Eistochter - Dawn Rae Miller

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Er ist ihre große Liebe – und zugleich ihr größter Feind …


    Nach dem Langen Winter, dem ein Großteil der Weltbevölkerung zum Opfer fiel, liegt der Staat im Kampf gegen die »Empfindsamen«, Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Die 17-jährige Lark weiß, was von ihr als Nachfahrin der großen Staatsgründer verlangt wird: eine gehorsame Bürgerin werden. Aber dann wird ihre große Liebe Beck beschuldigt, zu den Empfindsamen zu gehören, und verschwindet spurlos. Als sich Lark aufmacht, um seine Unschuld zu beweisen, wird alles, an das sie je glaubte, auf den Kopf gestellt: Denn auch sie selbst ist eine Empfindsame – und dazu bestimmt, Beck zu töten …


    Eine packende Dystopie voller Romantik und großartigen Charakteren.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Dawn Rae Miller lebte lange Zeit in San Francisco und Paris, bis sie schließlich mit ihrer Familie nach Virginia zog. Neben ihren eigenen Romanen schreibt sie zusätzlich als Ghostwriter für eine erfolgreiche Young-Adult-Reihe. Sie verbringt viel zu viel Zeit mit twittern und liebt schöne Kleider und Teeblatt-Salat.


    meine Meinung
    Lark ist das, was man eine Musterschülerin nennt. Aber das muss sie auch sein, schließlich ist sie die Tochter des Staatsoberhauptes und eine Nachfahrin der Gründer. Ebenso wie Beck. Und da verwundert es auch nicht, dass die beiden einander versprochen sind. Doch was ist das Versprechen wert, wenn herauskommt, dass Beck ein "Empfindsamer" und somit ein Geächteter ist?


    "Eistochter" war mein erstes Buch von Dawn Rae Miller und es hat mir gut gefallen. Die Autorin verwebt Dystopie und Fantasy zu einer schönen Geschichte, die nur ab und an Schwächen aufweist.


    Die Geschichte wird von Lark aus der Ich-Perspektive erzählt. Während sie zu Beginn sehr regelkonform und -gläubig ist, verändert sich ihr Denken mit dem Fortschreiten der Geschichte. Ihre dadurch ausgelöste Zerrissenheit, Mutlosigkeit und die Veränderung zum Dunklen hin werden durch die schonungslose Offenbarung ihrer Gefühle richtig erlebbar. Ich habe mit Lark gebangt, gehofft und gekämpft. Und ich habe gerade zum Ende hin die ein oder andere Träne verdrückt.


    Die Geschichte selbst ist ein Auf und Ab an Spannung und Enthüllungen. Mal passiert eine Weile nicht wirklich viel und dann passiert sehr viel Schlag auf Schlag. Hier hätte ich eine feinere Dosierung besser gefunden. Und obwohl so manches enthüllt wird, bleiben wichtige Fragen offen. Ich hoffe, dass diese im Folgeband geklärt werden.


    Der Stil von Dawn Rae Miller ist sehr gut und flüssig zu lesen. Die Erzählweise ist für eine 17-Jährige fast zu beherrscht, nur um dann wieder in brodelndes Temperament umzuschlagen. Auch hier wäre eine feinere Dosierung sinnvoller gewesen.


    Fazit: ein guter Auftakt, der trotz der Schwächen Lust auf mehr macht. Wer über die Schwächen hinwegsehen kann, kann bedenkenlos zugreifen.

  • Er ist ihre große Liebe – und zugleich ihr grösster Feind...


    Das Cover:
    Das Cover zu ‘Eistochter’ ist wirklich sehr hübsch und passt zur Geschichte. Es zeigt eine junge, dunkelhaarige Frau in einer Blase, die wie eine Schneekugel aussieht. Sie ist gefangen und hat ihre Hände an der Kugelwand. Dort, wo ihre Hände das Glas berühren, erscheinen Eiskristalle. Außerdem trägt sie ein hübsches weißes Kleid. Insgesamt ist das Cover, passend zum Titel, in kühlen Farben gehalten: Weiß und mehrere Blautöne.


