene Gelegenheiten, der Mutter Zuneigung zu schenken und ihr Dank zu sagen.


    Über den Autor:
    Jo Hanns Rösler wurde am 7.April 1899 in Königstein an der Elbe geboren, besuchte das humanistische Staatsgymnasium in Dresden, um Theologie zu studieren, kam verwundet aus dem ersten Weltkrieg zurück und begann sofort, seine ersten Beiträge im Simplicissmus, der Jugend, den Lustigen Blättern und im Berliner Tageblatt zu veröffentlichen. Er heiratete in jungen Jahren eine Wiener Schauspielerin namens Kitty und lebte mit ihr in Paris, Berlin, Wien und auf der Insel Mallorca, bis er im Jahre 1935 sesshaft wurde und seinen Berghof über Feilnbach erwarb. Rösler gehörte mit seinen heiteren und besinnlichen Geschichten zu den beliebtesten Unterhaltungsautoren. Er starb am 25. September1966 in München.


    Mein Eindruck:
    Dieses schon ziemlich alte Buch besteht aus einer Sammlung von Geschichten mit dem Thema Familie und Mutterschaft in allen möglichen Facetten. Die meisten Geschichten stammen anscheinend, so entnehme ich es dem unpräzisen Vorwort, dem Nachlaß von Jo Hanns Rösler, die dieser in einer Mappe mit der Aufschrift “meiner Mutter” gesammelt hatte.


    Jetzt hatte ich beim Kauf des Buches eigentlich erwartet, der 1899 geborene Rösler würde tatsächlich über seine Mutter schreiben, aber dem ist leider nicht so. Seine Geschichten wenden sich an Mütter im Allgemeinen.
    Mich hätte ein Mutterbild aus dieser vergangenen Zeit mehr interessiert.


    So sind die Geschichten zwar altmodisch, aber nicht besonders ausgefallen.
    Sie bieten ein harmloses Mutterbild, das sich an der Aufopferungsbereitschaft als höchsten Wert ausrichtet.
    Bei dem Thema verzichtet Rösler diesmal auch weitgehend auf seinen sonst forschen Pointen, bleibt vorwiegend besinnlich.


    Rösler arbeitet immer Momente heraus, die stets etwas feierliches, manchmal auch rührseliges inne haben.


    Zu den auffälligsten Geschichten gehören die von der kinderlosen Tante Pretorius, die vom umgekehrten Muttertag ohne Blumen oder die von der Tochter, die ihre Eltern für den Start ins Berufsleben verlässt.


    Zu den typischeren, da humorvolleren, Rösler-Geschichten gehört “Sekt zum Muttertag“, bei denen es den 3 jugendlichen Töchtern nicht gelingt, Geld für ein Muttertagsgeschenk zu sparen und deshalb auf ausgefallenes zurückgreifen.


    Ein schärferen Ton beinhaltet die Geschichte “Das tote Herz” über einen Geschäftsmann, der zwar für seiner Mutter finanziell sorgt, sie aber nur ein mal im Jahr besucht.


    Interessant ist auch die Geschichte von den “sieben leeren Flacons”, in denen eine Mutter die Tränen ihrer Tochter bei deren Stationen durch das Leben sammelt.


    Die meisten Geschichten sind sehr kurz. Das ist sicher die bevorzugte Form von Jo Hanns Rösler, bei der er eine durchgängig ordentliche Qualität beweist.