Wunder muss man selber machen: Wie ich die Wirtschaft auf den Kopf stelle - Sina Trinkwalder

  • Wunder muss man selber machen: Wie ich die Wirtschaft auf den Kopf stelle


    288 Seiten


    Kurzbeschreibung


    Sie holt die Menschen aus der Arbeitslosigkeit. Sie fertigt in Deutschland. Sie bezahlt hohe Löhne. Ihre Kollektion ist schick und ökologisch. Politiker und Medien reißen sich um sie. Ihr Name ist Sina Trinkwalder. Dies ist ihre Botschaft.
    Denn eine Botschaft muss haben, wer entgegen landläufiger Annahme überzeugt ist, dass in Deutschland Textilien zu konkurrenzfähigen Preisen hergestellt werden können. Sina Trinkwalder ist keine Unternehmerin, die an eine Steigerung der Rendite durch Verlagerung der Jobs nach Asien glaubt – sondern an die fundamentale Bedeutung eines selbstverdienten Lebensunterhalts für Menschen, die dadurch mit Stolz an der Gesellschaft teilhaben können.
    Sina Trinkwalders „Manomama“ ist der Schrecken des Arbeitgeberverbandes, Thema der Medien, Wunschtermin der Politiker – und Sina Trinkwalder ist der Liebling ihrer Näherinnen.
    Hier ist die Geschichte dieser jungen Frau und ihres beeindruckenden Unternehmens.



    Über die Autorin


    Sina Trinkwalder, Jahrgang 1978, studierte Politik und Betriebswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach erfolgreichem Abbruch arbeitete sie über 10 Jahre als Geschäftsführerin ihrer eigenen Werbeagentur. 2010 wechselte sie die Seiten und gründete das erste textile Social Business in Deutschland: manomama. In dieser Kleidermanufaktur werden von ehemals arbeitslosen Näher/innen innerhalb einer regionalen Wertschöpungskette ökosoziale Bekleidung und Accessoires produziert.


    Für ihr ökologisches und soziales Engagement wurde Sina Trinkwalder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem ist sie vom Rat für Nachhaltigkeit der Bundesregierung zum „Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit 2011“ ausgezeichnet worden.


    Mehr auch unter: www.manomama.de



    Meine Meinung


    Sina Trinkwalder und ihre Firma Manomama sind mir in den letzten Monaten immer mal wieder in Zeitschriften oder im Fernsehen begegnet - zuletzt in der RTL-Doku "Made in Germany".


    So hat mich ihre Geschichte interessiert und ich habe ihr Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Sina Trinkwalder hat ihr Studium abgebrochen und zusammen mit ihrem Mann eine erfolgreiche Werbeagentur gegründet. Doch das genügt ihr nicht, sie will Menschen aus der Arbeitslosigkeit holen und gründet eine kleine Textilmanufaktur, in der T-Shirts nach den Farbwünschen der Kunden hergestellt werden.
    Später kommt es zur Zusammenarbeit mit dem Drogeriemarkt dm und manomama fertigt für dm die Stofftaschen in verschiedenen Farben und Mustern. Während auch die eigene Kleidungsproduktion vorangetrieben wird, kommt es zuletzt zu einer Kooperation mit real, wo Unterwäsche verkauft wird.


    Sina Trinkwalder erzählt mitreißend und offen, man spürt ihre Energie beim Lesen. Interessant fand ich, wie sie die Kleidungsproduktion von Grund auf lernen muss (und auch lernt), wie sie Kontakte knüpft und vorallem wie sie mit ihren Mitarbeitern umgeht. Sie berichtet auch offen von Problemen und Rückschlägen und wie diese gemeistert wurden. Oft hilft dabei auch der Zufall, aber man gönnt ihr beim Lesen jede Unterstützung.
    Viel Unterstützung erhält sie auch durch ihren Mann, der sich auch um den gemeinsamen Sohn im Grundschulalter kümmert. Hier hätte ich gern noch mehr über den Familienalltag und das Arbeiten mit Kind erfahren.


    Sina Trinkwalder ist eine beeindruckende Frau, die mitreißend erzählen kann. Zum Ende des Buchs hin hatte sie allerdings immer wieder was von Superwoman, die quasi ohne Schlaf auskommt und einfach alles intuitiv kann und weiß.


    Im Buch gibt es zwischendurch Einschübe mit Sina Trinkwalders Sicht der Welt, naja, der Wirtschaft. Diese fand ich weniger fesselnd, mich hat ihr persönlicher Alltag und ihre Firma mehr interessiert.


    Begegnungen mit Politikern und Promis schildert sie erstaunlich offen, nennt Namen und der ein oder andere wird auch ordentlich abgewatscht. Manche Namen bleiben dann wiederum dennoch ungenannt, lassen sich aber problemlos googlen. Hier fand ich es nicht ganz schlüssig, wer genannt wird und wer nicht.


    Alles in allem: ein interessantes Buch! Ich werde gern verfolgen wie es mit Sina Trinkwalder und ihrer Firma weitergeht. Schade, dass der Blog auf der Firmenseite im Februar 2013 endet.


    Von mir bekommt das Buch 9 Punkte!

  • Es gibt ein neues Buch von Sina Trinkwalder: Fairarscht


    Aufgeklärte Verbraucher möchten durch bewussten Konsum die Welt verändern. Warensiegel für ökologischen Anbau, faire Produktions- und Handelsbedingungen geben dem Kunden ein gutes Gefühl. Doch die Mechanismen funktionieren nicht, den Erzeugern der Handelswaren werden die Erträge mit dem guten Gewissen vorenthalten. Sina Trinkwalder, eine der profiliertesten und streitbarsten deutschen Unternehmerinnen, spricht Klartext: Wer profitiert? Wie werden Bauern und Handwerker tatsächlich behandelt? Was sind die blutigen Seiten des Gutmenschenbusiness?