Die Macht des Schmetterlings - Matt Dickinson

  • Englischer Originaltitel: Mortal Chaos



    Klappentext
    Kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen? Der Chaostheorie zufolge ja. Alles beginnt um 7:37 Uhr in einem kleinen Ort in England: Ein Schmetterling schlägt mit den Flügeln. Das führt dazu, dass ein Hase zwischen die Beine eines Pferdes gerät, das daraufhin stolpert und sich verletzt. Aus diesem Grund gewinnt ein anderes Pferd das wenig später stattfindende Pferderennen. Ein Mann namens Dean hatte auf diese Pferd gesetzt und kauft seiner Tochter, die Geburtstag hat, von dem Gewinn einen Haufen Luftballons. Doch das Mädchen lässt sie los. Sie steigen in den Himmel und geraten in die Triebwerke eines Flugzeugs ...



    Der Autor
    Matt Dickinson ist in Deutschland für seine Bücher um die Everest-Besteigung bekannt. Er ist außerdem ein Filmemacher für Menschen, die an ihre Grenzen gehen und arbeitet für National Geographic TV, den Discovery Channel und BBC. "Die Macht des Schmetterlings" ist sein erstes Buch für Jugendliche.






    Ich ordne dieses Buch bei Jugendbüchern ein, weil es in der Beschreibung des Autors steht und weil es mir vom Aufbau her auch passend erscheint.


    Matt Dickinson widmet sich hier der Chaostheorie. Ein Schmetterling schlüpft, erschreckt ein Kaninchen, das daraufhin ein wertvolles Rennpferd beim Training straucheln lässt. Dieses Pferd verletzt sich, verliert ein Rennen, lässt einen Vater ein wenig Geld gewinnen, das diesen in einem Freizeitpark dazu verleitet, alle dieser furchteinflößenden bunten Ballons zu kaufen, die wiederum seine Tochter fliegen lässt und die somit eine Katastrophe auslösen. Eins führt zum anderen, die Personen und Handlungen sind ineinander verwoben. Manchmal vielleicht einen Tacken zu viel.


    Die Kapitel sind extrem kurz. Maximal eineinhalb Seiten, manchmal auch nur eine Seite gibt der Autor jeder der Personen. Es geht Schlag auf Schlag. So sieht man deutlich, wie alles ineinandergreift. Eine Entscheidung führt dazu, das jemand anderes reagieren muss. Eine Pilotin kommt zur spät zur Arbeit, weil sie dem Pferdetransporter (der mit dem Rennpferd, der spät dran ist wegen dem Vorfall mit dem Kaninchen) ausweichen muss und eine Abkürzung nimmt. Sie fährt einen Hirsch an, kommt noch später zur Arbeit, deswegen kann sie einen Dieb auf frischer Tat erwischen. Das führt dazu, das sie, die inzwischen einen anderen Flug fliegen muss, bei besagter Katastrophe dabei ist. Wäre das Pferd nicht über das Kaninchen gestolpert, das von einem Schmetterling erschreckt wurde, wäre sie nicht von dem verspäteten Pferdetransporter behindert worden, hätte keinen Hirsch überfahren und hätte ihre ursprüngliche Maschine fliegen können.


    Natürlich gibt es noch mehr und weiterführende Komplikationen. Es geht wirklich zackig voran. Das Buch lässt sich innerhalb kürzester Zeit weglesen. Ich habe, glaube ich, ca 3 Stunden gebraucht (3x Bahnfahrt zu Arbeit bzw zurück). Das ist schnell konsumiert. Man merkt es dem Buch an, das es für Jugendliche geschrieben wurde. Es ist kurz und einfach konzipiert. Einiges erschien mir da zu vereinfacht. Z.B. habe ich bisher in Bezug auf Mount Everest Besteigungen, immer gelesen, wie viele Menschen sich da gleichzeitig aufhalten und klettern. Hier ist die junge Japanerin alleine, trifft nur 2 weitere Kletterer. Das eine 18jährige ganz alleine, ohne jeden Sherpa, den Gipfel erklimmt, war mir auch suspekt. Aber egal.


    Das Buch ist kurzweilige Unterhaltung. Ohne jeden literarischen Anspruch. Ich hatte mir ein wenig mehr erwartet, aber ich habe sowieso immer Probleme mit Jugendbüchern. Ich bin halt keine Jugendliche mehr und derart einfach aufgebaute Bücher bereiten mir immer Schwierigkeiten. Leider habe ich vorher nicht gewusst, das es sich um ein Jugendbuch handelte. Das habe ich erst auf dem Schutzumschlag gelesen.


    Anscheind verfolgt der Autor das durchaus reizvolle Thema weiter. Es gibt breits ein Nachfolgeband ("Der Tod des Schmetterlings").