Von Mäusen und Menschen (J. Steinbeck)

  • Broschiert - Dtv
    Erscheinungsdatum: Januar 2002
    ISBN: 3423107979
    Andere Ausgaben: Taschenbuch
    Originaltitel: Of Mice and Men


    Inhalt:


    Der bärenstarke, herzensgute, aber dumme und vergeßliche Lennie und sein Freund George, der das Denken und Reden für Lennie erledigt, "tippeln" gemeinsam durch Kalifornien. Lennie faßt alles Schöne gern an, aber bei aller kindlichen Unschuld töten seine groben Berührungen immer wieder die Tiere, die er streicheln will und auf seiner letzten Arbeitsstelle stirbt dann nicht nur ein junger Hund, sondern auch die Frau des Juniorchefs. George sieht nur noch die Möglichkeit, Lennie vor der Lynchjustiz der Arbeiter zu bewahren, indem er ihn -– während er ihm mit den immer wiederkehrenden Worten von der gemeinsamen Farm erzählt –- mit einem Genickschuß erschießt. Mit Lennie tötet George auch ein Teil seiner selbst, denn ihm wird schlagartig klar, daß das Gefühl von Zusammengehörigkeit und der gemeinsame Traum von einer kleinen Farm mit Lennie gestorben ist.


    Über den Autor:


    John Ernst Steinbeck (* 27. Februar 1902 in Salinas, Kalifornien; † 20. Dezember 1968 in New York) gehört zu den erfolgreichsten amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts.


    Er schrieb zahlreiche Romane, Kurzgeschichten und Novellen, arbeitete zeitweilig als Journalist und war Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg. 1940 wurde er mit dem Pulitzer-Preis und 1962 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.


    Meine Meinung:


    Ich habe das Buch auf Englisch gelesen und muss sagen, wer dem Englischen mächtig ist, sollte es wirklich im Original lesen.
    Es ist zwar teilweise "schwer" zu lesen (wegen den umgangssprachilchen Ausdrücken), besonders, wenn man die Reclam Ausgabe erwischt hat, aber dennoch vermute ich, dass das Buch im Original einfach besser wirkt.
    Aber egal welche Sprache: Das Buch spricht die Sprache einer wundervollen Freundschaft!!
    Und es ist so traurig zu lesen *schnief*
    Einfach wunderschön!

    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

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  • ich musste das buch im englischunterricht lesen und fand es überhaupt nicht gut. ich weiß nicht, ob es wirklich an der geschichte lag oder daran, dass es so lange durchgekaut wurde...
    lieben gruß
    vera

  • Wahrscheinlich, weil es so lange druchgekaut wurde - das hat mir nämlich zuerst auch die Freude daran verdorben :fetch
    Aber dann hab ich es "alleine" noch einmal gelesen und da war es dann einfach viel besser

  • Oh, ich hab deine Frage erst jetzt (nach etlichen Monaten) gesehen, sorry.


    Ich hatte die Reclam-Ausgabe und da stehen ja immer einige Wörter übersetzt. Mich hat das wahnsinnig gestört, denn die, die ich für nicht wichtig erachtet habe, waren übersetzt und die, die ich nicht kannte, eben nicht.
    Außerdem war ich so immer versucht nach unten zu sehen und na ja... Ich hab deswegen ziemlich lange für das Buch gebraucht.
    Irgendwann hatte ich mir das ständige Runterschauen abgewöhnt und einfach die Überetzungen Übersetzungen sein lassen und ich konnte das Buch wunderbar lesen.
    Anfangs ist es ziemlich schwierig, aber man gewöhnt sich ja an alles :wave


    Nur wenn du es auf Englisch liest, schau, dass du nicht die Reclam Ausgabe erwischt. Glaub mir, die willst du nicht! :-]

  • Ich habe dieses Buch in der LR mitgelesen. Ich hätte es wohl ohne LR nicht gelesen, da mir - wie schon in der LR - erwähnt, das Cover nicht so sehr gefällt.


    Ich bin aber froh, es gelesen zu haben. Es zeigt eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen Lennie und George. Sie träumen vom Leben auf einer eigenen Farm. Aber zuvor müssen sie noch Geld sammeln, um sich den Traum zu erfüllen. Es gelingt ihnen natürlich nicht, wie George schon immer gewusst hat.
    Mehr möchte ich nicht verraten. Sonst braucht ihr das Buch ja nicht mehr zu lesen. Von mir 8 Punkte.

