St. Ives - Robert Louis Stevenson

  • Gebundene Ausgabe: 520 Seiten
    Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; Auflage: 3 (7. März 2011)
    ISBN-13: 978-3446236479
    Preis Gebundene Ausgabe: Euro 27.90
    Preis Taschenbuch: Euro 14.90


    Autor


    Robert Louis Stevenson wurde 1850 als einziger Sohn des Ingenieurs und Leuchtturmbauers Thomas Stevenson geboren. Stevenson litt sein Leben lang unter Tuberkulose und starb mit nur 44 Jahren in Vailima, Samoa. Er studierte zunächst Technik und später Rechtswissenschaft. Trotz seiner Zulassung als Anwalt nahm er keine Fälle an, sondern widmete sich dem Schreiben. Stevenson verfasste zahlreiche Werke, darunter Reiseerzählungen, Abenteuerliteratur, historische Romane, Lyrik und Essays. Mit dem Jugendbuchklassiker Die Schatzinsel wurde Robert Louis Stevenson weltberühmt. Außerdem schrieb er u.a. Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde (1886), Der Master von Ballantrae (1889) und St. Ives (1898).


    Kurzbeschreibung / Klappentext


    Zum ersten Mal auf Deutsch: das Meisterwerk vom Autor der "Schatzinsel". Ein Kriegsgefangener in Edinburgh verliebt sich in ein schottisches Mädchen, flieht und durchquert mit der Polizei im Nacken ganz England. In gottverlassenen Landschaften und zwielichtigen Kaschemmen drohen die Gefahren, denen der Held immer wieder entkommt. Voller Eloquenz, Witz und entwaffnendem Charme zieht der Erzähler St. Ives unsere Sympathie auf seine Seite. In England gilt "St. Ives" heute als Hauptwerk Stevensons. Andreas Nohl hat es neu entdeckt und vollständig ins Deutsche übersetzt. Ein rasanter Abenteuer- und Liebesroman zwischen Romantik und Moderne, spannend wie ein Hitchcock-Thriller!


    Meine Meinung


    Der Carl Hanser Verlag bringt in regelmässigen Abständen Klassiker der Weltliteratur in einer Neuübersetzung und in hochwertiger Aufmachung auf den Markt. Ich habe mir bereits einige dieser Trouvaillen gekauft und gelesen und werde es auch weiterhin tun. Von Robert Louis Stevenson ist natürlich "Die Schatzinsel" weltbekannt und dieses Werk hier war sein Letztes das er vor seinem Tod leider nicht zu Ende schreiben konnte aber aufgrund seiner vorhandenen Notizen von A.T. Quiller-Couch zu einem tadellosen Schluss gebracht wurde. Kein Wunder also, dass die Feuilleton Seiten einiger Zeitungen diesen historischen Roman über den Klee loben.


    Die Geschichte handelt vom französischen Junker Anne de Kéroual de St. Yves der im Mai 1813 das Pech hatte in britische Kriegsgefangenschaft zu geraten und ins schottische Edinburgh deportiert wurde. Dank seiner Englischkenntnisse schafft sich der namensgebende Titelheld in der Festung einen Sonderstatus und verliert prompt sein Herz an ein schottisches Mädchen. Der Gedanke an einen waghalsigen Ausbruch aus dem Gefängnis nimmt Formen an, wird umgesetzt und eine abenteuerliche Flucht quer durch die Britische Insel und noch ein gutes Stück weiter auf der Welt beginnt und endet für den Hasardeur doch dort wo sie dereinst begonnen hatte.


    Der grosse Romancier Robert Louis Stevenson schafft eine Titelfigur die durch die Folgen des Krieges in der Fremde auf sich allein gestellt ist, aber ein unerschütterliches Selbstvertrauen und den Drang nach Freiheit besitzt. St. Ives nimmt entschlossen sein Schicksal selbst in die Hand und ist seines eigenen Glückes Schmid. Ein schmaler Grat zwischen Selbstverliebtheit, Hochmut und Stolz auf der einen Seite und der beinahe ritterlichen Moral, Tapferkeit und Ehrlichkeit die Liebe einer Frau zu gewinnen.


    Das Buch beginnt fulminant und das erste Drittel überzeugt voll und ganz. Abenteuerromantik in einer Intensität die man als Leser/-in einfach nur geniessen kann. Im Mittelteil fabuliert der Autor vielleicht etwas gar viel, einzelne Szenen sind eher unwichtig andere dafür für den Verlauf der Geschichte unentbehrlich, und der Schlussteil beschert dann wieder den vollen Lesegenuss. Ein Werk das Geschichte atmet und die Aura längst vergangener Zeit verströmt. Die Sprache ist eine Mischung aus altmodischem Flair mit einem ganz eigenen Stil und dennoch recht geschmeidig zum Lesen. Die Neuübersetzung des Klassikers schafft den Spagat den Witz, die Originalität, aber auch die tragische Tiefe von St. Ives einzufangen und ist dabei provozierender als mancher Gegenwartsroman. Wertung: 8 oder 9 Eulenpunkte.

  • Ich hab die Gebundene Ausgabe gelesen und im Regal stehen aber es gibt auch diese Taschenbuchausgabe hier: