Requiem - Lauren Oliver (ab 14. Jahre)

  • Inhalt
    Lena und Julian sind endlich zurück in der Wildnis. Hier sind sie vorerst in Sicherheit und alles könnte gut sein. Doch etwas zwischen den beiden hat sich verändert, und Lena spürt, dass sie eigentlich zu Alex gehört. Aber auch Alex ist nicht mehr der, den sie immer geliebt hat, und wirkt seltsam abweisend. Hana dagegen, Lenas Freundin von früher, führt ein ruhiges und geordnetes Leben ohne Liebe mit dem für sie ausgewählten Partner. Und während die Rebellen alles für den entscheidenden Angriff auf Portland vorbereiten, muss sich Lena ihrer Vergangenheit stellen. Kostenloses Extra nur in der Hardcover-Ausgabe: die Kurzgeschichte "Alex"!


    Über den Autor (Amazon)
    Schon als Kind hat Lauren Oliver leidenschaftlich gern Bücher gelesen und dann Fortsetzungen dazu geschrieben. Irgendwann wurden daraus ihre eigenen Geschichten. Sie hat Philosophie und Literatur studiert und kurz bei einem Verlag in New York gearbeitet. Lauren Oliver lebt in Brooklyn.


    Meine Meinung
    Alex lebt. Und doch wieder nicht. Der Alex, den Lena gekannt und geliebt hat, gibt es nicht mehr.
    Lena muss jetzt nicht nur für die Widerstandsbewegung kämpfen, sondern auch Kämpfe in sich drin ausfechten, die ihr keiner abnehmen kann. Als sich die Lage immer weiter zuspitzt, bleibt nur noch eines: Der Weg nach vorne. Zurück an den Anfang. Wo die Amor Deliria Nervosa für Lena ihren Lauf genommen hat.


    „Reqiuem“ von Lauren Oliver wird die Leserschaft höchst wahrscheinlich spalten. Die einen werden es lieben, die anderen eher hassen und enttäuscht sein. Ich gehöre definitiv zu den Ersteren.


    Wie schon bereits in „Delirium“ und „Pandemonium“ hat es Lauren Oliver bereits nach wenigen Seiten geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Voller Freude, Neugier, ein wenig wehmütig und auch ängstlich, habe Seite um Seite verschlungen und dabei jeden einzelnen Satz genossen.


    Meine Gefühlswelt ist Achterbahn gefahren. Ich habe mit Lena mitgefiebert, war ängstlich, verwirrt, verzweifelt und habe dennoch nie die Hoffnung aufgegeben. Die Entwicklung, die Lena macht, hat Frau Oliver in meinen Augen authentisch und überzeugend dargestellt. Das Hin und Her ihrer Gefühle war für mich vollkommen verständlich und nachvollziehbar. Auch wenn ich mir den Verlauf der Geschichte in tiefstem inneren ein klein wenig anders gewünscht hätte, wie sehr wahrscheinlich viele andere Leser.


    Die abwechselnden Kapitel aus der Sicht von Lena und Hana haben eindeutig zur Steigerung der Spannung beigetragen. In Nachhinein versteht man erst den genauen Zusammenhang, was in meinen Augen wirklich gelungen ist.


    Und dann kam dieses Ende. Ich kann die vielen enttäuschten und verärgerten Leser verstehen. Auch ich war im ersten Moment ein klein wenig enttäuscht. Im Nachhinein betrachtet, hätte es aber auch schlimmer kommen können. Mein absolutes Horrorszenario hat sich glücklicherweise nicht ereignet.


    Nachdem ich aber eine Nacht drüber geschlafen habe, bin ich doch recht zufrieden mit dem Ende. Natürlich überlässt Lauren Oliver sehr viel der Fantasie der Leser. Aber ganz ehrlich, ist dies wirklich so schlimm? Oder eher im Gegenteil, ein kleines Geschenk an ihre Fans und treuen Leser? Man kann sich ein eigenes Ende, Happy-End oder nicht, ausmalen. Die Wahrscheinlichkeit, dass mit einem alternativen Ende dennoch nicht alle Leser zufrieden gewesen wären, ist ebenfalls relativ hoch.