  • Ich hab ebenfalls an der Klassiker-LR teilgenommen.


    Die Geschichte einer Freundschaft in einer schweren Zeit und unter schweren Bedingungen. So könnte man dieses Buch vielleicht in einem Satz beschreiben. Erst erscheint es einem merkwürdig, dass der gewiefte George sich mit einem geistig zurückgebliebenen Kerl wie Lennie belastet und ihn mit sich herumschleift. Kurz beschleicht einen sogar der Verdacht, er täte es nur um den gemeinsamen Traum von einer eigenen Farm schneller zu erreichen, denn Lennie kann arbeiten wie ein Tier. Nach und nach aber lernt und begreift man, dass nicht nur George für Lennie wichtig ist, sondern Lennie ebenso für George. Die Verantwortung die er tragen muss, zwingt ihn gleichsam dazu sich nicht selbst gehen zu lassen und für eine bessere Zukunft zu planen. Aber Lennies unglaubliche Kraft in Verbindung mit seinem kindlichen Verstand und dem Unvermögen die Folgen seines Handelns abzusehen, beschwören schließlich eine Katastrophe herauf.


    Die Sprache des Romans ist passend zu den Protagonisten sehr einfach gehalten und leicht verständlich. Die Atmosphäre am Teich und auch im Schlafgebäude wird gut eingefangen. Die Sympathien und Antipathien werden schnell verteilt, was bei einem so kurzen Buch vermutlich unerlässlich ist. Nur bei einem der Protagonisten fand ich es ein bisschen dick aufgetragen (Slim).


    Ich hab eine Ausgabe mit der Übersetzung von 1940 von Elisabeth Rotten und einige der Stellen erscheinen mir (zumindest aus heutiger Sicht) etwas holprig. Beispiel: Obwohl die Personen ja durchweg einen recht ungeschliffenen Sprachstil pflegen, tauchen immer wieder Wörter auf, die so gar nicht zu diesem Stil passen wollen. Lennie zum Beispiel benutzt recht häufig die Wörter "Gewiß" und "Wahrhaftig!"; George sagt an einer Stelle "Mich dünkt, ich wußte," Das klingt doch sehr merkwürdig. Redet so ein Landarbeiter? :gruebel


    Ich musste während des Lesens übrigens ganz oft an "The Green Mile" von Stephen King denken. John Coffey erinnert vom Verhalten stark an Lennie, sie sind beide wie Kinder. Nur dass John mit seinen Händen Gutes tut und Menschen heilt (sogar eine tote Maus!). Und Curley erinnert mich an einen der Wärter, Percy, der sich für was besseres hält und alle tyrannisiert. Als er selbst gedemütigt wird, nehmen alle ihm das Versprechen ab nichts zu verraten, dann werden auch sie nichts davon verraten wie er sich aufgeführt hat. Zudem spielen beide Geschichten in der gleichen Zeit (30er Jahre des 20. Jahrhunderts). Irgendwie sind das schon auffällige Parallelen, gerade das mit der Maus. Ob Stephen King diese Geschichte wohl als Inspiration genommen hat?


    Insgesamt ein schönes, zwar kurzes aber nichts desto weniger beeindruckendes Buch. Von mir 8 von 10 Punkten.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • 15.02.2008 Leserunde
    Eine klare, sprödeSprache, die dennoch lebhaft und dicht die Atmosphäre der amerikanischen Wanderarbeiter, ihre Träume und ihr Versagen beschreibt. Eine Erzählung über Freundschaft und Sehnsucht nach einer Heimat - einem kleine Stückchen Land- etwas eigenes von dem man nicht vertrieben werden kann- die kleine Farm mit dem Kaninchen und "leben vom Fett der Erde". Ein Traum, der das Scheitern in sich trägt und scheitern muß an der Realität von Zeit und Freundschaft. An der Realität der Gesellschaft- und der Freundschaft wieder zur Einsamkeit werden lässt.