    Die Geschichte:
    Lark Greene ist siebzehn und geht zusammen mit ihrem Jugendfreund Beck Channing auf die Highschool. Ihre Welt ist jedoch anders als die unsere. Nach dem Langen Winter haben die Vorfahren von Lark und Beck den Staat neu aufgebaut und neue Regeln festgesetzt. Jeder kennt die beiden, sie stehen immer unter Beobachtung. Mit 18 sollen beide ‘gebunden’ werden und bereits jetzt fühlen sich beide sehr zueinander hingezogen, dürfen jedoch keine Intimitäten austauschen. Doch außerhalb der sicheren Stadt lauern Gefahren: die Empfindsamen, Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Sie werden ausgestoßen und verfolgt. Eines Tages verschwindet Beck und es stellt sich heraus, dass er und weitere Freunde von Lark als Empfindsame enttarnt wurden. Lark glaubt an Becks Unschuld und begibt sich verdeckt auf die Suche nach ihrer großen Liebe. Doch ihr Weg ist hart und gefährlich, denn Larks Familie will verhindern, dass sie Beck je wiedersieht. Sie ahnt nicht, dass dies Suche nach Beck und der Wahrheit ihr Leben für immer verändern wird …


    Meine Meinung:
    Als Leser des ersten Romans von Dawn Rae Miller wird man in eine veränderte Welt hineingeworfen. Vor einiger Zeit gab es den ‘Langen Winter’ , bei dem viele Menschen ums Leben kamen. Nun jedoch ist die Welt eingeteilt in Normale und Empfindsame. Die Empfindsamen gelten als gefährlich, weil sie besondere Kräfte haben. Lark (den Namen finde ich sehr merkwürdig, er bedeutet ‘Lerche’) gehört zu der Greene Familie an, Beck zur Channing-Familie. Diese beiden Familien haben das System nach dem Langen Winter neu aufgebaut. Beide sind schon als Kinder einander versprochen worden, heißt also, sie müssen nicht durch das Prozedere, dass ihnen ein Partner, den sie vielleicht kaum kennen, zugewiesen wird. Für mich klang dies sehr gezwungen, jedoch wird im Laufe der Geschichte sehr klar, welche Gefühle Lark für Beck hat. Lark ist eine sehr willensstarke junge Frau, die für ihre Liebe kämpft. Ich mochte sie von Anfang an gern. Und auch Beck ist ein Charakter, den man sofort ins Herz schließt. Er liebt Lark, und das mit Hingabe. Da ging mit persönlich das Herz auf. So, und jetzt komme ich zu dem, was mich besonders überrascht hat: Die Story geht total anders weiter, als ich es gedacht hätte. Klar, der Text auf der Rückseite verrät viel, aber wie genau das passiert, war für mich eine große Überraschung, die ich nie im Leben erwartet hätte. Es wurde herzzerreißend schön, spannend und auch verwirrend. Ich durchlebte mit Lark die verschiedensten Situationen, die Geheimnisse und die Auflösung. Das Ende ist für mich ziemlich unbefriedigend gewesen. Aber ist es nicht immer so, dass man als Leser nach dem ersten Band denkt: Wann kommt Teil 2??? Doch das heißt ja, dass man gespannt auf die Fortsetzung ist, und das bin ich auf jeden Fall.


    Meine Bewertung:
    Auch wenn ich nach der großen Enthüllung dachte, dass die Geschichte nicht mein Fall sein würde, so hat sie mich am Ende doch sehr überrascht und mitgerissen. ‘Eistochter’ spielt in einer kalten Welt und zeigt, wie stark die Liebe sein kann. Ich vergebe verdiente zehn Sterne.

  • Nach dem Langen Winter hat sich die Welt, wie wir sie kannten, verändert. Die 17-jährige Lark Greene lebt wie alle Kinder in einem Wohnheim, denn in der Zukunft werden Kinder nicht mehr von ihren Eltern erzogen, sondern kommen schon als Säuglinge in Einrichtungen, in denen sie als Gruppe aufwachsen. Zwar besuchen diese Kinder ihre Eltern regelmäßig, doch Familienbande gibt es nicht. Eine Gruppe beinhaltet immer 26 Personen, unter denen der Staat dann auch die zukünftigen Lebenspartner auswählt, denn so etwas wie Liebe oder eigene Gefühle spielen im Staat keine Rolle mehr. Doch Lark hat Glück, sie ist ein Nachkomme eines Staatsgründers und wurde bereits als Säugling an ihren zukünftigen Partner gebunden. Es handelt sich um Beck Channing, der am gleichen Tag wie sie geboren wurde und ebenfalls ein Nachfahre eines Staatsgründers ist. Sie wuchsen schon immer zusammen auf und ihre Gefühle reichen weiter als bei Geschwistern, sodass Lark ihrer und Becks Zukunft positiv entgegen sieht. Jetzt geht es für Lark nur noch darum, während der bevorstehenden Tests sehr gut abzuschneiden, dann steht einer erfolgreichen Karriere beim Staat nicht mehr entgegen.


