Appetizer:
Was für ein Abschluss für die kleine Festgemeinde von Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller– ein Osterfeuer – heimelige Atmosphäre – Feierlaune – perfekt als Abschluss. Doch am nächsten Tag ist die Freude verflogen, denn in ihrem Osterfeuer werden echte Leichenteile gefunden. Eine perfide Inszenierung war es, der sie beigewohnt hatten.
Als die Ermittlungen beginnen, ist es erst einmal nur ein fieser Fall, doch schon bald geschieht ein neuer Mord. Natürlich muss Ann Kathrin wieder einmal an einen Serienmörder denken, „die ist doch besessen davon, sich in Szene zu setzen“, ereifert sich Rupert, der ewig ungerecht beurteilte, ewig unterschätzte Kollege. Bald wird klar, dass Ann Kathrin doch nicht so falsch liegt, aber schnell geht es nicht mehr darum, wer Recht hat, denn der Mörder greift in Ann Kathrin Privatleben ein. Kann ihm Einhalt geboten werden bevor sie einen schmerzlichen Verlust erleiden wird?
Meine Meinung:
Die Komposition von Klaus Peter Wolf ist wieder wunderbar gelungen. Die Mischung macht’s. Ermittlungen mit menschlichen Kommissaren, sprachliche Highlights, der Kollege, der immer ins Fettnäpfchen tritt und Ostfriesland – nicht als Deko, sondern als echter Hintergrund mit authentischen Kneipen, Cafes, Inseln, Örtlichkeiten, so muss ein Ostfrieslandkrimi sein. Fehltritte, menschliche Schwächen, vermutlich nicht ganz korrekte Alleingänge, es menschelt, aber, wie es sich für einen Krimi gehört gruselt es auch stark. Die Figuren aus den vorherigen Romanen entwickeln sich, die Ermittlerfamilie ist eine, der man gerne über die Schulter schaut, da die Charaktere gut gezeichnet sind, niemand ist völlig depressiv, alkohol- oder drogensüchtig immer nur gut – oder immer nur fies. Die freundliche, warme Tendenz kommt mir dabei sehr entgegen.
Das Drumherum stimmt, aber es ist auch im 8. Band superspannend, so dass ich mich zwingen musste das Buch auch einmal wegzulegen, damit es nicht allzu schnell vorbei war. Wie gut, dass wir schon wissen, dass es weitergehen wird – mit Ann Kathrin, Frank, dem Team – und natürlich Rupert – so einer ist das Salz in der Suppe.
(c) Binchen, Februar 2014
Edit: 10 von 10 Eulenpunkten