  • Meine Meinung (ebenfalls nach der gemeinsamen Leserunde):


    Diese kleine, aber bedeutungsvolle Geschichte der beiden Wanderarbeiter George und Lennie, die so gegensätzlich sind, wie man sich nur vorstellen kann, und die sich dennoch gemeinsam durchs Leben schlagen, weil sie sich trotzdem (oder gerade deswegen) so brauchen, ist eine einfache Geschichte und steckt doch voller Weisheiten über die Freundschaft, die Verantwortung, die Sehnsucht nach einem besseren Leben und über die Menschen selbst. Steinbeck entwirft auf wenigen Seiten authentische Figuren, die sofort vor dem Auge des Lesers lebendig werden und eine Atmosphäre, die den Geruch der alten Südstaaten heraufbeschwört, dass es eine wahre Freude ist, ihm zu folgen. Ein Plädoyer für die Freundschaft und den Mut, dieser Freundschaft bedingungslos zu folgen, auch wenn das bedeutet, alles zu verlieren!


    8 Punkte! :wave

  • Ich war auch LR-Teilnehmer:


    Ein Büchlein, welches mir richtig Spaß gemacht hat im Original zu lesen. Anfänglich musste ich viele Begriffe nachschlagen (viele Tier- und Pflanzennamen war mir unbekannt), später ging es einigermaßen. Viele Wörter wurden im Dialekt wiedergegeben, was die Suche im Wörterbuch ein wenig erschwerte. Das Problem einer schlecht übersetzten Ausgabe könnte ich somit höchstens mir selbst zuschreiben. :rofl


    Der Protagonist ist mir ziemlich ans Herz gewachsen, auch wenn er anders war wie die anderen Menschen oder vielleicht gerade deshalb. :knuddel1 Die Geschichte stimmt traurig und nachdenklich, war aber an manchen Stellen auch sehr, sehr nett. Ich würde es jedem raten, dieses Buch zu lesen. Auf jeden Fall will ich den Film noch sehen.


    Im Großen und Ganzen kann ich fast keine Kritik anbringen, wenn ich mal davon absehe, dass ich gerne gewusst hätte, was die beiden Hauptpersonen vor dieser Geschichte erlebt haben.


    Ich vergebe 9 von 10 Punkten.

  • Die beiden Wanderarbeiter George und Lennie verbindet eine enge Freundschaft, in der jeder den anderen braucht. George kümmert sich um den minderbegabten Lennie, der aufgrund seiner grossen Kräfte, die er nicht einschätzen kann, immer wieder in Schwierigkeiten gerät.


    Ein Traum von einem eigenen kleine Stückchen Land, um unabängig zu sein und eine Freundschaft, die auch in den bittersten Momenten bestehen bleibt.


    Ein kleine, fast zeitlose Geschichte.


    8/10 Punkten.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ja, es war ein richtig schönes, kleines Büchlein, auf das ich ohne LR vielleicht niemals aufmerksam geworden wäre.


    Steinbeck erzählt in einer einfachen Sprache die Geschichte der ungleichen Freunde George und Lennie und deren Leben als tippelnde Landarbeiter. Er versteht es, einem das Gefühl zu geben mitten in der Geschichte zu sein und sie mitzuerleben. Man erfährt einiges über das damalige Leben, die Arbeits- und Wohnsituation der Arbeiter und von ihren Träumen.


    Das tragische Ende habe ich immer noch nicht ganz verdaut und wie man in der LR gesehen hat, regt zu Diskussionen an.


    Von mir 9 Punkte

  • Of mice and men - John Steinbeck


    Gebundene Ausgabe: 500 Seiten (in meiner Ausgabe ist noch Tortilla Flat enthalten, Of mice and men macht 180 Seiten aus)
    Verlag: Book-of-the-month Club; 1995
    Sprache: Englisch


    Kurzbeschreibung:
    In einer sehr schönen, aber für mich wegen der umgangssprachlichen Ausdrücke schwer zu lesenden Sprache beschreibt Steinbeck die Freundschaft zwischen zwei Männern, die einander brauchen, die Landschaft und die Arbeitsbedingungen der Landarbeiter im Amerika der dreißiger Jahre. Sie träumen den "American Dream" vom eigenen Stückchen Land, das sie selbst bewirtschaften und von dem sie leben können. Dieser Traum ist jedoch zum Scheitern verurteilt, was einerseits durch die Lebensumstände, andererseits auch durch die Protagonisten selbst verursacht ist.