    Doch eines Tages geschieht auf dem Weg zur Schule das, was niemals hätte passieren dürfen: Lark und Beck werden von "Empfindsamen" angegriffen. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen ist es ihnen gelungen, auf das Gelände zu gelangen. Lark ist klar, was sie wollen: Sie wollen sie und Beck töten, denn die Empfindsamen sind Feinde des Staates und als Nachkommen der Staatsgründer sind Lark und Beck ein Vorbild für die gesamte Gesellschaft. Wenn die "Empfindsamen" es schaffen sollten, sie zu töten, hätten sie dem Staat einen schweren Schlag versetzt. Doch wie durch ein Wunder überstehen Lark und Beck den Angriff unverletzt, die "Empfindsamen" hingegen überleben ihn nicht.


    Dies ist jedoch erst der Anfang der Katastrophe, die über Larks Leben hereinbrechen soll, denn anstatt mit der Zeit dieses traumatische Erlebnis verarbeiten zu können, stehen plötzlich Beck und weitere Schüler ihres Hauses im Verdacht, ebenfalls Empfindsame zu sein. Lark kann und will es nicht glauben, doch Beck ist plötzlich verschwunden. Wurde er vom Staat inhaftiert? Was passiert mit ihm? Lark, die bisher in ihrem Leben immer folgsam gewesen ist, kann das alles nicht glauben und beschließt, sich auf die Suche nach der Wahrheit um Beck und seine angebliche "Empfindsamkeit" zu machen. Zum ersten Mal in ihrem Leben ist sie ungehorsam, dem Staat und seinen Erwartungen ihr gegenüber und macht sich auf die Suche nach Beck. Doch was sie dann entdeckt, hätte sie sich nicht einmal in ihren schlimmsten Alpträumen vorstellen können ...


    Der 1. Band der Empfindsamen-Reihe! Der Plot wurde realistisch und spannend erarbeitet, wobei mir hier ganz besonders gut die Schilderungen der Gesellschaft in der Zukunft bzw. die gesamten Gesellschaftsstrukturen gefallen haben. Aus meiner heutigen Sicht kann ich mir das so gar nicht vorstellen, dass alles, selbst die Partnerwahl, durch den Staat getroffen wird und dass Menschen, die über besondere Begabungen verfügen, förmlich dadurch gebrandmarkt und ausgestoßen sind. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Hier springt natürlich Protagonistin Lark ins Auge, zumal diese lange Zeit gegen ihre Erziehung bzw. die Erziehung durch den Staat ankämpfen muss. Erst recht spät kristallisiert sich heraus, was für ein Mensch sie wirklich ist, denn vorher wirken nach wie vor die anerzogenen Werte und Vorstellungen des Staates in ihrer Persönlichkeit. Der Schreibstil empfand ich als ausgesprochen fesselnd, ich konnte mich nur schwer zwischendrin von dem Buch trennen konnte, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht, was mit Lark und Beck passiert und wie sich die Geschichte auflöst und ich kann nur sagen: es bleibt ein böser Cliffhanger zurück, der definitiv meinerseits nach einer Auflösung schreit! Abschließend kann ich sagen, dass es sich hierbei um einen faszinierenden Reihen-Auftakt handelt und ich mich schon jetzt auf den nächsten Teil der Reihe freue, der zwar bereits im Englischen unter dem Titel "Nightingale" erschienen ist, jedoch noch keine deutsche Veröffentlichung fest steht.

  • Inhalt:


    „Nach dem Langen Winter, dem ein Großteil der Weltbevölkerung zum Opfer fiel, liegt der Staat im Kampf gegen die »Empfindsamen«, Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Die 17-jährige Lark weiß, was von ihr als Nachfahrin der großen Staatsgründer verlangt wird: eine gehorsame Bürgerin werden. Aber dann wird ihre große Liebe Beck beschuldigt, zu den Empfindsamen zu gehören, und verschwindet spurlos. Als sich Lark aufmacht, um seine Unschuld zu beweisen, wird alles, an das sie je glaubte, auf den Kopf gestellt: Denn auch sie selbst ist eine Empfindsame – und dazu bestimmt, Beck zu töten …“
    (Quelle: http://www.randomhouse.de/Tasc…wn-Rae-Miller/e436001.rhd)


    Lark ist die Nachfahrin der großen Staatsgründerin und versucht deshalb ein gutes Vorbild zu sein. Doch genau wie alle anderen hat sie Angst vor den Empfindsamen. Sie sind für den Langen Winter verantwortlich und ihre magischen Fähigkeiten sind unberechenbar.