    Lauren Oliver ist in „Reqiuem“ schlicht und einfach realistisch geblieben. Das Leben hat nicht nur schöne und bunte Seiten. Es ist dreckig, dunkel und stinkt manchmal bestialisch. Wie authentisch ist eine Dystopie, wenn am Ende alles rosarot ist? Und bleiben nicht genau diese Bücher im Kopf, die eben ein „unschönes“ Ende haben? Mich jedenfalls lässt das Ende, welches ich mir in meinem Kopf selbst gestaltet habe, zufrieden und befriedigt zurück und ich schaue wehmütig und voller Freude auf eine grandiose Trilogie zurück, die eben genau darum aus der Masse heraussticht und für mich immer etwas besonderes bleiben wird.


    Zudem beinhaltet das Buch noch die Kurzgeschichte "Alex", die eine kleine und schöne Zugabe von Lauren Oliver ist.


    Fazit
    „Requiem“ von Lauren Oliver ist aufwühlend, nervenaufreibend, emotional und sticht durch dieses Ende aus der Masse heraus. Lauren Oliver hat damit eindeutig Mut bewiesen und ist sich treu geblieben. Die „Amor“-Trilogie wird für mich immer etwas besonderes sein.


    9/10

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Habe das Buch als Geschenk gekauft und vorher aus Neugier gelesen, da ich die beiden Vorgänger kenne.


    Leider fand ich es ziemlich enttäuschend. Die Passagen, in denen eine reichlich pubertäre Dreiecksbeziehung an den Haaren herbeikonstruiert wird, während die Truppe durch die Pampa zieht, empfand ich nicht nur als als sterbenslangweilig und kaum erträglich. Da war auch der blumig-emotionale Stil der Autorin zu viel.


    Interessante Ansätze boten für mich lediglich die Hana-Kapitel. Doch hier wurde sehr viel Potential verschenkt, die Kontaktaufnahme zu Lenas Cousine nur kurz angerissen und auch aus der erhebliche Spannung bergenden Beziehung mit dem Bürgermeistersohn nicht viel rausgeholt.


    Auch der Mutter-Tochter-Konflikt zwischen Lena und Bee wirkte auf mich sehr bemüht und war eigentlich überflüssig.


    Das Ende mit dem Angriff der Invaliden war dann ziemlich abrupt und nicht weniger zusammengeschustert. Ich hatte den Eindruck, dass nach dem sehr ermüdenden Vorgeplänkel nun schnell alles unter Dach und Fach und irgendwie zu einem Abschluss gebracht werden musste. Stärkste Szene war hierbei sicherlich Hanas Abgang aus dem Bürgermeisterhaus.


    Kurz, ein sehr schwacher Abschluss für eine Reihe, deren erstes Buch sehr vielversprechend anfing und mit einer interessanten negativen Utopie aufwartete.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Das Cover:
    Auch der Abschluss der Amor-Trilogie zeigt die Gesichtshälfte einer jungen Frau. Sie hat die Augen geschlossen, als ob sie resigniert. Diesmal steht in verschiedenen Schriftgrößen ‘Freiheit’ auf dem Cover. Darum geht es: die Freiheit wiederzuerlangen. Der Kampf um die Freiheit geht in die entscheidende Phase. Der Titel ist, wie schon bei den vorherigen Bänden, der Originaltitel, jedoch diesmal mit dem Untertitel ‘Missa pro defunctis’, was übersetzt heißt ‘Messe für die Toten’. Schon ein sehr interessanter Untertitel.


    Die Geschichte:
    Lena und Julian sind gemeinsam in der Wildnis und haben sich Raven und den anderen Widerstandskämpfern angeschlossen. Lena hat das plötzliche Alex’ Auftauchen ziemlich aus der Bahn geworfen, denn sie war überzeugt davon, dass er tot ist, und hat um ihn getrauert. Alex hat sich jedoch ziemlich verändert. Er glaubt, Lena ist leicht über seinen ‘Tod’ hinweggekommen und redet nun nicht mehr mit ihr. Zur gleichen Zeit bereitet sich Hana, Lenas ehemals beste und nun geheilte Freundin, auf die Hochzeit mit Fred Hargrove, dem Sohn des ermordeten Bürgermeisters der Stadt, vor. Ihre Hochzeit wird Fred mehr Ansehen verschaffen. Noch ahnt sie nicht, was wirklich hinter Fred steckt, doch im Laufe der Zeit erkennt sie sein wahres Gesicht. Lena und die anderen Widerstandskämpfer werden währenddessen von der Regierung gejagt. Mit Mühe können sich die Überlebenden retten und beschließen, dass sie eine Rebellion anzetteln müssen, um die instabilen Mauern endlich einreißen zu können…