    Über den Autor:
    Link zum englischsprachigen Wikipedia-Artikel


    Meine Meinung:
    Wieder mal ein Buch, dass ich ohne die Leserunde nicht oder erst in ein paar Jahren zur Hand genommen hätte. Dabei ist es ein Kleinod der amerikanischen Literatur. Steinbeck schafft es trotz der Kürze des Romans, seine Figuren nicht nur anzureißen, sondern so zu beschreiben, dass man sich in sie hineinversetzen kann. Nicht nur die beiden Hauptfiguren, sondern alle Protagonisten sind plastisch dargestellt. Die Handlung zog mich in ihren Bann, auch wenn ich im Grunde genommen schon wusste, wie es ausgeht. Zusammen mit der sehr schönen Landschaftsbeschreibung ergibt sich ein kleiner, aber feiner Roman, der mir im Gedächtnis bleiben wird.


    Mein Fazit:
    Wiederlesenswert. Ich vergebe 10 Punkte.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich sehe gerade, daß ich hier noch keinen Kommentar geschrieben habe, obwohl ich auch an der Leserunde teilgenommen habe.


    Ein wirklich bemerkenswertes Buch, das ich jetzt fast zwei Jahre auf meinem Sub liegen hatte.
    Dabei ist es so dünn (Seitenzahl!), daß man es in ein, zwei Tagen ausgelesen hat.
    Also alle, die es noch im SUB habe: Lesen! Lesen! Lesen!


    Von Mäusen und Menschen war für mich das Highlight im letzten Monat und ich habe auch gleich wieder Lust bekommen Früchte des Zorns nochmal in die Hand zu nehmen.


    Steinbeck entwickelt sich so langsam zu meinem Lieblingsautor.

  • ..also ich habe auch den LR teigenommen - ohne diese hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht gelesen.


    Mich hat die direkte Sprache und die klare Geschichte auch sehr gut gefallen - allerdings habe ich das Buch in Deutsch gelesen, aber wäre mal ein Versuch wert es in Englisch zu lesen ... :gruebel



    :wave

  • Wir haben das Buch damals in der Schule gelesen. Es war das erstes englischsprachiges Buch, das ich überhaupt gelesen habe. Damals fand ich es sehr anstrengend, obwohl wir schon die überarbeitete Ausgabe von Klett hatten. Mittlerweile lese ich gerne Romane in Originalsprache. Irgendeinen Sinn muss es ja haben, dass man die Sprache jahrelang gelernt hat. :grin
    Aber dennoch hat mir die Story sehr gut gefallen, obwohl ich damals zum endgültigen Verständnis die Verfilmung brauchte.

  • Handlung
    Der bärenstarke, aber geistig zurückgebliebene Lennie zieht mit George durchs Land, um sich als Erntehelfer eine paar Dollar zu verdienen. Ihr großer Traum ist es, sich auf einer eigenen Farm zur Ruhe zu setzen und Kaninchen zu züchten. Doch Lennies Bedürfnis, junge Hunde, Mäuse und andere kleine Tiere zu »streicheln«, bringt die beiden in Schwierigkeiten. Auf der Suche nach neuen Jobs verflucht George seinen Gefährten Lennie, bringt es aber nicht übers Herz, ihn alleine zu lassen. Als Lennie beginnt, die Frau des Gutsbesitzers zu »streicheln«, ist das Unheil vorprogrammiert.

    Autor


    John Steinbeck



    Eigene Meinung


    Ein durch und durch poetischer Roman. Leidergefiel mir die Handlung nicht alzugut, sie zog sich schleppend voran, hielt sich manchmal etwas zu lange an den Beschreibungen auf. Zum anderen wird hier über eine Freundschaft der besonderen Art gesprochen, Geoge und Lennie verbindet ein tiefes Verständnis zueinander und auch ein Versprechen.
    Leider leben sie in einer harten, rauen Welt und Lennie ist aufgrund seiner Persönlichkeit, nahezu zu Problemen voherbestimmt. Ich fand das, was sie gelesen habe, letztendlich zu radikal am Schluss.
    Leider war es eine Schullektüre.

  • Bitte an den richtigen Rezifred dranhängen.


    Edith meint, das die Suche über den Rezensionsbutton über den Autorennamen oder den richtigen Titel ein Ergebnis gebracht hätte...


    Edith meint noch zu Rosenstolz: Da hatten wir sogar eine Leserunde dazu.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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