    Umso verzweifelter ist das Mädchen, als sie erfährt, dass Beck, der seit ihrer Kindheit als ihr Partner feststeht, ein Empfindsamer sein soll. Doch bevor sie ihn danach fragen kann, ist er spurlos verschwunden. Lark macht sich sofort auf die Suche nach ihm, denn ohne ihn fühlt sie sich so verloren. Doch auf ihrem Weg findet sie nicht nur Beck und einige Antworten, sondern sie findet auch die Wahrheit über sich selbst heraus. Eine Wahrheit, die sie besser nie erfahren hätte … .


    Meine Meinung:


    Die Geschichte beginnt sehr ruhig, indem man in Larks und Becks Leben einsteigt. Man erfährt, wie die beiden leben und mit wem. Ich war sofort begeistert von diesem süßen Paar, dessen Liebe geradezu greifbar ist, die aber gleichzeitig versuchen ein Vorbild zu sein und das Richtige zu tun: In diesem Fall zu warten, bis ihre Verbindung offiziell ist. Beide sind sehr unterschiedliche Charaktere und doch mochte ich beide auf Anhieb und wollte unbedingt mehr über ihr Leben erfahren.


    Immer wieder fließen Informationen über die Gesellschaft und das Leben im Staat ein. Doch anfangs sind diese noch sehr spärlich, ergeben im Laufe des Buches jedoch ein genaues Bild der Entstehungsgeschichte und der Regeln, ohne dass die Geschichte dadurch langweilig werden würde. Im Gegenteil, ich fand es spannend, mehr über die Gesellschaft, die Staatsoberhäupter und die Empfindsamen zu erfahren.


    Anfangs sind die Empfindsamen wie eine dunkle Bedrohung, die über allen schwebt, doch als Lark erfährt, dass sie und Beck auch empfindsam sind, ändert sich die Geschichte. Es wird erklärt, was es mit den Empfindsamen wirklich auch sich hat, worin ihre Fähigkeiten bestehen und welche Rolle sie tatsächlich in der Gesellschaft spielen. Obwohl die Empfindsamen am Ende keine neue Spezies sind, fand ich die Idee doch ganz nett und mir gefiel vor allem der Zusammenhang, den sich die Autorin Dawn Rae Miller ausgedacht hat.


    Leider muss ich zugeben, dass die Geschichte manchmal sehr verwirrend war. Lark erhält sehr viele widersprüchliche Informationen über ihre und Becks Geschichte und teilweise wusste ich selbst nicht mehr, wer jetzt die Wahrheit sagt und wer nicht und wie jetzt die Fakten wirklich liegen. Hier hätte ich mir etwas mehr Struktur gewünscht, damit man sich nicht irgendwann in dem ganzen Wirrwarr verliert.


    Sehr schön dagegen fand ich die Liebesgeschichte: Endlich, endlich gibt es einmal keine Dreiecksgeschichte, was ich im Moment sehr erfrischend finde. Natürlich geht es hier auch um eine verbotene Liebe, aber die Protagonisten sind sich ausnahmsweise mal ihrer Gefühle sicher, was mir wirklich gut gefiel.


    Das Ende war zwar irgendwie vorhersehbar, aber dennoch hat es mir den Atem geraubt und ich bin jetzt schon total gespannt, was sich die Autorin Dawn Rae Miller für die Fortsetzung einfallen lässt.


    Fazit:


    Auch, wenn es auf den ersten Blick so scheint, als wären die Empfindsamen eine ganz neue Idee, so verbirgt sich dahinter doch eine altbekannte Spezies, die trotzdem in einem neuen Licht erscheint. Die Liebesgeschichte ist ebenfalls nicht außergewöhnlich und doch erfrischend und voller ehrlicher, tiefer Gefühle. Es hat einfach richtig Spaß gemacht, mit Lark und Beck ihre gemeinsame Geschichte zu entdecken und hinter die Geheimnisse der Empfindsamen zu kommen.


    Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.