    Meine Meinung:
    Mit ‘Requiem’ endet nun die Delirium-Trilogie rund um Lena, Raven, Alex und Co. Hauptsächlich dreht sich die Geschichte um Lena & Alex, Hana & Fred und die Rebellion. Band 2, ‘Pandemonium, endet ja mit dem Auftauchen von Alex und hat mich doch sehr überrascht. Dass zwischen Lena und Alex jetzt nicht Friede, Freude, Eierkuchen herrscht, war mir klar. Aber wie Alex sich Lena gegenüber verhält, ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung. Alex weiß nicht, wie es Lena erging. Vermutlich denkt er, sie hat sich gleich dem nächsten an den Hals geworfen. Es ist, wie bei vielen aktuellen Büchern, wieder eine kleine Dreiecksgeschichte. Doch das wichtigere ist die Rebellion, die alle Widerstandsmitglieder endlich anzetteln wollen. Doch auch die Regierung der Stadt ist nicht tatenlos und jagt Lena, Raven und die anderen. Es sterben Menschen, aber das war mir klar. Eine Rebellion fordert immer Opfer… Sehr schön fand ich die abwechslungsreichen Kapitel aus Lenas und Hanas Sicht. Überhaupt ist es super, dass Hana wieder ins Spiel gebracht wurde. Ich habe das Treffen von Lena und Hana so herbeigesehnt und in diesem Band passiert es. Das Ende war für mich sehr überraschend und irgendwie auch unbefriedigend. Es bricht quasi einfach ab. Gut, am Ende kommt noch ein kleines Extra: Ein Japitel aus Alex’ Sicht, aber trotzdem. Das Ende ist für mich nicht so gut und wirft mehr Fragen auf, als es welche beantwortet. Trotzdem ist ‘Requiem’ ein recht ordentlicher Abschluss dieser Trilogie.


    Meine Bewertung:
    ‘Requiem’ ist das Ende der Trilogie, in dem ziemlich viel passiert, der mich jedoch nicht so sehr überzeugen konnte wie seine Vorgänger. Das erzwungene Liebesdreieck und ein unvollendeter Kampf waren nicht so meins. Deshalb gibt es für diesen Band nur sechs Sterne.

  • Meine Meinung


    „Requiem“ ist der 3. und damit letzter Teil der Amor-Trilogie. Nach dem fiesen Cliffhänger am Ende des 2. Teils war ich froh, dass ich diesen Teil aus der Bücherei ausleihen konnte. Erneut wird in zwei Handlungsebenen erzählt. Zum einen ist da Lena, die Hauptfigur der Trilogie, in der Wildnis zu überleben versucht. Zum anderen erzählt Hana von ihrem Leben als Geheilte in der Stadt, die sich auf ihre Hochzeit vorbereitet. Im Laufe der Geschichte fügen sich die beiden Handlungsstränge zusammen. Das Ende ist eher ungewöhnlich und recht offen, passt für mich jedoch gut zur Geschichte.


    Insgesamt hat es mir gefallen und ich bin froh, diese Trilogie beendet zu haben. Es hat mich jedoch nicht vom Hocker gehauen und ich bin froh, mir die Bücher leihen konnte. Weitere Bücher von Lauren Oliver werde ich nur Lesen, wenn sich die Geschichte spannend genug anhört, und selbst dann vielleicht nicht.

  • Inhalt:
    Lena und Julian sind endlich zurück in der Wildnis. Hier sind sie vorerst in Sicherheit und alles könnte gut sein. Doch etwas zwischen den beiden hat sich verändert, und Lena spürt, dass sie eigentlich zu Alex gehört. Aber auch Alex ist nicht mehr der, den sie immer geliebt hat, und wirkt seltsam abweisend.
    Hana dagegen, Lenas Freundin von früher, führt ein ruhiges und geordnetes Leben ohne Liebe mit dem für sie ausgewählten Partner.
    Und während die Rebellen alles für den entscheidenden Angriff auf Portland vorbereiten, muss sich Lena ihrer Vergangenheit stellen.


    Rezension:
    Zwei Mädchen, früher einmal die besten Freundinnen, stehen nun auf zwei völlig unterschiedlichen Seiten.
    Während Hana Tate die Vorzüge ihres geheilten, geordneten Lebens genießt und voller Vorfreude auf ihre Zukunft mit ihrem Partner, dem neuen Bürgermeister von Portland Fred Hargrove blickt, hat Lena Haloway in der Wildnis nicht viel zu lachen. Nachdem ihre große Liebe Alex ist wieder aufgetaucht ist, steht sie zwischen zwei Jungs, doch Alex will nichts mehr von ihr wissen..


    "Requiem" ist der dritte und letzte Band von Lauren Olivers Amor Trilogie, in der die Liebe eine Krankheit ist und es ein Heilmittel dagegen gibt.
    Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Lena und ihrer ehemals besten Freundin Hana aus den jeweiligen Ich-Perspektiven erzählt. Während es mir bei anderen Büchern oft schwergefallen ist, zwei Ich-Perspektiven auseinander zu halten, hatte ich in "Requiem" damit überhaupt keine Probleme.


    Mir hat es gut gefallen, dass sowohl Lena, als auch Hana erzählen durften, denn obwohl sie vor fast einem Jahr noch unzertrennlich waren, könnten ihre Leben jetzt nicht verschiedener sein. Hana hat sich dafür entschieden, dass Heilmittel zu nehmen und sich vor der Krankheit Liebe zu schützen. Nun wird sie bald die neue Mrs. Hargrove, die Frau des Bürgermeisters sein. Ihr Leben ist luxuriös und es mangelt ihr an nichts, doch je näher die Hochzeit rückt, desto mehr zweifelt Hana daran, dass das Heilmittel bei ihr vollständig gewirkt hat. Und auch Fred ist nicht so perfekt wie es auf den ersten Blick wirkt. Wirkliche Luxusprobleme im Vergleich zu denen, die Lena hat.


    Denn der krasse Gegensatz zu Hanas Leben ist Lenas! Sie hat ein ungeheiltes Leben mit der Möglichkeit zu lieben einem geheilten, emotional abgestumpften Leben vorgezogen und lebt nun mit Invaliden und Rebellen in der Wildnis. Sowohl Nahrung, als auch Wasser sind knapp und Lena zieht gemeinsam mit ihrer Gruppe von einem Ort zum nächsten. Nachdem sie und Julian unversehrt aus New York zurückgekommen sind, steht sie nun zwischen zwei Jungs, denn auch der totgeglaubte Alex ist wieder aufgetaucht.


    Dieses Liebesdreieck wurde nicht so ausgeschlachtet wie ich es vermutet habe, ganz im Gegensatz! Denn es sogar ziemlich weit in den Hintergrund gerückt, zu weit wie ich finde. Denn, dass Alex wieder da ist, hat man irgendwie nicht wirklich wahrgenommen. Lena war zwar ein wenig zerissen, einerseits liebt sie Julian, gibt aber im selben Satz immer zu, dass sie ihn nie so sehr lieben könnte, wie sie Alex liebt/geliebt hat. Aber wenn sie ihn so sehr liebt, warum hat sie dann nicht gekämpft? Auch, dass sie bei Julian geblieben ist, obwohl Alex wieder da ist, konnte ich nicht wirklich verstehen!


    Neben dieser leicht komischen Liebesgeschichte, war es das Ende das mich am wenigsten begeistern konnte. Nachdem das ganze Buch eher ruhig war, wurde es zum Ende dann doch endlich mal so richtig spannend. Doch ein wirkliches Ende gab es nicht. Vielleicht wollte die Autorin damit die Fantasie ihrer Leser anregen, die sich die Zukunft ausmalen sollten, aber ich hätte lieber ein paar Seiten mehr gelesen um zu erfahren wie es mit Hana und Lena weitergeht, weil es sich ein wenig so anfühlt, als würde noch ein Folgeband auf den Leser warten. Auch die Liebesgeschichte hat für mich keinen wirklichen Schluss bekommen. Man kann sich zwar denken, für wen sich Lena entscheiden wird, aber eine klare Aussage hat mir definitiv gefehlt.


    Fazit:
    "Requiem" ist ein solider Abschluss für eine Reihe, die mir zwar gefallen hat, aber mich eben nicht absolut begeistern konnte. Auch mit dem letzten Band der Trilogie hatte ich so meine Probleme, denn mir hat es während den ersten zweihundert Seiten an Spannung gefehlt, weil einfach nichts passiert ist. Hana und Lena waren mir zwar sehr sympathisch, aber dadurch, dass die Sichten immer hin und her gesprungen sind, kam die Geschichte nicht so wirklich in Gang. Auch die Liebesgeschichte, von der ich nach Alex' überraschenden Auftauchen am Ende des letzten Bandes einfach mehr erwartet hatte, konnte mich nicht überzeugen, weil sie mir zu sehr im Hintergrund stand.
    Deswegen gibt es gute drei Kleeblätter, weil sich das Buch trotz allem noch gut lesen ließ.
    6/10